Endobronchial

Der medizinische Begriff endobronchial (e. b.) bedeutet wörtlich „in den Bronchus“, „im Lumen des Bronchus“. Oft wird er zur Beschreibung einer Applikationsform von Medikamenten benutzt. Darunter versteht man die Gabe von Medikamenten über einen Tubus nach einer endotrachealen Intubation. In der Notfallmedizin können z. B. Adrenalin und Atropin im Rahmen einer Reanimation endobronchial verabreicht werden, wenn noch kein venöser Zugang vorhanden ist. Dabei wird im Vergleich zur intravenösen Gabe die zwei- bis dreifache Menge verabreicht, die zudem mit Kochsalzlösung verdünnt wird.[1]

Der Vorteil der Methode ist eine einfache und schnelle Applikation der Substanzen. Als Nachteil kann eine unsichere und unregelmäßige Verteilung und Resorption der Medikamente in der Lunge gelten. Aus diesem Grund wird in den Reanimationsrichtlinien des European Resuscitation Council von 2005 die intravenöse Gabe von Medikamenten der endobronchialen Gabe vorgezogen [2].

Quellen

  1. Schuttler J et al.: Endobronchial administration of adrenaline in preclinical cardiopulmonary resuscitation Anasth Intensivther Notfallmed. (1987) ;22(2):63-8. German. PMID 3300406
  2. Nolan JP, Deakin CD, Soar J et al.: European Resuscitation Council guidelines for resuscitation 2005. Section 4. Adult advanced life support. (2005) Resuscitation. 67 Suppl 1:S39-86. PMID 16321716

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