Neues Petersilien-Virus von Braunschweiger Forschern entdeckt space
Bio-News vom 17.05.2019
Neues Petersilien-Virus kommt im Raum Braunschweig und anderen Teilen Deutschlands vor.
Die Pflanzenvirologen Dr. Björn Krenz und Dr. Stephan Winter vom Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH in Braunschweig haben mit ihren Kollegen ein neues Petersilien-Virus identifiziert und über die Entdeckung in der renommierten Fachzeitschrift Archives of Virology berichtet.
Das neu beschriebene Pflanzenvirus wurde aus Petersilienpflanzen in einem Garten in Weddel, einem Ortsteil von Cremlingen, in der Nähe der niedersächsischen Großstadt Braunschweig isoliert. Die infizierte Petersilie zeigte Zwergwuchs im Vergleich zu gesunden Pflanzen, was bei einer Verbreitung des Virus zu wirtschaftlichen Einbußen durch Ernteverlust führen könnte.
Publikation:
Vetten HJ, Knierim D, Rakoski MS, Menzel W, Maiss E, Gronenborn B, Winter S, Krenz B.
Identification of a novel nanovirus in parsley
Arch Virol. 2019 May 11
DOI: 10.1007/s00705-019-04280-3
Neuer Nanovirus identifiziert
Mithilfe der Next-Generation-Sequenzierung am Leibniz-Institut DSMZ konnten die Wissenschaftler den neu identifizierten Virus als Nanovirus klassifizieren. Die Genomsequenz des Petersilien-Virus zeigt, dass es ein neues Mitglied der Familie der Nanoviridae ist. Das sind multipartite Einzelstrang-DNA Viren, die sonst nur Hülsenfrüchte wie zum Beispiel Bohnen, Erbsen oder Linsen befallen. Der Wirtskreis der Nanoviren hat sich also erweitert, so Pflanzenvirenforscher Björn Krenz. Das Virus trägt den Namen „parsley severe stunt-associated virus“ (PSSaV) und wurde mittlerweile auch schon in anderen Teilen Deutschlands gefunden.
Pflanzenvirenforschung an der DSMZ
Diese Newsmeldung wurde via Informationsdienst Wissenschaft erstellt.