Reinhold Leinfelder


Reinhold Leinfelder (* 21. März 1957 in Augsburg) ist ein deutscher Paläontologe und Geobiologe. Er ist Universitätsprofessor für Paläontologie und Geobiologie an der Freien Universität Berlin sowie affiliate Carson-Professor am "Rachel Carson Center for Environment and Society" der LMU in München.

Von Januar 2006 bis Ende 2010 war er Generaldirektor des Berliner Museums für Naturkunde. Von Mai 2007 bis Juni 2010 war er Vorsitzender des Konsortiums Deutsche Naturwissenschaftliche Forschungssammlungen (DNFS), in dem sich die elf größten naturkundlichen Forschungsmuseen Deutschlands zusammengeschlossen haben. Von September 2009 bis Ende 2010 auch Sprecher des Humboldt-Rings, in welchem derzeit das Museum für Naturkunde Berlin, der Botanische Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, das Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart, das Staatliche Museum für Naturkunde Karlsruhe, das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig (Bonn) und die Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (München) Mitglied sind. Seit Anfang 2008 ist er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Im November 2008 wurde Leinfelder in den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) berufen. 2010 wurde er zum Vizepräsident des Deutschen Museumsbundes gewählt, legte das Amt jedoch mit Ausscheiden aus dem Museum für Naturkunde nieder. 2012 wurde Leinfelder in den Sachverständigenbeirat für Naturschutz und Landespflege des Landes Berlin berufen.

Leinfelder studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München Geologie und Paläontologie. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter und wissenschaftlicher Assistent arbeitet er von 1981 bis 1989 am Institut für Geowissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, wo er 1985 zum Dr. rer nat. promoviert wurde. Die Dissertation erhielt den Preis der Universität. 1989 habilitierte sich Leinfelder für das Fach Geologie und Paläontologie.

Ende 1989 folgte er dem Ruf an die Universität Stuttgart auf einen Lehrstuhl für Geologie und Paläontologie. Dort leitete Leinfelder die Abteilung Historische Geologie und Stratigraphie des Instituts für Geologie und Paläontologie. Später wechselte er an das Institut für Paläontologie und Historische Geologie der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Von 2003 bis 2005 war er Generaldirektor der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns. Von Oktober 2005 bis Mai 2007 war er Sprecher der Direktorenkonferenz der Naturwissenschaftlichen Forschungssammlungen Deutschlands.


Zu seinen Forschungsgebieten gehören die Evolution und Ökologie von Riffen, Meeresspiegelschwankungen in der Erdgeschichte, die Entwicklung mesozoischer Randbecken, die Genese mikrobieller Karbonatgesteine, interdisziplinäre Anthropozän-Forschung sowie neue Methoden des Wissenstransfers.

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