Gift

Als Gift (althochdeutsch Gabe) oder auch Giftstoff bezeichnet man einen Stoff, der Lebewesen über ihre Stoffwechselvorgänge oder durch Berührung oder Eindringen in den Körper (bereits in vergleichsweise geringer Dosis) einen Schaden zufügen kann. Ein allgemein in der Natur wirksamer schädlicher Stoff wird Umweltgift genannt.

Die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Erforschung von Giften, ihrer Wirkung und deren Behandlung beschäftigt, ist die Toxikologie. Sie befasst sich mit giftigen Stoffen und Stoffgemischen, Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen, mit den biochemischen Mechanismen der Giftwirkung und deren quantitativen Aspekten.

Der durch ein Gift angerichtete Schaden kann in vorübergehender Beeinträchtigung, dauerhafter Schädigung oder Tod bestehen. Bei anhaltender schädigender Gifteinwirkung spricht man von chronischer Vergiftung, bei einer Gifteinwirkung, die umgehend zu einer Schädigung führt, von einer akuten Vergiftung.

Als Gefahrstoffe sind Gifte eingeteilt in sehr giftig und giftig sowie gesundheitsschädlich (früher mindergiftig).

Der Schädel mit gekreuzten Knochen () ist das traditionelle Piktogramm für Gift.

Etymologie

Das Wort Gift ist ein germanische Abstraktbildung (*gefti-) mit t-Suffix (und dadurch bedingtem Wandel von b zu f) des Wortes geben. Die ursprüngliche Bedeutung 'Gabe, Geschenk, Schenkung' (die Gift noch bei Goethe) ist heute geschwunden und hat sich nur in der Mitgift (Heiratsgut der Braut, Aussteuer) erhalten.

Der Bedeutungswandel von 'Gabe' zu 'tödliche Gabe, Gift', euphemistisch zuerst im Althochdeutschen bei Notker, steht später unter dem Einfluss des griechisch-spätlateinischen Wortes dosis, das 'Geschenk, Gabe, bestimmte Menge Arznei' bedeutet, aber auch als verhüllender Ausdruck für 'Gift' verwendet wird.

Gift behält das ursprünglich feminine Genus in beiden Bedeutungen vorerst bei, wird dann als 'schädlicher Stoff' zuerst Maskulin (Anfang des 15. Jahrhunderts), später Neutrum (Mitte 16. Jahrhundert), das sich im 18. Jahrhundert durchsetzt und Gift für 'Gabe' verdrängt.

Verwandte Verwendungen: Althochdeutsch (9. Jahrhundert), mittelhochdeutsch, mittelniederdeutsch gift (feminin) 'das Geben, Gabe, Geschenk, Gift', mittelniederländisch ghifte, ghichte, niederländisch gift (feminin) 'Gabe, Gift', altenglisch gift, gyft (feminin, neutrum) 'Gabe, Belohnung, Brautpreis', Plural 'Hochzeit', altnordisch gipt, gift (feminin) 'Gabe, Glück, Vermählung (der Frau)', gotisch fragifts (feminin) 'Verleihung', Plural 'Verlobung'.[1]

Begriffsklärung

Toxizität (Giftigkeit)

Die Verträglichkeit einer Substanz ist für viele Lebewesen oder Gruppen von Lebewesen unterschiedlich.

In Landwirtschaft und Industrie werden Giftstoffe als Pestizide zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt, insbesondere pflanzenschädigende Substanzen als Herbizide, insektenschädigende Substanzen als Insektizide sowie Fungizide gegen schädliche Pilze.

Grundsätzlich können alle dem Organismus zugeführten Stoffe oberhalb einer gewissen Dosis Schaden anrichten. Dies gilt sogar für unverzichtbare Substanzen wie Vitamine, Salze, Nährstoffe und Wasser.

Paracelsus (1493–1541) prägte daher schon früh den auch heute noch gültigen Grundsatz:

„Dosis sola venenum facit“ (deutsch: „Allein die Menge macht das Gift“)
„Alle Dinge sind Gift und nichts ohne Gift“

Die Toxizität, also das Ausmaß der Giftwirkung einer toxischen Substanz in Abhängigkeit von der Dosis, wird von vielen Faktoren bestimmt, die unter anderem bei der pharmazeutischen Technologie (Galenik, Herstellung von Arzneistoffen) und bei der Form der Verabreichung beachtet werden müssen.

Schnell toxisch wirken vor allem Substanzen mit guter Löslichkeit in Körperflüssigkeiten. Dies gilt insbesondere bei oraler Aufnahme durch die Einwirkung des Speichels. Da der Körper verschiedene Toxine abzubauen vermag, ist auch der zeitliche Verlauf der Aufnahme (akut, subakut, chronisch), sowie die Wirkung der Umgebungstemperatur auf die Geschwindigkeit der Stoffwechselvorgänge wichtig bei der Beurteilung der Giftigkeit.

Ebenso ist die körperliche Verfassung eines Lebewesens von großer Bedeutung. Bei Menschen und allgemein Säugetieren ist dabei vor allem der Gesundheitszustand, insbesondere der Zustand des Immunsystems, das Geschlecht, Alter, Körpergewicht und eine mögliche Toleranz durch frühere Gaben des Toxins von Bedeutung. Insekten wie beispielsweise Läuse zeigen dagegen oft eine höhere Immunität gegenüber Giftstoffen.

