Escherichia



Escherichia

Escherichia coli sekundärelektronenmikroskopisch

Systematik
Domäne: Bakterien (Bacteria)
Abteilung: Proteobacteria
Klasse: Gammaproteobacteria
Ordnung: Enterobacteriales
Familie: Enterobacteriaceae
Gattung: Escherichia
Wissenschaftlicher Name
Escherichia
Castellani & Chalmers 1919

Escherichia ist eine Gattung gramnegativer Stäbchenbakterien der Familie Enterobacteriaceae mit aktiver Bewegung (peritrich begeißelt) oder unbegeißelt ohne aktive Bewegung. Benannt wurde die Gattung nach dem deutschen Kinderarzt Theodor Escherich. Die Gattung Escherichia ist Oxidase-negativ und zeigt sich, im Gegensatz zu der sehr ähnlichen Gattung Enterobacter, bei der Voges-Proskauer-Reaktion negativ. Wichtigster Vertreter ist Escherichia coli.

Stoffwechsel

Die Angehörigen der Gattung Escherichia sind chemoorganotroph, d. h., sie bauen zur Energiegewinnung organische Stoffe ab. Sie sind fakultativ anaerob: Wenn Sauerstoff vorhanden ist, haben sie einen oxidativen Energiestoffwechsel, sie oxidieren die organischen Stoffe zu Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasser; wenn kein Sauerstoff vorhanden ist, also unter anoxischen Bedingungen, nutzen sie die gemischte Säuregärung als Energiestoffwechselweg, wobei große Mengen von Säuren (Essigsäure, Milchsäure und Bernsteinsäure) als Endprodukte entstehen.

Andere Gattungen der Familie Enterobacteriaceae, wie z. B. Enterobacter, nutzen unter anoxischen Bedingungen die 2,3-Butandiolgärung zur Energiegewinnung. Hierbei entstehen als Endprodukte vor allem in großen Mengen der Alkohol 2,3-Butandiol und CO2, daneben in nur geringen Mengen u. a. verschiedene Säuren. Die 2,3-Butandiolgärung wird nachgewiesen durch den Voges-Proskauer-Test auf Acetoin, ein Zwischenprodukt dieser Gärung. Dieser Test dient zur Unterscheidung der Butanolgärung von der gemischten Säuregärung und damit zur Differenzierung der Enterobacteriaceae.

Arten

  • E. albertii Huys et al. 2003
  • E. blattae Burgess et al. 1973
  • E. coli (Migula 1895) Castellani & Chalmers 1919
  • E. fergusonii Farmer et al. 1985
  • E. hermannii Brenner et al. 1983
  • E. senegalensis
  • E. vulneris Brenner et al. 1983
  • E. sp. (Diverse)

Weblinks

Wiktionary: Escherichia – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Quellen

  • Pschyrembel Klinisches Wörterbuch, 256. Auflage. De Gruyter, Berlin 1990, ISBN 3-11-010881-X
  • Hans G. Schlegel: Allgemeine Mikrobiologie; Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1992, ISBN 3-13-444607-3
  • Georg Fuchs [Hrsg.]: Allgemeine Mikrobiologie, begründet von Hans Günter Schlegel. 8. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York 2007, ISBN 978-3-13-444608-1