Gouania willdenowi



Stumpfschnäuziger Schildbauch

Stumpfschnäuziger Schildbauch (Gouania willdenowi)

Systematik
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorpha)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Gobiesocoidei
Familie: Schildbäuche (Gobiesocidae)
Art: Stumpfschnäuziger Schildbauch
Wissenschaftlicher Name
Gouania willdenowi
(Risso 1810)

Gouania willdenowi oder Stumpfschnäuziger Schildbauch ist der einzige Vertreter der Gattung Gouania aus der Familie der Schildbäuche. Über den Stumpfschnäuzigen Schildbauch ist sehr wenig bekannt, obwohl er im Mittelmeer nicht selten ist – aber der Fisch wird wegen seiner geringen Körpergröße (5 cm) und versteckten Lebensweise oft übersehen oder „geringgeschätzt“. Der wissenschaftliche Name gedenkt zweier Botaniker des 18. Jahrhunderts (Gouan und Willdenow).

Beschreibung

Briggs gibt in seiner Gobiesociden-Monographie (1955) für diesen kleinen Schildbauch folgende Merkmale an: Färbung variabel (anpassungsfähig): grau bis blassgelb (daher der gelegentlich verwendete Name „Schweinchenfisch“), auch bräunlich mit blassroten Punkten oder dunklen, unregelmäßigen Querbinden. Die Rücken- und die Afterflosse sind zu niedrigen Säumen reduziert und mit der Schwanzflosse verschmolzen, so dass sich für den Flossensaum ungefähr folgende Flossenformel ergibt: D 22+A 21; P 18-21.

Die Saugscheibe, entstanden aus verschmolzenen V 4, ist vergleichsweise klein, dennoch zweiteilig; die Papillen im hinteren Teil sind groß, aber wenig zahlreich; offenbar besteht hier auch ein deutlicher Sexualdimorphismus.

Der Körper ist 6,6–7,6 mal länger als breit und seitlich abgeflacht, der Kopf ist breiter, rundlich und abgeflacht (daher der Vernakularname „Blutegel“), das Maul ist groß, die Schnauze nicht übermäßig verlängert. Die Zähne sind kegelförmig, klein und nach hinten gebogen, sie liegen in tiefen Klappen in jedem Kiefer, dichter aneinander zu einzelnen Reihen geordnet auf den Seiten. Auf dem dritten Kiemenbogen stehen sechs kleine, spitze Kiemenrechen. Die Wirbelsäule besteht aus 38 Elementen (gegenüber 33–35 bei Lepadogaster) und fällt durch ihre Geschmeidigkeit auf (die Scheibenbäuche können eng zusammengebogen in ihren Verstecken liegen). Pseudobranchien fehlen. Kleine Praeorbitaltentakel sind vorhanden.

Vorkommen

Nach Whitehead et al. (1986)[1] kommt er an der nördlichen Mittelmeerküste von Frankreich (Banyuls-sur-Mer) bis Syrien vor.

Ökologie

In der einschlägigen Literatur gibt es bisher keine Angaben zu Ernährung und Fortpflanzung.

Synonyme

In der Literatur findet sich häufig die falsche Schreibweise Gouania wildenowi.

  • Gouana pigra Nardo, 1860
  • Gouania prototypus Nardo, 1833
  • Lepadogaster piger Nardo, 1827
  • Leptopterygius coccoi Troschel, 1860
  • Rupisuga nicensis Swainson, 1839

Literatur

  • Briggs, J.C. (1955): A monograph of the clingfishes (order Xenopterygii). Stanford ichthyol. bull. 6: iv+1-224 (114 fig., 15 maps).
  1. P.J.P. Whitehead, M.-L. Bauchot, J.-C. Hureau, J. Nielsen, E. Tortonese: Fishes of the North-eastern Atlantic and the Mediterranean. Volume III. Unesco. 1986, pp. 1355–1356.

Weblinks

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