Rhinitis atrophicans


Die Rhinitis atrophicans („Schnüffelkrankheit“) ist eine chronische Infektionskrankheit der Schweine, die durch Zerstörung oder Verformungen der Nasenmuscheln gekennzeichnet ist und zu Atemnot führt. Es sind besonders Ferkel und Läufer in der Intensivtierhaltung betroffen, die Erkrankung wird durch Stress und Überbelegung gefördert und zählt zu den Faktorenkrankheiten. Die Rhinitis atrophicans ist ein Bestandsproblem und in Deutschland meldepflichtig.

Ursachen

Die Rhinitis atrophicans wird vor allem durch toxinbildende Stämme von Pasteurella multocida verursacht. Häufig sind Begleitinfektionen durch Bordetellen und das Zytomegalievirus und mangelnde Fütterungs- und Haltungsbedingungen an der Krankheitsentstehung beteiligt. Die Übertragung erfolgt als Tröpfcheninfektion.

Krankheitsbild

Erstes Anzeichen der Rhinitis atrophicans ist starkes Niesen, das zumeist zwischen zweiter und vierter Lebenswoche auftritt. Die Nasenschleimhaut ist mit einem hellgelben Schleim bedeckt. Bei schwerem Krankheitsverlauf kann es zu einer völligen Zerstörung der Nasenmuscheln und zu einer Störung des Wachstum der Gesichtsschädelknochen kommen. Bei chronischem Bestehen kann es zu Verformungen und Hypertrophien dieser Strukturen kommen.

Diagnose

In ausgeprägten Fällen kann die Krankheitsdiagnose klinisch gestellt werden. Pathologisch-anatomisch werden die Veränderungen der Nasenmuscheln und Kopfknochen anhand eines Transversalschnitts diagnostiziert. Pathohistologisch lassen sich bereits bei Frühformen Veränderungen des Epithels, Hypertrophie des Endothels, Hyperplasie der Schleimhäute, Entzündungen der Knochenhaut und Zerstörung der Knorpel- und Knochenstruktur nachweisen.

Die bakteriologische Untersuchung auf Pasteurellen erfolgt durch deren Anzüchtung auf Selektivnährböden. Der Toxinnachweis wird in einer Zellkultur erbracht.

Bekämpfung

Im Anfangsstadium können Hygienemaßnahmen, Antibiotika und Impfungen Erfolg bringen. Bei chronischen Fällen mit Veränderungen der Nasenmuscheln und Kopfknochen ist die Behandlung aussichtslos.

Vorbeugend sind eine Optimierung der Haltungsbedingungen und die sofortige Aussonderung erkrankter Tiere.

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