Bei der Nanotechnologie können Substanzen wegen ihrer (Nano-)Größe toxisch werden, weil ihnen diese erlaubt, Körperschranken (Haut, Lunge, Blutkreislauf, Gehirn usw.) zu durchbrechen.

Die Wirkungen toxischer Substanzen lassen sich teilweise durch natürliche oder künstlich hergestellte Gegengifte aufheben oder zumindest unter die tödliche Dosis abmildern.

Abgrenzung des Begriffs Gift

  • Allgemein ist die nicht einfache Unterscheidung in Schadstoff und Giftstoff gegeben.
  • Viren sind als Krankheitserreger selbst nicht giftig. Krankheitserregende Bakterien schädigen durch die Wirkung ihrer Gifte. Bei gramnegativen Bakterien sind diese Gifte Bestandteil der Zellmembran. Sie werden beim Absterben der Bakterienzellen als Endotoxine freigesetzt. Bei grampositiven bakteriellen Krankheitserregern entstehen die Gifte im Intermediärstoffwechsel. Sie werden als Exotoxine ausgeschieden. Die charakteristischen Krankheitsbilder bei bakteriellen Infektionen werden durch die Wirkung der Bakterientoxine verursacht. Von Lebewesen ausgeschiedene Giftstoffe oder Abfallprodukte werden in der Toxikologie als Toxine bezeichnet. Inaktivierte Formen dieser Toxine, die Toxoidimpfstoffe, werden bei Impfungen gegen Diphtherie und Tetanus verwendet. Toxoide sind entgiftete Toxine, die aber noch eine Immunantwort im geimpften Körper auslösen können.
  • Ebenso gelten Substanzen oder Gegenstände, die ein Lebewesen ausschließlich mechanisch oder über Strahlung schädigen, nicht als Gift[2]

Giftwirkung für den Menschen

Um die Giftigkeit (Toxizität) von Toxinen miteinander vergleichen zu können, werden Tierversuche unter standardisierten Bedingungen herangezogen. Die häufig angegebene LD50 zum Beispiel gibt an, welche Stoffmenge, bezogen auf das Körpergewicht, bei der Hälfte einer Versuchstierpopulation zum Tod führt. Dabei steht LD für letale Dosis.

Das stärkste bekannte Gift ist Botulinumtoxin, welches unter anderem in verdorbenen Fleisch- und Fischkonserven oder in Käse vorkommen kann.

Gifte greifen an unterschiedlichen Rezeptoren im Organismus an. Häufig betroffene Organe bei akuten Vergiftungen sind Leber (Hepatotoxine, zum Beispiel durch Paracetamol), Niere (Nephrotoxine) sowie Gehirn und Nerven (Nervengifte wie Botulinumtoxin und Kampfstoffe wie VX, Sarin oder Soman). Einige Gifte greifen in die innere Atmung ein, so zum Beispiel Nitrite und Kohlenstoffmonoxid, die das Hämoglobin blockieren, oder Kaliumcyanid (Cyankali), das die Atmungskette der Zellen blockiert.

Je nach Verhalten des Giftstoffes an den Rezeptoren wird zwischen Konzentrationsgift und Summationsgift unterschieden.[3]

Bei einem Konzentrationsgift nimmt die Wirkung mit zunehmender Konzentration des Giftstoffes an den Rezeptoren zu. Wird der Giftstoff, beispielsweise durch Stoffwechselvorgänge oder Ausatmen, wieder vollständig – ohne die blockierten Rezeptoren geschädigt zu haben – abgebaut, so klingt auch die Wirkung wieder vollständig ab.

Bei einem Summationsgift, auch Kumulationsgift oder c·t-Gift genannt, bewirkt der Giftstoff eine irreversible Veränderung der Rezeptoren. Die Wirkung bleibt auch nach der Ausscheidung des Wirkstoffs aus dem Körper bestehen. Bei einer weiteren Gabe können die Giftstoffmoleküle einen Teil der noch verbliebenen Rezeptoren wieder irreversibel schädigen. Die Einzelwirkungen können sich so aufsummieren. Die Giftstoffaufnahme kann dabei kontinuierlich oder auch schubweise stattfinden. Die Wirkung (W) ergibt sich aus dem Produkt von Konzentration (c) und Expositionsdauer (t) als W=c·t (siehe Haberschen Regel).

Ein Beispiel zur Veranschaulichung:

Tabakrauch enthält das hochtoxische Nikotin. Es blockiert reversibel ohne Schädigung die nikotinischen Acetylcholinrezeptoren. Nach kurzer Zeit werden die Rezeptoren wieder freigegeben und es stellt sich bei Nikotinabhängigen der Drang zum Rauchen ein. Auch über viele Jahre genommen zeigt Nikotin keine chronische Schädigung des Organismus. Nikotin ist ein typisches Konzentrationsgift. Daneben enthält Tabakrauch auch mehrere krebserregende Verbindungen. Am bekanntesten ist das Benzo[a]pyren, das eine relativ geringe akute Toxizität aufweist, aber ein typisches Summationsgift ist. Es bewirkt, in kleinsten Dosen über viele Jahre aufgenommen, ein erheblich erhöhtes Risiko für eine Lungenkrebserkrankung.

