Bryum barnesii



Zweifarbiges Birnmoos

Zweifarbiges Birnmoos (Bryum barnesii)

Systematik
Klasse: Bryopsida
Unterklasse: Bryidae
Ordnung: Bryales
Familie: Bryaceae
Gattung: Bryum
Art: Zweifarbiges Birnmoos
Wissenschaftlicher Name
Bryum barnesii
J.B.Wood

Bryum barnesii ist ein variables, diözisches Moos, welches nur selten Sporogone ausbildet.

Bryum barnesii im trockenen Zustand
Blatt unter dem Mikroskop bei 125-facher Vergrößerung
Brutkörper von Bryum barnesii bei 250-facher Vergrößerung

Vorkommen

Es ist ein konkurrenzschwaches Pioniermoos, welches neue Standorte schnell besiedeln kann. Es kommt auf offener, basenreicher, oft kalkhaltiger, humusarmer, lehmig-toniger, sandig-lehmiger, oder kiesiger Erde an lichtreichen, frischen bis feuchten Standorten vor. Es besiedelt bevorzugt Kies- und Lehmgruben, Steinbrüche, ruderale Weg- und Straßenränder, ist auf Erdaufschüttungen, in Pflasterfugen, Lücken von Wiesen, Weiden und Brachäckern, in Gartenbeeten und besonders an überfluteten Flussufern und in Stromtälern zu finden. Es wächst oft zusammen mit Bryum argenteum, Bryum bicolor, Bryum rubens, Brabula unguiculata, Barbula convoluta, Dicranella varia, Didymodon fallax und Phascum cuspidatum. Wahrscheinlich ist es in ganz Europa zerstreut verbreitet. Seine Verbreitung ist jedoch nur ungenügend bekannt, da es erst in neuerer Zeit von Bryum bicolor s. str. als eigene Art abgetrennt worden ist.

Erkennungsmerkmale

Bryum barnesii bildet gelblichgrün bis olivgrün gefärbte, bis 1,5 cm hohe Pflänzchen aus, die in kleinen, lockeren Rasen oder Herden wachsen. Seine Rhizoide sind rotbräunlich gefärbt. Die hohlen Blätter sind trocken anliegend, feucht dagegen aufrecht abstehend. Sie sind eiförmig lanzettlich, meist stumpf und kurz zugespitzt, seltener kang zugespitzt. Die Blattränder sind meist wenig verbogen. Die Blattrippe ist kräftig entwickelt, endet in der Blattspitze und tritt nur selten kurz aus. Die Laminazellen sind in der Blattmitte 10 bis 15 µm breit und 40 bis 80 µm lang. An den Blattändern sind sie deutlich schmaler und bilden einen schwachen Saum aus 2 bis 3 Zellreichen. An der Spitze der Stämmchen bildet es zahlreiche, verkehrt eiförmige Brutkörper aus, die stets zu mehreren (bis 15) in den Blattachseln stehen. Diese sind zwischen 200 µm und 500 µm lang und setzen die Blattprimordien nur im oberen Drittel an. Die Seta ist bis 1,5 cm lang und weist eine bräunlich gefärbte, hängende Kapsel auf, die eiförmig ist und plötzlich in die Seta verläuft. Es besteht Verwechslungsgefahr mit Bryum bicolor. Doch durch die reichlich vorhandenen Brutkörper ist sie gut zu unterscheiden.

Literatur

  • Martin Nebel, Georg Philippi (Hrsg.): Die Moose Baden-Württembergs. Band 2: Matthias Ahrens: Spezieller Teil. (Bryophytina II, Schistostegales bis Hypnobryales). Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3530-2.
  • Jan-Peter Frahm, Wolfgang Frey: Moosflora. 4. neubearbeitete und erweiterte Auflage. Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8252-1250-5 (UTB für Wissenschaft 1250).

Weblinks

Commons: Bryum barnesii – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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