Capitanium

System Serie Stufe ≈ Alter (mya)
höher höher höher jünger
Perm Lopingium Changhsingium 253,8–251
Wuchiapingium 260,4–253,8
Guadalupium Capitanium 265,8–260,4
Wordium 268–265,8
Roadium 270,6–268
Cisuralium Kungurium 275,6–270,6
Artinskium 284,4–275,6
Sakmarium 294,6–284,4
Asselium 299–294,6
tiefer tiefer tiefer älter

Das Capitanium (auch verkürzt zu Capitan) ist die oberste chronostratigraphische Stufe (bzw. geochronologisches Alter) des Mittelperm oder der Guadalupium-Serie. Die Stufe umfasst den Zeitraum von etwa 265,8 Millionen Jahren bis 260,4 Millionen Jahren. Das Capitanium folgt auf das Wordium unterlagert und wird vom Wuchiapingium überlagert.

Namensgebung und Geschichte

Die Stufe und Name wurde bereits von George Burr Richardson 1904 vorgeschlagen. Die namengebende Lokalität ist das Capitan Reef in den Guadalupe Mountains in Texas, USA. 1961 haben Brian F. Glenister und William Madison Furnish das Capitanium als chronostratigraphische Unterstufe ihrer, damals noch regionalen Stufe des Guadalupiums definiert. 2001 wurde das Capitanium als globale chronostratigraphische Stufe von der IUGS ratifiziert.

Definition und GSSP

Das Erstauftreten der Conodonten-Art Jinogondolella postserrata markiert den Beginn der Stufe. Das Ende wird durch das Erstauftreten der Conodonten-Unterart Clarkina postbitteri postbitteri definiert. Die Typlokalität (GSSP) des Capitanium liegt bei Nipple Hill[1] in den südlichen Guadalupe Mountains in Texas, USA.

Untergliederung

Das Capitanium umfasst die gesamte Timorites-Ammonitenbiozone. Es kann in drei Conodonten-Biozonen unterteilt werden[2]:

  • Zone der Clarkina postbitteri hongshuiensis
  • Zone der Jinogondolella altudaensis
  • Zone der Jinogondolella postserrata

Die fusuliniden Großforaminiferen erlauben die Unterscheidung von zwei Biozonen:

  • Rausserella-Zone
  • Afganella schenki

Korrelation

Die Capitanium-Stufe entspricht in Mitteleuropa der lithostratigraphischen Einheit des Oberrotliegend bzw. dem oberen Teil der alten Saxonium-Stufe. In der östlichen Tethys entspricht das Capitanium dem oberen Teil der regionalen Murgabium-Stufe, der regionalen Midium-Stufe und dem unteren Teil der regionalen Laibinium-Stufe. In Russland korreliert der untere Teil der regionalen Severodvinium-Stufe mit dem Capitanium.

Einzelnachweise

Literatur

  • Brian F. Glenister, Bruce R. Wardlaw, Lance L. Lambert, Claude Spinosa, S. A. Bowring, D. H. Erwin, Manfred Menning und Garner L. Wilde: Proposal of Guadalupian and Component Roadian, Wordian and Capitanian Stages as International Standards for the Middle Permian Series. Permophiles, 34: 3-11, 1999 PDF
  • Felix Gradstein, Jim Ogg, Jim & Alan Smith: A Geologic timescale. Cambridge University Press 2005, ISBN 9780521786737
  • Yugan Jin, Shuzhong Shen, Charles M. Henderson, Xiangdong Wang, Wei Wang, Yue Wang, Changqun Cao und Qinghua Shang: The Global Stratotype Section and Point (GSSP) for the boundary between the Capitanian and Wuchiapingian Stage (Permian). In: Episodes. 29(4): 253-262, Beijing 2006 ISSN 0705-3797

Weblinks

Die News der letzten Tage

21.03.2023
Biodiversität | Ökologie
Die Fichte stirbt und andere Bäume leiden
Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2022 zeigen: Kronenverlichtungen für alle Baumarten weiterhin hoch.
21.03.2023
Genetik | Klimawandel | Physiologie | Zytologie
Modell Arabidopsis thaliana: Ein neuer Signalweg bei niedrigem Sauerstoffgehalt
Der Klimawandel führt zu einem vermehrten Auftreten von Wetterextremen: Im Fokus stehen bisher vor allem lange Dürre- und Hitzeperioden.
21.03.2023
Biodiversität | Taxonomie
Neue Arten der Riesenkrabbenspinnen beschrieben
Ein Forschungsteam aus Deutschland und aus China hat 99 neue Arten aus der Familie der Riesenkrabbenspinnen in Süd-, Ost- und Südostasien beschrieben.
20.03.2023
Biodiversität | Neobiota
Weitverbreitete Arten auf dem Vormarsch
Das menschliche Verhalten treibt den Wandel der Biodiversität und Veränderungen in der Zusammensetzung der Arten rapide voran.
09.03.2023
Biodiversität | Evolution
Zwerge und Riesen auf Inseln sterben besonders leicht aus
Inseln sind Lebensraum für viele Tierarten mit einzigartigen Eigenschaften, darunter sogenannte Zwerge, die im Vergleich zu ihren Verwandten auf dem Festland eine sehr geringe Größe erreichen, sowie Riesen, die wiederum vergleichsweise groß werden.
09.03.2023
Meeresbiologie | Mikrobiologie
Leben im Rauch der Unterwasservulkane
Die arktische Tiefsee liegt fernab der lebensspendenden Energie der Sonne, und nur winzige Mengen an organischem Material, welches Leben speist, kommen dort an.
09.03.2023
Genetik
Genom von Hydra oligactis: Die Sterbliche unter Unsterblichen
Eine Hydra aus dem Piburger See in Tirol könnte neue Erkenntnisse über diese außergewöhnlichen Tiere liefern.