Beispiele unterschiedlicher Giftwirkung

  • Gift-„Cocktails“, wie sie manchmal mit Mord- oder Suizidabsicht zusammengestellt werden, sind meist „giftiger“ als die Summe der Einzelsubstanzen („Potenzierung“). Dies gilt auch für die Kombination subtoxischer Mengen von Umweltgiften, die zusammen schädigend wirken können.
  • Metallisches Quecksilber ist beim Verschlucken weniger giftig als bei der Inhalation der Dämpfe.
  • Eine Dosis Ethanol, die im Laufe eines Abends (also subakut) in Form von Bier eingenommen und vertragen wird, kann bei akuter Zufuhr als Schnaps zu ausgeprägteren und eventuell gefährlichen Vergiftungserscheinungen führen.
  • Die Einnahme von 10 Litern Wasser auf einmal (destilliert oder nicht) kann für einen Erwachsenen tödlich sein. Es kommt zur Hyponatriämie (Unterversorgung mit Natrium durch osmotischen Entzug). Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine toxische Wirkung des Wassers an sich, sondern um einen schädlichen Verdünnungseffekt.
  • Ein durch Krankheit vorgeschädigter Organismus reagiert empfindlicher auf Gifte als der eines Gesunden.
  • Eine Dosis Digitoxin, die bei einem Erwachsenen therapeutisch wirkt, kann für ein Kind oder einen älteren Menschen tödlich sein.
  • Ethanol ist für Menschen mit verminderter oder veränderter Alkoholdehydrogenase in wesentlich geringerer Dosis tödlich.
  • Der LD50-Wert für DDT liegt bei Ratten bei 113 mg/kg, bei Fliegen aber nur bei 1 mg/kg Körpergewicht.
  • 2,3,7,8-Tetrachlordibenzodioxin wirkt bei Schafen akut tödlich, bei Menschen führt die gleiche Konzentration nur zur Ausbildung von Chlorakne.
  • Das Theobromin von Schokolade (bzw. Kakao) ist für Hunde und Katzen giftig, siehe Theobrominvergiftung.
  • Wiederholte Giftzufuhr führt bei vielen Substanzen zur Toleranzentwicklung. So gab es früher Arsenikesser, die zum Teil das Mehrfache einer gewöhnlich akut tödlichen Dosis von Arsenik (As2O3) ohne (akute) Beeinträchtigung zu sich nahmen, um sich gegen Giftanschläge zu schützen. Ähnlich wie Arsenik wirken Thalliumsalze auf den menschlichen Organismus. Ein näherliegendes Beispiel ist Heroin (ein Opioid), gegen das der Mensch eine ausgeprägte Toleranz entwickelt.
  • Weißer Germer, eine für die meisten Säugetiere hochgiftige Pflanze, wird von Rothirschen in der Brunft verzehrt.
  • Vergiftungen mit Schlafmitteln führen zum Teil über Störungen der Temperaturregulation mit Auskühlen des Organismus zum Tod. Wenn der Auskühlung entgegengewirkt wird (Bettdecke, Heizung), wird eine Überdosis unter Umständen vertragen, die im Freien tödlich gewesen wäre.

Einteilung von Giften

Giftstoff als Gefahrstoff

Während allgemein giftige Schadstoffe als umweltgefährlich (N) eingestuft werden, werden Stoffe nach der Wirkung auf den Menschen als Gefahrstoff in sehr giftig (T+), giftig (T) sowie gesundheitsschädlich (Xn) (veraltet „mindergiftig“) eingestuft.

Gefahrensymbol mit
Gefahrenbezeichnung
Kenn-
buchstabe
Einstufung für Gefahrensymbole Beispiele
Hazard T.svg sehr giftig T+ wenn sie in sehr geringer Menge beim Einatmen, Verschlucken oder Aufnahme über die Haut zum Tode führen oder akute oder chronische Gesundheitsschäden verursachen können. Es gelten folgende Grenzwerte
LD50 oral, Ratte: < 25 mg/kg
LD50 dermal, Ratte oder Kaninchen: < 50 mg/kg
LC50 inhalativ, Ratte, für Aerosole/Stäube: < 0,25 mg/l
LC50 inhalativ, Ratte, für Gase/Dämpfe: < 0,50 mg/l[4]
Atropin, Sarin, Thallium
Hazard T.svg giftig T wenn sie in geringer Menge beim Einatmen, Verschlucken oder Aufnahme über die Haut zum Tode führen oder akute oder chronische Gesundheitsschäden verursachen können; auch alle CMR-Stoffe werden mit T gekennzeichnet. Es gelten folgende Grenzwerte
oral, Ratte: 25 mg/kg < LD50 < 200 mg/kg
dermal, Ratte oder Kaninchen: 50 mg/kg < LD50 < 400 mg/kg
inhalativ, Ratte, für Aerosole/Stäube: 0,25 mg/l < LC50 < 1 mg/l
inhalativ, Ratte, für Gase/Dämpfe: 0,50 mg/l < LC50 < 2 mg/l[4]
Methanol, Tetrachlormethan
Hazard X.svg gesundheitsschädlich Xn wenn sie bei Einatmen, Verschlucken oder Aufnahme über die Haut akute oder chronische Gesundheitsschäden verursachen können. Es gelten folgende Grenzwerte
oral, Ratte: 200 mg/kg < LD50 < 2000 mg/kg
dermal, Ratte oder Kaninchen: 400 mg/kg < LD50 < 2000 mg/kg
inhalativ, Ratte, für Aerosole/Stäube: 1 mg/l < LC50 < 5 mg/l
inhalativ, Ratte, für Gase/Dämpfe: 2 mg/l < LC50 < 20 mg/l[4]
Dichlormethan, Kaliumchlorat

Nach der neueren Einstufung nach dem Global harmonisierten System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien erfolgt die Einteilung in Akut Toxisch (Symbol 06), Gesundheitsgefahr (Symbol 08) und diversen anderen Gesundheitsgefahren (Symbol 07).

