Rosen-Malve



Rosen-Malve

Rosen-Malve (Malva alcea)

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
Unterfamilie: Malvoideae
Gattung: Malven (Malva)
Art: Rosen-Malve
Wissenschaftlicher Name
Malva alcea
L.

Die Rosen-Malve (Malva alcea), auch Rosenmalve, Spitzblättrige Malve, Sigmarskraut oder Siegmarswurz genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Gattung der Malven (Malva) in der Familie der Malvengewächse (Malvaceae) gehört.

Beschreibung

Illustration
Sternhaare auf einer Blattunterseite

Vegetative Merkmale

Die Rosen-Malve wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 50 bis 125 cm erreicht. Der stets aufrechte Stängel ist im oberen Bereich mit anliegenden einfachen Haaren und Sternhaaren (Sternhaare sind verzweigt) bedeckt.

Die wechselständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind gestielt. Die Blattspreiten der oberen Laubblätter sind sehr tief handförmig in drei bis sieben Abschnitte geteilt, die grob stumpf gezähnt oder auch weiter gegliedert sein können. Die Blattspreiten der unteren Laubblätter sind rundlich bis nierenförmig und kaum geteilt. Die Laubblätter sind mit Sternhaaren bedeckt.

Blüte der Rosen-Malve

Generative Merkmale

Die Rosen-Malve blüht vom Juni bis in den Herbst. Die unteren Blüten stehen einzeln in den Achseln von Laubblättern, die oberen stehen meist traubig bis doldig gehäuft. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen, fünfzähligen Blüten weisen einen Durchmesser von 4 bis 7 Zentimetern auf. Die drei grünen Außenkelchblätter sind filzig mit Sternhaaren bedeckt, und bei einer Breite von meist 3 bis 4 mm eiförmig bis breit-lanzettlich geformt. An ihrer Basis verbreitern sie sich. Die fünf breiten, rundlich dreieckigen, grünen Kelchblätter sind zur Blütezeit noch etwa zur Hälfte verwachsen und filzig mit Sternhaaren bedeckt. Vorher bilden sie die Hülle der charakteristischen geflügelten Knospe. Die fünf tief ausgerandeten Kronblätter sind rosa bis hell purpurviolett, selten weiß, und 20 bis 35 mm lang. Die vielen Staubblätter sind - typisch für alle Malven - zu einer etwa 1 Zentimeter langen, den Stempel umgebenden Röhre verwachsen, der Columna.

Die Teilfrüchte sind kahl und seitlich querrunzelig.

Unterschiede zu ähnlichen Arten

Die Rosen-Malve ist der Moschus-Malve recht ähnlich. Außerhalb der oben erwähnten, breiten Kelchblätter hat die Rosen-Malve noch (meistens) drei frei stehende, schmal-eiförmige Außenkelchblättchen. Bei der Moschus-Malve sind diese ganz schmal und linealisch. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Gliederung der oberen Stängelblätter. Bei der Moschus-Malve sind die Abschnitte viel stärker gegliedert und mit fast geraden Abschnitten, so dass die Blätter insgesamt filigraner wirken. Die Blüten der Rosen-Malve sind geruchlos, während jene der Moschus-Malve schwach duften können.

Vorkommen

Die Rosen-Malve stammt ursprünglich wahrscheinlich aus dem östlichen Mittelmeerraum. Sie gelangte aber wohl schon in frühester Zeit mit den Menschen nach Mitteleuropa (Archäophyt). Dort kommt sie heute auf Ödland (Wegrändern, Böschungen, Dämmen), meist in Siedlungsnähe vor. Sie benötigt kalkhaltigen und stickstoffreichen Boden.

Die Rosen-Malve ist im nördlichen Alpenraum und nördlichen Alpenvorland, im Gebiet der Böhmischen Masse, sowie im pannonischen Gebiet stark gefährdet.

Systematik

Die Erstveröffentlichung von Malva alcea erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 2, S. 689 [1]. Synonyme für Malva alcea L. sind: Malva alcea var. fastigiata (Cav.) K.Koch, Malva bismalva Bernh. ex Lej., Malva fastigiata Cav.. [2]

Nutzung

Ihre Sorten werden als Zierpflanze genutzt.

Wie andere Malven-Arten auch, wurde die Rosen-Malve wegen ihres Schleimstoffgehalts früher in der Volksmedizin eingesetzt. Die medizinischen Wirkungen wurden untersucht [3].

Die Laubblätter werden roh oder gegart gegessen und besitzen einen guten, milden Geschmack. Die schleimigen Blätter sind ein guter Ersatz oder Ergänzung für andere Blattsalate; man kann sie von selbstgesäten Pflanzen vom Frühling bis zur Sommermitte und im Herbst ernten. Die Blüten werden roh gegessen und sind in jedem Salat eine schöne Dekoration, dabei besitzen sie einen milden Geschmack und eine den Laubblättern ähnliche Textur. Die Samen werden roh gegessen, besonders wenn sie voll ausgereift sind besitzen sie einen angenehmen nussigen Geschmack, aber da sie sehr klein sind ist die Ernte fummelig. [3]

Aus den Fasern der Stängel können Taue hergestellt werden. Aus unterschiedlichen Pflanzenteilen kann ein cremefarbener, gelber und grüner Farbstoff extrahiert werden. Die Samen enthalten 15 % Öl. [3]

Einzelnachweise

Weblinks

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