Efeututen



Efeututen

Goldene Efeutute (Epipremnum aureum)

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales)
Familie: Aronstabgewächse (Araceae)
Tribus: Monstereae
Gattung: Efeututen
Wissenschaftlicher Name
Epipremnum
Schott
Goldene Efeutute (Epipremnum aureum), verwildert an einem Baumstamm kletternd; je älter die Pflanzen werden, desto größer werden die Blätter

Die Efeututen (Epipremnum) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Aronstabgewächsen (Araceae). Es gibt etwa 15 Arten.

Beschreibung

Epipremnum-Arten sind kletternde oder kriechende, ausdauernde krautige Pflanze, die bis zu Höhen von 20 Meter klettern können. Sie bilden an den Knoten (Nodien) Adventivwurzeln zum Festhalten an den Unterlagen, zum Beispiel Baumstämmen. Es ist je Art nur ein Blatttypus (Homophyllie) vorhanden. Die wechselständigen, gestielten, einfachen Laubblätter sind manchmal sekundär geteilt. Manche Sorten sind panaschiert. Die Blattscheiden, Cataphylle und Prophylle sind nicht lange haltbar und verwelken bald.

Die einzeln und zu einigen zusammenstehenden Blütenstände besitzen bleistiftförmige bis leicht zusammengepresst wirkende, unbeblätterte Blütenstandsschäfte. Wie Araceae typisch bestehen die Blütenstände aus einem Kolben (Spadix) und der ihn umhüllenden Spatha. Die kahnförmige, schnutzig-weiße, grünliche oder gelbe Spatha kann fast geschlossen bleiben oder flach ausgebreitet sein; oft ist sie schon am welken bevor die letzten Blüten verblüht sind. Der Kolben ist zylindrisch und verschmälert sich allmählich bis zur Spitze. Der oberste und der unterste Bereich des Kolbens besitzt meist sterile Blüten. Die kleinen Blüten sind zwittrig. Es sind keine Blütenhüllblätter vorhanden. Es sind vier Staubblätter vorhanden. Der Pollen ist 36 bis 44 µm groß. Der einkammerige Fruchtknoten ist zylindrisch, seitlich zusammengedrückt bis ungleichmäßig kantig. Epipremnum besitzen zwei bis vier, selten bis zu sechs anatrope Samenanlagen auf der Basis nur einer Plazenta und damit weniger als Rhaphidophora. Es ist ein deutlicher Griffel vorhanden.

Die Beeren besitzen eine stark vergrößerte Griffelregion, enthalten einen unterschiedlich gefärbten, klebrigen Pulp und nur wenige Samen. Die großen, 3 bis 7 mm langen, 1,5 bis 4,0 mm breiten, gekrümmten (darin unterscheiden sie sich von den anderen Gattungen des Tribus) Samen. Die Samenschale (Testa) ist hart und reliefiert (bei Rhaphidophora ist sie glatt).

Alle Teile der Pflanzen sind aufgrund des Gehalts an Calciumoxalat – insbesondere für Kleinkinder und Haustiere – giftig, wenn sie in größeren Mengen verzehrt werden. Vergiftungssymptome sind Brennen bzw. Anschwellungen von Lippen, Mund und Rachen sowie Durchfall. Bei häufigem Kontakt kann es zu Irritationen der Haut kommen.[1]

An Chromosomenzahlen wurden 2n = 60 (56, 84) ermittelt.

Verbreitung

Das Areal der Gattung hat seinen Schwerpunkt in den Regenwäldern des tropischen Asiens und reicht von Japan (Ryukyu-Inseln) über das Indonesische Archipel bis Australien (Queensland) und von Indien (Manipur) bis zu den pazifischen Cookinseln (Rarotonga).

Es sind oft Kletterpflanzen in immergrünen Regenwäldern. Sie wachsen meist unter halbschattigen bis schattigen Bedingungen. Manchmal wachsen sie lithophytisch an exponierten Standorten. In vielen subtropischen bis tropischen Ländern der Welt ist Epipremnum aureum verwildert (invasive Pflanze). Besonders häufig findet man Epipremnum aureum in anthropogen gestörten Flächen.

Verwendung

Eine Art, Epipremnum aureum, und ihre Kulturformen sind geschätzte, leicht zu pflegende, weitverbreitete und schattenverträgliche Zimmerpflanzen.