GHS-Symbol mit
Signalwort
Einstufung für Gefahrensymbole Beispiele
GHS-pictogram-skull.svg Gefahr wenn sie in geringer Menge beim Einatmen, Verschlucken oder Aufnahme über die Haut zum Tode führen oder akute oder chronische Gesundheitsschäden verursachen können. Es gelten folgende Grenzwerte
LD50 oral, Ratte: <= 300 mg/kg
LD50 dermal, Ratte oder Kaninchen: <= 1000 mg/kg
LC50 inhalativ, Ratte, für Aerosole/Stäube: <= 1,0 mg/l
LC50 inhalativ, Ratte, für Gase <= 2500 ppm
LC50 inhalativ, Ratte, für Dämpfe: <= 10 mg/l[5]
Atropin, Sarin, Thallium, Methanol, Tetrachlormethan
GHS-pictogram-silhouete.svg Gefahr wenn sie bei Einatmen, Verschlucken oder Aufnahme über die Haut akute oder chronische Gesundheitsschäden verursachen können. Es gelten folgende Grenzwerte
LD50 oral, Ratte: <= 2000 mg/kg
LD50 dermal, Ratte oder Kaninchen: <= 2000 mg/kg
LC50 inhalativ, Ratte, für Aerosole/Stäube: <= 5,0 mg/l
LC50 inhalativ, Ratte, für Gase <= 20.000 ppm
LC50 inhalativ, Ratte, für Dämpfe: <= 20 mg/l[5]

oder bei krebserzeugenden oder allergieauslösenden Stoffen

Dichlormethan
GHS-pictogram-exclam.svg Das „dicke Ausrufezeichensymbol“ dient der alleinigen oder zusätzlichen Kennzeichnung diverser Kategorien, welche früher hauptsächlich durch das Gefahrensymbol Xi für reizend abgedeckt wurden. Unter Umständen entfällt es auch. Das Signalwort wird je nach Zusammenhang gewählt. Kaliumchlorat

Die Regelungen sind EU-weit konform. Nach dem schweizerischen Giftgesetz erfolgte die Einteilung in Giftklassen, seit 2005 gelten aber auch die EU-Gefahrensymbole.

Als Gefahrgut im Transport, die auf der Straße durch das ADR geregelt wird, haben Giftstoffe die Gefahrgutklasse 6.1 – Giftige Stoffe oder, im Fall von Gasen, 2 mit den Gefahrengraden T (giftig); TF (giftig und entzündlich); TC (giftig und ätzend); TO (giftig und brandfördernd); TFC (giftig, entzündlich und brandfördernd); TOC (giftig, brandfördernd und ätzend) [6] und eine Nummer zur Kennzeichnung der Gefahr (Kemler-Zahl) 6.[7]

Gefahrgutklasse Einstufung Beispiele
Dangclass6 1.svg Klasse 6.1 Giftige Stoffe Stoffe, von denen aus Erfahrung bekannt oder nach tierexperimentellen Untersuchungen anzunehmen ist, dass sie nach dem Einatmen, Verschlucken oder Berühren mit der Haut bei einmaliger oder kurzer Einwirkung in relativ kleiner Menge zu Gesundheitsschäden oder dem Tod eines Menschen führen können. Cyanwasserstoff (Blausäure), Arsen, Pestizide
Datei:Label for dangerous goods - class 2.3.svg Klasse 2, Gefahrengruppen T, TF, TC, TO, TFC, TOC Gase (giftig) Gase,

a) die dafür bekannt sind, so giftig und ätzend in Bezug auf den Menschen zu sein, dass sie eine Gefahr für die Gesundheit darstellen, oder
b) von denen angenommen wird, dass sie giftig oder ätzend in Bezug auf den Menschen sind, weil sie bei der Prüfung gemäß Rn. 2600 Abs. 3 einen LC50-Wert für die akute Giftigkeit von höchstens 5 000 ml/m3 (ppm) aufweisen

Chlorgas, Chlorwasserstoff, Schwefeldioxid [8]

Als Giftige Substanz tragen Giftstoffe typischerweise die R-Sätze 20–28 (Gesundheitsschädlich/Giftig/Sehr giftig beim Einatmen/bei Berührung mit der Haut/beim Verschlucken), R29, 31, 32 (Entwickelt giftige Gase bei Berührung mit anderen Substanzen), sowie R50–59 (Umweltgifte). Aber auch etliche andere R-Sätze beschreiben Giftwirkungen im medizinischen oder rechtlichen Sinne (Reizwirkung, Krebsrisiko, Erbgutschädigend, …).

Eine Liste der in Wikipedia beschriebenen giftigen und sehr giftigen Stoffe befindet sich in der Kategorie:Giftiger Stoff.

