See-Brachsenkraut



See-Brachsenkraut

See-Brachsenkraut (Isoetes lacustris)
(A) Ganze Pflanze - (1) Blattgrund mit Sporangium am Grund und Blatthäutchen darüber - (2) Längsschnitt und (3) Querschnitt des Blattgrundes mit dem gekammerten Sporangium - (4) Querschnitt durch Sprossbasis

Systematik
Unterabteilung: Lycopodiophytina
Klasse: Bärlapppflanzen (Lycopodiopsida)
Ordnung: Brachsenkrautartige (Isoetales)
Familie: Brachsenkrautgewächse (Isoetaceae)
Gattung: Brachsenkräuter (Isoetes)
Art: See-Brachsenkraut
Wissenschaftlicher Name
Isoetes lacustris
Reichb. fil.

Das See-Brachsenkraut (Isoetes lacustris) ist eine europäische Art aus der Gattung der Brachsenkräuter (Isoetes), einer systematisch isoliert stehenden Gruppe der Bärlapppflanzen. Es handelt sich um eine Wasserpflanze.

Merkmale

Das See-Brachsenkraut ist wie alle Vertreter der Gattung eine ausdauernde Pflanze und hat eine unverzweigte, gestauchte, knollenförmige Sprossachse, die sekundäres Dickenwachstum zeigt. An der Achse steht eine Rosette von binsenförmigen Blättern. Die Blätter sind stielrund, 8 bis 25 (selten 40) mm lang und 2 bis 3 mm breit.[1] Sie sind dunkelgrün, steif und kurz zugespitzt. Die Pflanzen erreichen Wuchshöhen von 3 bis 15 cm.

Die Sporangien stehen in einer Grube am Grund der scheidig erweiterten Blätter. Die Makro- und Mikrosporophylle sind gleich gestaltet, wobei erstere außen an der Rosette stehen, letztere innen. Die Makrosporen haben eine dicht kleinhöckerige Oberfläche und einen Durchmesser von 530 bis 700 µm. Die Sporen reifen von Juli bis September.

Das Prothallium ist eingeschlechtig, kurzlebig und verbleibt in der Spore. Die Spermatozoiden sind vielgeißelig.

Die Art ist dekaploid.[1]

Verbreitung und Standorte

Das See-Brachsenkraut kommt im Westen, Norden und Osten Europas vor, in Mitteleuropa ist es selten. Weiters kommt es noch in Nordamerika vor.[1]

In Deutschland ist die Art bundesweit stark gefährdet, in einigen Bundesländern ist sie bereits ausgestorben.[2] In Österreich kommt und kam sie nicht vor, ältere Angaben über Vorkommen in einigen Salzburger Seen sind „vermutlich irrtümlich“.[1] Aus der Schweiz sind nur drei Fundgebiete in den Zentralalpen bekannt, die Bestände gelten als stabil bis leicht abnehmend.[3]

Das See-Brachsenkraut wächst untergetaucht (submers) in nährstoffarmen (oligotrophen) und kalkarmen Kaltwasserseen mit sandigem oder kiesigem Grund und ist pflanzensoziologisch der Klasse Littorelletea, also den Strandlings-Gesellschaften, zuzuordnen. Es kommt bis in fünf, selten bis in acht Metern Wassertiefe vor.[1]

Belege

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 M.A. Fischer, K. Oswald, W. Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Dritte Auflage, Land Oberösterreich, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz 2008, S. 229. ISBN 978-3-85474-187-9
  2. FloraWeb, abgerufen 20. Juli 2008.
  3. Daniel M. Moser: Isoetes lacustris Merkblätter Artenschutz – Blütenpflanzen und Farne, Buwal 1999, S. 168f. (pdf)

Weblinks

Commons: See-Brachsenkraut – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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