monotypisch

Der biologische Fachbegriff monotypisch (gr. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) mónos „allein“ und -typisch) besagt, dass innerhalb einer Gruppe (Taxon) in der biologischen Systematik nur ein einziger Typus vorkommt. Es gibt somit zum Beispiel monotypische Familien, Gattungen, Untergattungen etc.[1]

In der Zoologie wird auch eine Familie mit einer einzigen Gattung, die jedoch mehrere Arten enthält, als monotypisch bezeichnet, da die Gattung der Typus für eine Familie ist. In der Botanik wird der Begriff monotypisch hingegen enger gefasst, die Familie ist hier nicht monotypisch, da sie mehrere, durch Typusbelege bestimmte Arten enthält. Man spricht in der Botanik in diesem Fall daher von einer monogenerischen Familie.

Die Hierarchieebenen in der biologischen Taxonomie (z. B. Gattung oder Familie) werden in der Regel eingeführt, um eine Gruppe von Organismen, die eine Reihe gemeinsamer Merkmale besitzen, zusammenzufassen. Arten, die sehr speziell sind, werden oft in eigene Gattungen, Familien oder sogar höhere Taxa eingeordnet. Eine derartige Gruppe wird dann monotypisch genannt, um ihren speziellen Status zu betonen.

Das höchste monotypische Taxon stellen die Nanoarchaeota dar, eine eigene Abteilung der Archaeen mit der einzigen Art Nanoarchaeum equitans. Ein montypischer Stamm sind die Micrognathozoa mit der einzigen, im Jahr 2000 entdeckten Art Limnognathia maerski.

Monotypische Gruppen sind auch in Hinsicht auf den Artenschutz von Bedeutung. Das Aussterben einer Art, die keine nahen Verwandten hat, gilt als besonders großer Verlust.

Zu den monotypischen Gattungen zählen beispielsweise der Ginkgo, die Norne und das Schnabeltier. Der Mensch (Homo sapiens) ist die einzige Art der Gattung Homo.

Monotypischer Bestand

Eine Art bildet einen monotypischen[2] Bestand in einem Habitat, wenn sie das Aufkommen anderer Arten in einem Gebiet verhindert. Das ist oft bei invasiven Arten der Fall, die sich in einem neuen Verbreitungsgebiet ohne das Vorkommen ihrer natürlichen Feinde oder Konkurrenten ausbreiten.

Einzelnachweise

  1. David Storch, Jan Zrzavý, Stanislav Mihulka: Evolution: Ein Lese-Lehrbuch. Spektrum Akademischer Verlag, 2009, ISBN 978-3827419750, S. 359.
  2. Manfred Eichhorn: Langenscheidt Fachwörterbuch Biologie, Englisch. Langenscheidt, 2004, ISBN 978-3861172284, S. 779.

Weblinks

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