Juristische Definition

Nach herrschender Ansicht ist ein Gift jeder organische oder anorganische Stoff, der nach seiner Art, der beigebrachten Menge, der Form der Beibringung und der Körperbeschaffenheit des Opfers durch chemische oder chemisch-physikalische Wirkung die Gesundheit zu beschädigen geeignet ist.

Beigebracht ist ein Gift dann, wenn eine Körper-Stoff-Beziehung hergestellt wurde.

Der Gesetzgeber bezieht sich dabei ausdrücklich auf die Klassifikation als Gefahrstoff (etwa § 3 Abs. 1 Z 6 und 7 ChemG 1996, Österreich), wobei insbesondere auch die als gesundheitsschädlich bezeichneten Stoffe miteinbezogen sind (etwa § 35 Z 1 ChemG 1996). Sowohl den Chemikaliengesetzen wie auch der Gefahrstoffverordnungen reicht schon ein hinreichend begründeter Verdacht auf Giftigkeit, einen Stoff als Gift einzustufen.

Das Beibringen von Gift wird (in Deutschland nach § 224 Abs. 1 Nr. 1 Alt. 1 StGB) als gefährliche Körperverletzung bestraft.

Beispiele einzelner Gifte des Menschen

Giftigkeit einiger ausgewählter Substanzen
Substanz Herkunft Tödliche Dosis *
(LD50)
Botulinumtoxin bact. 000000,0000021[9]
Tetanustoxin bact. 000000,000007[9]
Ricin pflanzl. 000000,0014[9]
Maitotoxin-1 marin 000000,0035
Diphtherietoxin bact. 000000,021[9]
Dioxine, TCDD chem. 000000,07[9]
Tetrodotoxin marin 000000,7[9]
Saxitoxin marin 000001,4[9]
Bufotoxin Frosch 000027,3[9]
Curare pflanzl. 000035[9]
weißer Phosphor chem. 000050[9]
Heroin halbsynth. 000050[9]
Sarin chem. Kampfstoff 000053[9]
Nikotin pflanzl./Alkaloid 000070[9]
Kaliumcyanid chem. 000250[9]
Phenobarbital med. 007000[9]
Ethanol (Alkohol) biosynth. 179900[9]
*in Milligramm pro Mensch (70 kg).
Pflanzliche Gifte
Nikotin (Tabakpflanze); Taxane (Eiben); Digitoxin (Fingerhut); Strychnin (Brechnuss); Coniin (Schierling); Aconitin (Eisenhut); Tropan-Alkaloide (Tollkirsche, Stechapfel, Engelstrompete, Bilsenkraut); Rizin (Rizinus); Curare; Colchicin (Herbstzeitlosen)
Pilz- und Bakteriengifte
Acromelalga; Amatoxine (Knollenblätterpilz); Brevetoxin (Karenia brevis); Botulinustoxin (Clostridium botulinum); Exotoxin A (Pseudomonas aeruginosa); Shiga-Toxin (Shigella dysenteriae); Vero-Toxin (Escherichia coli); Mykotoxine (Schimmelpilze)
Tierische Gifte
Schlangengift; Bienengift; Hornissengift; Gifte der Skorpione; Spinnengift; Fischgift (Kugelfische); Gifte wirbelloser Meerestiere (Seewespe, Blaugeringelten Kraken); Pfeilgift (Pfeilgiftfrosch u. a.); Amphibiengifte; Gift der männlichen Schnabeltiere
Andere Gifte
Alkohol; Ammoniak; Arsenik; Beryllium; Cyanwasserstoff (Blausäure); DDT; Parathion; Kaliumcyanid (Cyankali); Kohlenstoffmonoxid; Schwefelwasserstoff; die meisten Schwermetalle, z. B. Arsen oder Plutonium; Phosphin; einige Phenole; Methanol

Einzelnachweise

  1. Pfeifer, Dr. Wolgang, Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv) München, 5. Auflage 2000, S.449.
  2. Die ICD-10 unterscheidet zwischen Vergiftungen (T36-T50) und Toxinen (T51-T65) einerseits, und allem anderen inkl. Strahlenkrankheit (T66) andernseits. Siehe Kapitel XIX der ICD-10 Datenbank
  3. Universität Potsdam: Toxikodynamik eingesehen am 1. November 2008
  4. 4,0 4,1 4,2 EG-Richtlinie 67/548/EWG Anhang 6 (PDF, deutsch)
  5. 5,0 5,1 CLP (PDF, deutsch)
  6. ADR 2007, Annex A, Part 2 Abschnitt 2.2.2.1.3 (englisch)
  7. ADR 2007, chapter 2.2 class specific provisions
  8. ADR 2007 Annex A, Part 3, Table A: Dangerous goods list (PDF, englisch)
  9. 9,00 9,01 9,02 9,03 9,04 9,05 9,06 9,07 9,08 9,09 9,10 9,11 9,12 9,13 9,14 9,15 Forth, Henschler, Rummel: Pharmakologie und Toxikologie. Erweitert von: W.H.Hopff. B.I.W.- Verlag, Mannheim 1992.1996S. 749 (6. Auflage). ISBN 3-437-42520-X

