Träuschlinge



Träuschlinge

Grünspan-Träuschling (Stropharia aeruginosa)

Systematik
Unterabteilung: Agaricomycotina
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Agaricomycetidae
Ordnung: Champignonartige (Agaricales)
Familie: Träuschlingsverwandte (Strophariaceae)
Gattung: Träuschlinge
Wissenschaftlicher Name
Stropharia
(Fries) Quélet

Die Träuschlinge (Stropharia) sind eine Pilzgattung aus der Familie der Träuschlingsverwandten.

Merkmale

Die Träuschlinge sind mittelgroße bis große, fleischige, in Hut und Stiel gegliederte Blätterpilze. Der konvexe Hut kann verschieden gefärbt sein, er ist klebrig bis stark schleimig und fleischig und oft mit Velumresten bedeckt. Der je nach Art schleimige oder trockene und oft schuppig-flockige Stiel ist stets flockig bis häutig beringt, der Ring kann flüchtig sein. Die nicht fleckigen Lamellen sind breit bis etwas ausgebuchtet angewachsen und reif grau, graubraun oder grauviolett gefärbt. Das Sporenpulver ist lilagrau, lilabraun oder umbrabraun. Die glatten, dickwandigen, ellipsoiden bis mandelförmigen Sporen besitzen einen Keimporus.

Ökologie

Die Träuschlinge sind saprobiontische Pilze, die auf Erdboden, Dung, Humus, Detritus, Streu oder moderigem Holz wachsen können.

Arten

Die Gattung der Träuschlinge umfasst in Europa rund 20 Arten.[1] Der Weißgezähnelte Träuschling wurde 2007 durch Jacobsson und Larsson aufgrund von DNA-Untersuchungen und phylogenetischen Analysen in die monotypische Gattung der Scheinträuschlinge (Hemistropharia) separiert.[2]

Träuschlinge (Stropharia) in Europa
Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Autorenzitat
Grünspan-Träuschling Stropharia aeruginosa (Curtis 1786 : Fries 1821) Quélet 1872
Hyalinweißer Träuschling Stropharia albonitens (Fries 1857) Quélet 1875
Elchdung-Träuchling Stropharia alcis Kytövuori 1999
Stropharia alpina (M. Lange 1955) M. Lange 1980
Stropharia arctica Kytövuori 1999
Grünblauer Träuschling Stropharia caerulea Kreisel 1979
Krönchen-Träuschling Stropharia coronilla (De Candolle 1805 : Fries 1821) Quélet 1872
Schiefporiger Träuschling Stropharia dorsipora Esteve-Raventós & Barrasa 1995
Salzboden-Träuschling Stropharia halophila Pacioni 1988
Üppiger Träuschling Stropharia hornemannii (Fries 1818 : Fries 1821) S. Lundell & Nannfeldt 1934
Purpurgrauer Träuschling Stropharia inuncta (Fries 1828 : Fries 1828) Quélet 1872
Stropharia islandica Kytövuori 1999
Riechender Träuschling Stropharia luteonitens (Fries 1832 : Fries 1832) Quélet 1872
Dunkelsporiger oder Schwarzblättriger Träuschling Stropharia melanosperma (Bulliard 1812 : Fries 1821) Quélet 1872
Stropharia ochraceoviridis García Monedero 1998 ('1996')
Weißblauer Träuschling Stropharia pseudocyanea
(beschrieben als „pseudo-cyanea“)
(Desmazières 1823 : Fries 1832) Morgan 1908
Riesen- oder Kultur-Träuschling Stropharia rugosoannulata
(beschrieben als „rugoso-annulata“)
Farlow 1922
Halbkugeliger Träuschling Stropharia semiglobata (Batsch 1786 : Fries 1821) Quélet 1872
Schuppiger Träuschling Stropharia squamulosa (Massee 1898) Massee 1906 ('1905')

Bedeutung

Einige Träuschlinge sind beliebte Speisepilze, der Riesen-Träuschling wird auch als Speisepilz kultiviert.

Quellen

Literatur

  • Achim Bollmann, Andreas Gminder, Peter Reil: Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. In: Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. 4. Auflage. Volume 2. Schwarzwälder Pilzlehrschau, 2007, ISSN 0932-920X (301 Seiten; Verzeichnis der Farbabbildungen fast aller europäischen Großpilze (> 5 mm) inkl. CD mit über 600 Gattungsbeschreibungen).
  • Heinrich Dörfelt: Wörterbuch der Mycologie. Hrsg.: Gottfried Jetschke. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/ Berlin 2001, ISBN 3-8274-0920-9.
  • Andreas Gminder, Armin Kaiser, German Josef Krieglsteiner: Ständerpilze: Blätterpilze II (Hell- und Dunkelblättler). In: G. J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 4. Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3281-8.

Einzelnachweise

  1. Harald Zühlsdorf: Die Gattung Stropharia. In: (Fungiworld.com). Pilz-Taxa-Datenbank. 30. Juli 2011, abgerufen am 2. September 2012 (inklusive Update Nr. 101).
  2. S. Jacobsson, E. Larsson: Hemistropharia, a new genus in Agaricales. In: Mycotaxon. Band 102, 2007, S. 235–240.

Weblinks

Commons: Stropharia – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Die News der letzten Tage