Ruten-Schöterich


Ruten-Schöterich

Ruten-Schöterich (Erysimum hieraciifolium)

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)
Gattung: Schöteriche (Erysimum)
Art: Ruten-Schöterich
Wissenschaftlicher Name
Erysimum hieraciifolium
L.

Der Ruten-Schöterich (Erysimum hieraciifolium, Syn.: Erysimum virgatum Roth) – auch Steife Schöterich – ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae).

Beschreibung

Der Ruten-Schöterich ist eine zwei- bis mehrjährige krautige Pflanze, die in der Regel Wuchshöhen zwischen 15 und 125 Zentimeter erreicht. Am scharfkantigen Stängel sitzen länglich lanzettlich geformte Laubblätter, die ganzrandig bis entfernt buchtig eingekerbt sind. Die unteren sind gezähnt. Die Laubblätter sind etwa fünf- bis sechsmal so lang wie breit. Die Behaarung besteht aus vorwiegend dreistrahligen Sternhaaren. Daneben gibt es auch wenige zwei-, vier- bzw. fünfstrahlige Haare.

Die zwittrigen Blüten sind vierzählig. Die vier grünen Kelchblätter weisen Längen von fünf bis acht Millimetern und Breiten von einem bis 1,5 mm auf. Die vier großen, mit Sternhaaren besetzten, goldgelben Kronblätter weisen Längen von meist sieben bis neun (sechs bis zehn) mm und Breiten von 2 bis 3 mm auf. Bei den sechs fertilen Staubblätter sind die gelben Staubfäden 4 bis 6 mm lang und die Staubbeutel 1,5 bis 2 mm lang. Die Blütezeit des Ruten-Schöterichs erstreckt sich vorwiegend über die Monate Juni bis August.

Die Fruchtstiele stehen aufrecht am Stängel mit dem sie einen Winkel von etwa 30 Grad bilden. Die vierflügeligen Schoten sind meist 15 bis 25 (10 bis 55) mm lang und 1 bis 1,3 mm breit. Die Samen weisen eine Größe von 1 bis 1,5 × 0,4 bis 0,6 mm auf.

Standorte und Verbreitung

Der Ruten-Schöterich wächst in flussbegleitenden Unkrautgesellschaften, Schuttunkrautgesellschaften sowie Steppenrasen. Sie bevorzugt nährstoffreiche, meist kalkreiche Stein- und Sandböden.

Diese Art kommt in ganz Europa und Asien vor. In Deutschland findet man den Ruten-Schöterich zerstreut im Bereich größerer Flüsse, wie Rhein, Main und Sieg. In Österreich und der Schweiz kommt diese Art eher selten im collinen bis alpinen Bereich vor.

Verwechslungsmöglichkeiten

Der Ruten-Schöterich ist recht formenreich. Früher wurden auch Unterarten unterschieden, die auch teilweise als eigenständige Art behandelt wurden (→ Erysimum virgatum). Ferner besteht Verwechslungsmöglichkeit mit dem sehr ähnlich aussehenden Harten Schöterich (Erysimum marschallianum), dessen Schoten jedoch in einem Winkel von höchstens 10° vom Stiel abstehen. Sehr ähnlich ist auch der Bleiche Schöterich (Erysimum crepidifolium), dessen Laubblätter jedoch vorwiegend mit zweiteiligen Haaren (kompassnadelförmig) besetzt sind.

Literatur

  • Haeupler/Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer Verlag, Stuttgart 2000. ISBN 3-8001-3364-4.
  • Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien 1994. ISBN 3-8001-3461-6.
  • Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Schwabe & Co. AG, Basel 1986. ISBN 3-7965-0832-4.
  • Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Ulmer Verlag, Stuttgart 1990. ISBN 3-8001-3454-3.
  • Garcke: Illustrierte Flora. Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1972. ISBN 3-489-68034-0.

Weblinks

Commons: Ruten-Schöterich – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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