Literatur

  • E. Teuscher, U. Lindequist: Biogene Gifte. Biologie - Chemie - Pharmakologie.2010. ISBN 3-8047-2438-8
  • K. Strey: Die Welt der Gifte. 2011. ISBN 3-8654-1419-2
  • Weilemann, Kelbel, Reinecke, Ritter-Weilemann: Giftberatung Pflanzen. 2000. ISBN 3-7741-0812-9
  • Oliver Sauer, Sacha Weilemann: Drogen – Eigenschaften, Wirkungen, Intoxikationen. 2001. ISBN 3-87706-601-1
  • L.S. Weilemann, H.J. Reinecke: Notfallmanual Vergiftungen. 1996. ISBN 3-13-102591-3
  • Louis Lewin: Die Gifte in der Weltgeschichte, Reprograph. Nachdruck der Ausgabe Berlin, Springer 1920, Gerstenberg, Hildesheim 1984. ISBN 3-8067-2013-4

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Gift – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Spezielles

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Mykologie | Genetik | Biochemie
Die besonderen Gene des Fliegenpilzes
Forscher finden die Grundlagen der Giftproduktion im Amanita muscaria und bestätigen damit eine 50 Jahre alte Vermutung.
10.08.2020
Toxikologie
Wenn der Wurm zum Giftschlag ausholt
Schnurwürmer (Nemertinen) halten einen Weltrekord: Die Lange Nemertine (Lineus longissimus) gilt mit bis zu 60 Metern Gesamtlänge als das längste Tier der Welt.
22.07.2020
Toxikologie | Biochemie
Vielversprechende Biomoleküle aus dem ungewöhnlichen Gift der Wespenspinne entdeckt
Forschungsteam von Justus-Liebig-Universität Gießen und Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie untersucht Gifte von einheimischen Spinnen und findet unbekannte Toxingruppen in der Wespenspinne.
19.06.2020
Botanik | Mykologie | Biochemie
Schadpilz setzt die Pflanzenabwehr außer Kraft
Kohlpflanzen wehren sich gegen Fraßfeinde und Erreger durch die sogenannte Senföl-Bombe.
09.06.2020
Mykologie | Mikrobiologie | Parasitologie
Parasitäre Pilze halten schädliche Blaualgen in Schach
Wenn im Sommer der Badesee von grünen Schlieren durchzogen ist, sind häufig Cyanobakterien im Spiel.
13.05.2020
Zytologie
Tauziehen in der Zelle verhindert Vergiftung
Zellbestandteile liefern sich ein Tauziehen um Proteine, um die Vergiftung der Zelle zu verhindern.
09.04.2020
Mikrobiologie | Virologie | Immunologie
Superinfektionen bei Influenza: Jenaer Lungenbläschen-Chip zeigt, wie Bakterien und Viren Zellbarrieren beschädigen
InfectoGnostics-Forscher aus Jena haben ein neues Lungenbläschen-Modell („Alveolus-on-a-Chip“) auf Basis menschlicher Zellen entwickelt.
01.04.2020
Ökologie | Toxikologie
Europäische Forscher fordern: Umweltfreundlichkeit des Mückenbekämpfungsmittels Bti muss weiter überprüft werden
Europäische Forscher haben die vorhandene Fachliteratur zum Einsatz des Mückengifts "Bacillus thuringiensis israelensis" (Bti) analysiert und die bisher umfassendste Expertenbewertung der Auswirkungen von Bti auf die Umwelt vorgelegt.
19.03.2020
Ökologie | Meeresbiologie
Algenbeobachtung per Satellit
Giftige Algenblüten können erkannt werden.
03.03.2020
Mykologie | Biochemie
Spinnenbiss führt zu neuen Wirkstoffen
Der Biss einer Spinne verursachte eine schwere Entzündung und kostete einer Australierin den Unterarm.
02.03.2020
Biochemie | Insektenkunde | Video
Die Wehrhaftigkeit von Meerretticherdflöhen hängt von ihrer Futterpflanze und ihrem Entwicklungsstadium ab
Meerretticherdflöhe nutzen Senfölglykoside aus ihrer pflanzlichen Nahrung zur Verteidigung gegen Räuber.
19.02.2020
Genetik | Evolution
Heliconius-Schmetterlinge: Flexibler als gedacht
Das charakteristische Farbmuster aus roten oder gelben Bändern auf den schwarzen Flügeln ist typisch für die giftigen Schmetterlingsarten in der Gattung Heliconius.
03.12.2019
Ökologie | Biochemie
Wie sich in Europa die Wasserqualität verbessern lässt / Policy Briefs bieten Handlungsempfehlungen
Giftstoffe aus Landwirtschaft, Industrie und Haushalten gefährden die Wasserqualität in Europa – und damit Ökosysteme und die menschliche Gesundheit.
04.11.2019
Toxikologie | Biochemie
Mit Gift der Kegelschnecken zur Schmerzlinderung
Unter den Naturstoffen mit großem Potenzial für neue Wirkstoffe nehmen Conotoxine eine zentrale Rolle ein.
02.09.2019
Evolution | Toxikologie | Biochemie
Die einzigartigen Gifte der Hundertfüßer
Internationales Forscherteam untersucht Giftevolution in altertümlichen Gliedertieren – Giftproteine bergen Potenzial für pharmakologische und agrochemische Anwendungen.
29.07.2019
Mikrobiologie | Biochemie | Meeresbiologie | Fischkunde
Einfacher als erwartet: Die bakteriellen Aufräumarbeiten nach Algenblüten sind gar nicht so komplex
Algenblüten sorgen regelmäßig für schöne, verwirbelte Satellitenbilder von Seen und Ozeanen.