Systematik

Die Gattung Epipremnum wurde 1857 von Heinrich Wilhelm Schott in Bonplandia (Hanover), 5, S. 45 [2] aufgestellt. Dies basierte auf der einzigen ihm bekannten Art Epipremnum mirabile Schott, heute ein Synonym von Epipremnum pinnatum (L.) Engl..

Arten

Es gibt etwa 15 (früher bis 30) Arten (Auswahl) [3], [4]:

  • Epipremnum amplissimum (Schott) Engl.
  • Goldene Efeutute (Epipremnum aureum (Linden & André) G.S.Bunting): Es ist eine panaschierte Form. (Syn.: Epipremnum pinnatum cv. 'Aureum', Epipremnum pinnatum cv. aureum D.Nicolson, Pothos aureus Linden & Andre, Rhaphidophora aurea (Lind. & Andre) Birdsey, Scindapsus aureus (Linden & Andre) Engl.), Heimat: Salomonen-Inseln
  • Epipremnum carolinense Volkens
  • Epipremnum ceramense (Engl. & K.Krause) Alderw.
  • Epipremnum dahlii Engl.
  • Epipremnum falcifolium Engl.
  • Epipremnum giganteum (Roxb.) Schott
  • Epipremnum meeboldii K.Krause
  • Epipremnum moluccanum Schott
  • Epipremnum moszkowskii K.Krause
  • Epipremnum nobile (Schott) Engl.
  • Epipremnum obtusum Engl. & K.Krause
  • Epipremnum papuanum Alderw.
  • Gefleckte Efeutute (Epipremnum pinnatum (L.) Engl.), Heimat: Malaisches Archipel, Neuguinea, Pazifische Inseln
  • Epipremnum silvaticum Alderw.


Nicht mehr zur Gattung gehören [3]:

  • Epipremnum asperatum Engl. → Amydrium zippelianum (Schott) Nicolson
  • Epipremnum beccarii Engl. → Rhaphidophora beccarii (Engl.) Engl.
  • Epipremnum elmerianum Engl. → Amydrium magnificum (Engl.) Nicolson
  • Epipremnum foraminiferum Engl. → Rhaphidophora foraminifera (Engl.) Engl.
  • Epipremnum humile (Schott) Hook. f. → Amydrium humile Schott
  • Epipremnum luzonense K.Krause → Amydrium magnificum (Engl.) Nicolson
  • Epipremnum magnificum Engl. → Amydrium magnificum (Engl.) Nicolson
  • Epipremnum mampuanum Alderw. → Amydrium magnificum (Engl.) Nicolson
  • Epipremnum medium (Zoll. & Moritzi) Engl. ex DC. → Amydrium medium (Zoll. & Moritzi) Nicolson
  • Epipremnum minatum Elmer → Amydrium magnificum (Engl.) Nicolson
  • Epipremnum multicephalum Elmer → Rhaphidophora korthalsii Schott
  • Epipremnum palauense Koidz. → Rhaphodophora koidzumii Kaneh.
  • Epipremnum philippinense Engl. & K. Krause ex Engl. → Amydrium magnificum (Engl.) Nicolson
  • Epipremnum sorsogonense Elmer ex. Merr. → Amydrium magnificum (Engl.) Nicolson
  • Epipremnum truncatum Engl. & K.Krause in Engl. → Amydrium medium (Zoll. & Moritzi) Nicolson
  • Epipremnum zippelianum (Schott) Engl. → Amydrium zippelianum (Schott) Nicolson

Quellen

  • Yasin J. Nasir: Araceae in der Flora of Pakistan: Epipremnum - Online. (englisch)
  • P. C. Boyce: Informationen zur Gattung bei der Araceae-Website. (Abschnitt Beschreibung und Verbreitung)
  • P. C. Boyce: A Review of Epipremnum (Araceae) in cultivation, In: Aroideana, 27, 2004, S. 205-211.
  • Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7

Einzelnachweise

  1. Alice B. Russell: Epipremnum aureum. In: Poisonous Plants of North Carolina. Abgerufen am 23. September 2011 (englisch).
  2. Heinrich Wilhelm Schott in Bonplandia (Hannover), 5, 1857, S. 45 eingescannt bei biodiversitylibrary.org
  3. 3,0 3,1 Eintrag bei GRIN.
  4. Gültige Arten bei kew.org.

Weblinks

Commons: Efeututen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Die News der letzten Tage