Japanischer Rosinenbaum



Japanischer Rosinenbaum

Japanischer Rosinenbaum (Hovenia dulcis)

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae)
Gattung: Hovenia
Art: Japanischer Rosinenbaum
Wissenschaftlicher Name
Hovenia dulcis
(Thunb.)

Der Japanische Rosinenbaum (Hovenia dulcis, Syn.: Hovenia acerba Lindl., Hovenia inequalis DC.) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae).

Beschreibung

Illustration aus Flora Japonica
von Philipp Franz von Siebold und Joseph Gerhard Zuccarini.
Reife Früchte von Hovenia dulcis an den essbaren Fruchtstielen.

Der Japanische Rosinenbaum ist ein kleiner, laubabwerfender Baum oder Strauch, der Wuchshöhen von etwa 10 Meter erreicht. Die glatte Rinde der Zweige ist schwärzlich-violett. Der Blattstiel ist 2 bis 4,5 cm lang. Die wechselständig angeordneten, einfachen, großen, glänzenden Laubblätter laufen spitz zu und sind etwa 7 bis 17 cm lang und 4 bis 11 cm breit. Der Blattrand ist gesägt.

Von Mai bis Juli bringen die Bäume meist endständige, asymmetrische, zymöse Blütenstände hervor. Die kleinen cremefarbenen, gelblich-grünen bis hellgrünen, duftenden, zwittrigen, fünfzähligen Blüten weisen einen Durchmesser von 6 bis 8  mm auf mit einem doppelten Perianth. Die Kelchblätter sind 2,2 bis 2,5 mm lang und 1,6 bis 2 mm breit. Die genagelten Kronblätter sind 2,4 bis 2,6 mm lang und 1,8 bis 2,1 mm breit. Der Diskus ist leicht behaart. Es ist nur ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden. Der Fruchtknoten ist halbunterständig.

Die eigentliche Frucht, eine gerippte halbkugelige Steinfrucht weist einen Durchmesser von 6,5 bis 7,5 mm auf, ist ungenießbar und enthält drei Samen. Aber der Fruchtstiel schwillt an und dadurch wird eine essbare Scheinfrucht gebildet. Die dunklen Samen weisen einen Durchmesser von 5 bis 5,5 mm auf. Die Früchte sind von August bis Oktober reif.

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet von Hovenia dulcis erstreckt sich von Japan über Korea und Ostchina bis zum Himalaya. Sie wächst in Höhenlagen meist zwischen 200 und 1400 m, bis zu 2000 m, bevorzugt an sonnigen Standorten mit feuchten lehmigen oder sandigen Böden.

Nutzung

Außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes wird sie als winterhartes Ziergehölz angepflanzt. In Parks und Gärten dient Hovenia dulcis selten als langsam wachsendes Ziergehölz.

Aus dem feinen, harten Holz werden Möbel hergestellt. Das Holz ist auch als Japanisches Mahagoni bekannt.

Die süßen, duftenden Fruchtstiele sind sowohl roh als auch gekocht genießbar. Getrocknet ähneln sie in Geschmack und Aussehen Rosinen. Aus ihnen wird ein Süßstoff gewonnen. Auch das Holz des Baumes wird in Alkohol eingelegt oder zu Tee aufgekocht und beispielsweise in Korea als Heilmittel verkauft, das gegen Unwohlsein beim Reisen oder nach dem Alkoholgenuss hilft.[1] Der dafür verantwortliche Wirkstoff ist das Flavonoid Dihydromyricetin.

Quellen

Einzelnachweise

Literatur

  • S. Macoboy: What tree is that?. 1991, ISBN 1-86302-131-0.
  • A. Huxley: The New RHS Dictionary of Gardening. MacMillan Press 1992 ISBN 0-333-47494-5.

Weblinks

Commons: Japanischer Rosinenbaum – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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