25.07.2019
Toxikologie | Insektenkunde | Bioinformatik
Das nützliche Gift der Fliegen
Erstmals „Big Data“-Untersuchung der Evolution von Raubfliegengiften.
25.07.2019
Botanik | Toxikologie
Giftige Gräser: Neue Studie gibt (teilweise) Entwarnung
Massensterben von Weidetieren, ausgelöst durch giftige Gräser: Solche Schlagzeilen kennt man vor allem aus Übersee.
01.07.2019
Anthropologie | Zytologie
Tierversuche: Die Alternative aus der Kulturschale
Bis ein Medikament auf den Markt kommt, vergehen Jahre, werden hohe Millionenbeträge ausgegeben und finden viele Tierversuche statt.
05.06.2019
Mikrobiologie | Ökologie
Mikroorganismen auf Mikroplastik
Organismen können auf Mikroplastik wachsen und sich im Gewässer anreichern.
02.05.2019
Toxikologie
Spinnengift ist ein gefährlicher Cocktail
Spinnengift besteht nicht nur aus Nervengift, sondern aus einer Vielzahl an gefährlichen Bestandteilen.
23.04.2019
Toxikologie | Biochemie | Insektenkunde
Feldversuch mit Neonicotinoiden: Honigbienen sind deutlich robuster als Hummeln
Das Insektengift Clothianidin wirkt im Freiland bei verschiedenen Bienenarten unterschiedlich: Während das Mittel keine nachweisbaren negativen Folgen für Honigbienen hat, stört es das Wachstum von Hummeln und bedroht das Überleben ganzer Völker.
20.03.2019
Anthropologie | Physiologie
Herzerkrankungen: Giftige Qualle hilft der Forschung
Studie der Universität Bonn nutzt Lichtrezeptor des Tieres, um Regulation des Herzschlages zu untersuchen.
06.03.2019
Evolution | Biochemie
Ursprüngliche Zellatmung entdeckt
Forscher der Goethe-Universität haben die vielleicht älteste Form der Zellatmung auf der Erde entdeckt.
21.02.2019
Botanik
Forscher gehen Feenkreisen auf den Grund
Feenkreise sind runde Lücken im ariden Grasland, die sehr gleichförmig über die Landschaft verteilt sind und nur entlang der Namib-Wüste im südlichen Afrika und in Australien vorkommen.
28.11.2018
Physiologie | Biochemie | Vogelkunde
Kohlmeisen entgiften auf Kosten der Lebensdauer
Manchmal stehen Fortpflanzung und Überleben im Widerspruch zueinander.
19.11.2018
Ökologie | Toxikologie
Ozeanversauerung begünstigt Massenvermehrung giftiger Algen
Steigen die Kohlendioxid-Konzentrationen in der Atmosphäre und folglich auch im Ozean weiter an, könnte dies die massenhafte Vermehrung toxischer Algen begünstigen, mit weitreichenden Folgen für das Nahrungsnetz im Meer.
09.10.2018
Toxikologie | Biochemie | Insektenkunde
Reinigung, aber sicher! Kokon schützt sensible Ameisenbrut vor giftiger Desinfektion
Ameisen sind reinliche Tiere: Wenn sie eine neue Nestbox beziehen, verbringen sie die ersten Tage damit, sie gründlich zu reinigen.
04.10.2018
Virologie | Vogelkunde
Wissenschaftler weisen erstmals tödliche Vogelgrippe-Infektion beim Seeadler nach
Bleivergiftungen oder eine Kollision mit einem Zug waren bisher die wahrscheinlichsten unnatürlichen Todesursachen bei Seeadlern.
12.06.2018
Bionik, Biotechnologie und Biophysik
Sauberes Biogas: TU Wien präsentiert Entschwefelungstechnik
Bei der weltgrößten Verfahrenstechnik-Messe ACHEMA zeigt die TU Wien, wie man giftigen Schwefelwasserstoff einfach und effizient aus Biogas entfernen kann.
07.06.2018
Ökologie | Biodiversität | Amphibien- und Reptilienkunde
Agroforstwirtschaft: Kaffee mit Pfeilgiftfrosch
Ein kolumbianisch-deutsches Forscherteam hat die Amphibien-Vielfalt in landwirtschaftlich genutzten und ungenutzten Gebieten der Kolumbianischen Anden untersucht.
05.06.2018
Ökologie | Neobiota | Amphibien- und Reptilienkunde
Invasion giftiger Kröten bedroht Madagaskars Tierwelt
Die Einschleppung der asiatischen Schwarznarbenkröte nach Madagaskar lässt befürchten, dass die giftige Amphibie verheerende Auswirkungen auf die bereits stark bedrohte Tierwelt der Insel haben könnte.
01.06.2018
Anthropologie | Toxikologie
Blei im Milchpulver: Toxin in Markenbabynahrung, afrikanische Schwarzmarktware dagegen „bleifrei“
Milchpulver ist eine wichtige Nahrungsquelle vieler afrikanischer Kleinkinder und Ersatz für die Muttermilch HIV-infizierter Frauen.
27.04.2018
Ethologie | Amphibien- und Reptilienkunde
Umdenken statt Einbahnstraße – hohe Flexibilität im Brutpflegeverhalten bei Pfeilgiftfröschen
Gefahren und lange Distanzen möglichst vermeiden, eigene Wurzeln nicht zwingend bevorzugen und Menge als Vorteil ansehen.
25.08.2013
Ökologie | Toxikologie | Säugetierkunde
Giftpflanzen retten das Leben der Oryxantilope
Wie überstehen Pflanzenfresser die extremen klimatischen Verhältnisse in der namibischen Wüste?

