Karyopse

Karyopse der Gerste

Als Karyopse (auch Cariopse) werden einsamige Schließfrüchte der Gräser bezeichnet, die aus einem oberständigen Gynoeceum entstanden sind und bei denen die Samenschale mit dem dünnwandigen Perikarp verwachsen ist. Die Frucht wirkt dadurch wie ein Same, ist jedoch aus botanischer Sicht eine Frucht.[1] Unter der Samenschale und dem Perikarp liegt das Nährgewebe, das aus einer Schicht großer, eiweißhaltiger Zellen und einem Mehlkörper aus großen, dünnwandigen, mit Stärkekörnern gefüllten Zellen besteht. Im unteren Teil der Karyopse befindet sich der Embryo, der durch ein schildförmiges Organ mit dem Nährgewebe verbunden ist.[2]

Die Bezeichnung für diese Fruchtform stammt von L. C. Richard und leitet sich vom griechischen karyon für „Nuss“ oder „Kern“ und -opsis für „Aussehen“ ab.[3]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Schütt et al.: Lexikon der Baum- und Straucharten, S. 244
  2. Conert: Pareys Gräserbuch, S. 14
  3. Wagenitz: Wörterbuch der Botanik, S. 166

Literatur

  • Peter Schütt, Hans J. Schuck, Bernd Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-53-8, S. 244.
  • Gerhard Wagenitz: Wörterbuch der Botanik. 2. erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2008, ISBN 978-3-937872-94-0, S. 166.
  • Hans Joachim Conert: Pareys Gräserbuch. Die Gräser Deutschlands erkennen und bestimmen. Parey, Berlin 2000, ISBN 3-8263-3327-6, S. 14.

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