Niederliegendes Johanniskraut



Niederliegendes Johanniskraut

Niederliegendes Johanniskraut (Hypericum humifusum)

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Johanniskrautgewächse (Hypericaceae)
Gattung: Johanniskräuter (Hypericum)
Art: Niederliegendes Johanniskraut
Wissenschaftlicher Name
Hypericum humifusum
L.

Das Niederliegende Johanniskraut (Hypericum humifusum), auch Liegendes Hartheu genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Johanniskrautgewächse (Hypericaceae).
Das Niederliegende Johanniskraut ist einer der kleinsten Vertreter der Johanniskräuter (Hypericum). Diese Art hat niederliegende Stängel und kleine Blüten. Sie bevorzugt Waldlichtungen mit kalkarmen Böden. [1]

Erkennungsmerkmale

Die zierliche einjährige bis ausdauernde Pflanze erreicht nur Wuchshöhen von 5 bis 15 manchmal 30 cm. Sie zeichnet sich durch einen hohlen, niederliegenden kriechenden Stängel aus, der fadenförmig wirkt und beinahe zweikantig ist. Die 5 bis 15 mm langen, schmal-elliptischen und blaugrün gefärbten Laubblätter stehen wechselständig.

Pro Pflanze werden nur wenige (meist ein bis vier) Blüten gebildet. Die lanzettlichen und ganzrandigen Kelchblätter sind ungleich groß, kurz bespitzt und schwarz drüsig. Die frisch gelben Kronblätter sind etwa 4 bis 7 mm lang. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September.

Vorkommen und Ökologie

Der pionierfreudige Hypericum humifusum besiedelt vor allem kurzlebige Schlammboden-Pionierfluren und Kriech- und Trittrasen. Er ist auf krumenfeuchten, sandigen bis lehmigen Äckern, an feuchten Wegrändern und Lichtungen in ganz Deutschland zu finden. Es gilt als Feuchtezeiger. Sonst ist sein Verbreitungsareal auf die meridional-temperaten Zonen Zentraleuropas und England begrenzt.

Entsprechend den ökologischen Zeigerwerten nach Ellenberg wird die Art als Halbschattenpflanze für Seeklima angegeben. Das Niederliegende Johanniskraut bevorzugt gleichmäßig durchfeuchtete aber nicht nasse Böden, die eher sauer und stickstoffarm sind.
Diese Art tritt in kleineren Gruppen und als Einzelexemplar auf, ihre Befruchtung erfolgt durch Selbst- oder Insektenbestäubung. Ihre Ausbreitung erfolgt im Allgemeinen mit Hilfe des Windes.

Die Chromosomenzahl beträgt n = 8[2]

Literatur

  • Werner Rothmaler [Begr], Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Band 4. Gefäßpflanzen: Kritischer Band. 10., bearb. Auflage. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, München/Heidelberg 2005, ISBN 3-8274-1496-2.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.

Einzelnachweise

  1. Oskar Sebald: Wegweiser durch die Natur. Wildpflanzen Mitteleuropas. ADAC Verlag, München 1989, ISBN 3-87003-352-5, S. 68.
  2. Tischler, G.: Die Chromosomenzahlen der Gefäßpflanzen Mitteleuropas. S-Gravenhage, Junk. 1950.

Weblinks

Commons: Hypericum humifusum – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Bilder: [1] [2] [3]
Illustration: [4]

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