Die News der letzten Tage

20.09.2023
Biodiversität | Citizen Science | Ethologie | Vogelkunde
Das Erfolgsgeheimnis steckt im Verhalten
Während viele Arten gerade zahlenmäßig und hinsichtlich ihres Verbreitungsgebiets drastisch zurückgehen, scheinen andere gut zu gedeihen.
19.09.2023
Land-, Forst-, Fisch- und Viehwirtschaft
Vitamine vom Dach
Obst und Gemüse wird heute über Tausende von Kilometern nach Deutschland transportiert.
19.09.2023
Land-, Forst-, Fisch- und Viehwirtschaft
Optimierte Kakaobestäubung für höhere Erträge
Wie lässt sich der Anbau von Kakao durch die richtige Bestäubungstechnik verbessern?
18.09.2023
Mikrobiologie
Stinkender Schleim: Wohlfühlort für Würmer und Mikroben
Kieler Forschungsteam untersucht am Beispiel von Fadenwürmern in einem naturnahen Kompost-Experiment, welchen Beitrag Wirtslebewesen und Mikroorganismen zur gemeinsamen Anpassung an einen neuen Lebensraum leisten.
18.09.2023
Anthropologie | Evolution | Neurobiologie
Evolution der sprach-relevanten Hirnstrukturen aufgedeckt
Sprache ist ein Aspekt, der uns zu Menschen macht.
18.09.2023
Mikrobiologie | Taxonomie
Darmmikrobe produziert stinkendes Giftgas, schützt aber vor Krankheitserregern
Taurin abbauende Bakterien beeinflussen das Darmmikrobiom, so ein internationales Team von Wissenschafter*innen unter der Leitung des Mikrobiologen Alexander Loy von der Universität Wien.
17.09.2023
Insektenkunde | Ökologie
Dieselabgase schädigen Insekten: erstmals Auswirkungen auf Hummeln erforscht
Der Rückgang der Insekten bedroht weltweit viele Ökosysteme - Während die Auswirkungen von Pestiziden gut erforscht sind, fehlte es bisher an Erkenntnissen über die Folgen anderer anthropogener Schadstoffe.
17.09.2023
Mikrobiologie | Toxikologie
Wie man Giftschlangen auf den Zahn fühlt
Nicht nur in den Tropen führen Schlangenbisse zu gefährlichen Vergiftungen – auch Bisse europäischer Giftschlangen können ernste körperliche Beschwerden hervorrufen.
16.09.2023
Evolution | Paläontologie
Langzeitseen als Motor für die Evolution von Süßwasserschnecken
In Millionen Jahre existierenden Langzeitseen entwickelten Süßwasserschnecken im Laufe der Erdgeschichte eine besonders große Vielfalt an Arten.
13.09.2023
Biodiversität | Ökologie
Neue Bienenart aus dem Osten in Regensburg aufgetaucht
Neben der allseits bekannten Honigbiene sind aus Deutschland nach neuestem Stand 604 Wildbienenarten bekannt.
12.09.2023
Biochemie | Entwicklungsbiologie | Physiologie
Neues zur Bildung von Wurzelhaaren
Wurzelhaare sind ein wichtiger Bestandteil der Wurzeloberfläche, über die Pflanzen Nährstoffe aufnehmen: Bekannt ist, dass es bei einem leichten Stickstoffmangel zu einer Verlängerung der Haupt- und Seitenwurzeln kommt.
11.09.2023
Fischkunde | Physiologie
Große Fische werden kleiner und kleine Fische immer zahlreicher
Organismen werden im Laufe der Zeit weltweit immer kleiner – das liegt zum einen am Austausch der Arten untereinander und zum anderen an Veränderungen innerhalb der Arten selbst.
08.09.2023
Klimawandel | Paläontologie
Als üppige Laubwälder die Arktis bedeckten
Forschungsteam der Universität Tübingen untersucht das Pflanzenwachstum im nördlichen Polargebiet vor rund 50 Millionen Jahren – Paläoklima mit Parallelen zur aktuellen globalen Erwärmung.
07.09.2023
Fischkunde | Land-, Forst-, Fisch- und Viehwirtschaft | Meeresbiologie
Fast zwei Drittel aller Korallenriffe werden überfischt
Ein internationales Team von Forschenden hat mit einem umfangreichen Datensatz aus über 2000 Korallenriff-Standorten ermittelt, wie es um die Fischbestände und Vielfalt der Fischarten in den Riffen der Weltmeere bestellt ist.
06.09.2023
Land-, Forst-, Fisch- und Viehwirtschaft | Ökologie
Ackerbau-Studie zu Zwischenfrucht-Mischungen mit unerwartetem Ergebnis
Nach der Ernte im Herbst werden meist sogenannte Zwischenfrüchte angebaut, denn diese verhindern die Erosion und die Auswaschung von Nährstoffen.