Enzootische Streptokokkenmeningitis der Schweine


Die Enzootische Streptokokkenmeningitis der Schweine ist eine Infektionskrankheit beim Schwein, die durch das Bakterium Streptococcus suis verursacht wird. Da Streptococcus suis auch humanpathogen ist, handelt es sich um eine Zoonose.

Epidemiologie

S. suis besiedelt die Mandeln von älteren Schweinen, die jedoch zumeist latent infiziert sind, klinisch also gesund erscheinen. Diese latent Infizierten, aber auch andere Tierarten oder der Mensch können den Erreger in freie Bestände einschleppen. Die Infektion erfolgt über Maul, Nase oder Hautverletzungen. Saugferkel stecken sich bald nach der Geburt bei der Muttersau an.

Serovar 1 führt vor allem bei Saugferkeln ab der 2. Lebenswoche zu Erkrankungen, Serovar 2 später bei Absatzferkeln mit 4 Wochen und älteren Tieren bis 20 Wochen.

Krankheitsbild

Zuerst äußert sich die Krankheit in einer Streuungsphase mit Fieber und Fressunlust. Später lassen sich die Erreger in verschiedenen Organen nieder (Hirnhäute, Gelenke und Lunge); es kommt zu einer eitrigen Hirnhautentzündung (Meningitis), Entzündung mehrerer Gelenke (Polyarthritis) und Lungenentzündung. Auch eine Herzmuskelentzündung tritt, wenn auch selten auf. Die Symptome sind motorische Ausfallserscheinungen (Ruderbewegungen), Krämpfe, Lahmheiten und Atemnot.

Diagnose

Zur Diagnostik dient vor allem die Klinik. Auch ein gutes Ansprechen auf Penicillin ist ein Hinweis. Beweisend ist jedoch nur der Erregernachweis in Organen, Hirn- oder Gelenkflüssigkeit.

Therapie

Penicillin ist das Mittel der Wahl. Alternativen sind Ampicillin, Amoxicillin, Oxacillin, Ceftiofur und Tylosin.

Quelle

  • Medizinische Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenlehre von Rolle/Mayr, Enke Verlag Stuttgart (2007)

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