Zahnpulpa

Pulpa im Zahnquerschnitt
Schematischer Querschnitt eines Molaren:
Der rosa eingezeichnete Teil ist die Pulpa.
exstirpierte vitale Pulpa nach einem Frontzahntrauma

Die Zahnpulpa (von lateinisch pulpa ‚Fleisch‘[1], auch: das Zahnmark oder umgangssprachlich (fälschlich) Zahnnerv, füllt den inneren Teil des Zahnes, die Pulpenhöhle (Pulpencavum) aus, die von den Zahnhartsubstanzen umhüllt wird. Das Pulpencavum reicht von der Zahnkrone bis an die Spitze der Zahnwurzel(n). Die Pulpa besteht aus Bindegewebe mit Blut- und Lymphgefäßen sowie Nervenfasern. Sog. Tomes-Fasern, Fortsätze der Odontoblasten, also dentinbildender Zellen, setzen sich in sehr feinen, mit bloßem Auge nicht zu erkennenden Dentinkanälchen (Tubuli) bis an die Schmelz-Dentin-Grenze fort. Neben den Odontoblasten-Fortsätzen finden sich in manchen Dentinkanälchen auch Nervenfasern.[2] Diese geben überschwellige mechanische, thermische oder chemische Reize als Schmerzempfindung wieder.[3]

Anatomisch wird zwischen Kronen- und Wurzelpulpa unterschieden.

Krankhafte Veränderungen der Pulpa

Eine Entzündung der Pulpa wird als Pulpitis bezeichnet. Aufgabe des Zahnarztes ist es, zwischen einer reversiblen und einer irreversiblen Pulpitis zu unterscheiden, die Ursache festzustellen und die richtige Therapie einzuleiten.

Gelegentlich treten Verkalkungen des Pulpengewebes auf, die als Dentikel bezeichnet werden und Wurzelkanalbehandlungen erheblich behindern können. Dentikel werden zumeist als Zufallsbefunde auf Röntgenaufnahmen entdeckt, klinische Symptome treten nur gelegentlich auf.

Einzelnachweise

  1. Joseph Maria Stowasser: Der Kleine Stowasser, Lateinisch-deutsches Schulwörterbuch, G. Freytag Verlag, München
  2. Abd-Elmeguid A, Yu DC.: Dental Pulp neurophysiology. Journal of the Canadian Dental Association 2009 75:55-9
  3. Wolfgang Hans-Michael Raab: Diagnostische Aspekte des Zahnschmerzes, Zahnärztliche Mitteilungen 10/2000, S. 58 f.

Die News der letzten Tage

21.03.2023
Biodiversität | Ökologie
Die Fichte stirbt und andere Bäume leiden
Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2022 zeigen: Kronenverlichtungen für alle Baumarten weiterhin hoch.
21.03.2023
Genetik | Klimawandel | Physiologie | Zytologie
Modell Arabidopsis thaliana: Ein neuer Signalweg bei niedrigem Sauerstoffgehalt
Der Klimawandel führt zu einem vermehrten Auftreten von Wetterextremen: Im Fokus stehen bisher vor allem lange Dürre- und Hitzeperioden.
21.03.2023
Biodiversität | Taxonomie
Neue Arten der Riesenkrabbenspinnen beschrieben
Ein Forschungsteam aus Deutschland und aus China hat 99 neue Arten aus der Familie der Riesenkrabbenspinnen in Süd-, Ost- und Südostasien beschrieben.
20.03.2023
Biodiversität | Neobiota
Weitverbreitete Arten auf dem Vormarsch
Das menschliche Verhalten treibt den Wandel der Biodiversität und Veränderungen in der Zusammensetzung der Arten rapide voran.
09.03.2023
Biodiversität | Evolution
Zwerge und Riesen auf Inseln sterben besonders leicht aus
Inseln sind Lebensraum für viele Tierarten mit einzigartigen Eigenschaften, darunter sogenannte Zwerge, die im Vergleich zu ihren Verwandten auf dem Festland eine sehr geringe Größe erreichen, sowie Riesen, die wiederum vergleichsweise groß werden.
09.03.2023
Meeresbiologie | Mikrobiologie
Leben im Rauch der Unterwasservulkane
Die arktische Tiefsee liegt fernab der lebensspendenden Energie der Sonne, und nur winzige Mengen an organischem Material, welches Leben speist, kommen dort an.
09.03.2023
Genetik
Genom von Hydra oligactis: Die Sterbliche unter Unsterblichen
Eine Hydra aus dem Piburger See in Tirol könnte neue Erkenntnisse über diese außergewöhnlichen Tiere liefern.