Gold-Kälberkropf



Gold-Kälberkropf

Gold-Kälberkropf (Chaerophyllum aureum)

Systematik
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Tribus: Scandiceae
Untertribus: Scandicinae
Gattung: Kälberkröpfe (Chaerophyllum)
Art: Gold-Kälberkropf
Wissenschaftlicher Name
Chaerophyllum aureum
L.

Der Gold-Kälberkropf (Chaerophyllum aureum), auch Goldfrüchtiger Kälberkropf genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sie kommt in Mitteleuropa zerstreut vor.

Beschreibung

Der Gold-Kälberkopf ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von etwa 60 bis 130 cm erreicht. Dieser Hemikryptophyt ähnelt im Habitus dem Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris). Von diesem ist er aber eindeutig an dem rot gefleckten bis rot überlaufenen Stängel sowie im Fruchtbau zu unterscheiden.

Stängel und Blätter.

Der Stängel ist aufrecht, unten kantig gefurcht, oben etwas gerillt, kurz feinflaumig bis zottig, und meist mit langen steifen Haaren, bisweilen ist er auch ganz kahl. Die weichen Laubblätter sind drei- bis vierfach fiederschnittig; die unteren sind gestielt und die oberen auf der Scheide sitzend. Die untersten Blattabschnitte sind im Umriss dreieckig-eiförmig und zugespitzt. Die oberen Abschnitte sind lanzettlich bis sichelförmig und besitzen aufwärts gekrümmte, weißspitzige Sägezähne. Am Rand und auf den Blattnerven sind sie bewimpert.

Die Blütezeit reicht von Juni bis August. Die Blüten stehen zu vielen in doppeldoldigen Blütenständen zusammen. Die Dolden sind groß und 10- bis 15-strahlig. Die Hülle fehlt oder ist ein- bis zweiblättrig vorhanden. Es sind fünf bis zehn Hüllchenblätter vorhanden; sie sind lanzettlich, etwa so lang wie die Döldchenstrahlen, sehr schmal hautrandig und bewimpert bis behaart.

Bei dieser Art können sowohl Zwitterblüten als auch rein männliche Blüten auf derselben Pflanze auftreten. Es gibt auch Pflanzen, bei denen ausschließlich Zwitterblüten vorkommen. Die Kronblätter sind weiß, kahl, breit-verkehrt-eiförmig und bis 2 mm lang. Die spreizenden Griffeläste sind zweimal so lang wie das Griffelpolster.

Die Früchte sind länger als der Stiel, länglich und etwas bauchig, gelbbraun und riechen gewürzartig bis fruchtig.

Herbarbeleg.

Vorkommen und Gefährdung

Der Gold-Kälberkropf kommt im südlichen und mittleren Europa von Spanien bis Südrussland und vom Kaukasus bis Persien vor. Er ist ein präalpin-(submediterranes) Florenelement.

Chaerophyllum aureum kommt in Deutschland zerstreut in der Mitte und im Süden des Gebiets vor. Im österreichischen Bundesland Burgenland gilt er als ausgestorben; in Wien ist er nur unbeständig oder lokal eingebürgert anzutreffen. Die Vorkommen in den weiteren österreichischen Bundesländern sind häufig bis selten. Der Gold-Kälberkropf wird im östlichen und südöstlichen Alpenvorland als gefährdet betrachtet[1].

Chaerophyllum aureum kommt in frischen bis mäßig feuchten Unkrautfluren, Säumen sowie an Ruderalstellen vor. Die Art ist Stickstoffzeiger und bevorzugt montane Lagen. Der Gold-Kälberkropf gilt in Mitteleuropa als Charakterart des Chaerophylletum aurei.

Systematik

Chaerophyllum aureum wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum, Band 1, Seite 370, erstveröffentlicht[2]. Synonyme für Chaerophyllum aureum sind Bellia aurata Bubani, nom. illeg., Chaerophyllum hybridum Ten., Chaerophyllum maculatum Willd., Chaerophyllum monogonum Kit. ex Link, Chaerophyllum temuloides Boiss., Chaerophyllum trapezuntinum Boiss., Croaspila aurea (L.) Raf., Golenkinianthe gilanica (S.G.Gmel. ) Koso-Pol. und Scandix gilanica S.G.Gmel.).[3][4]

Quellen

Literatur

  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 3: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Rosidae): Droseraceae bis Fabaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1992, ISBN 3-8001-3314-8.
  • Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Eugen Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
  • August Binz (Begr.), Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. mit Berücksichtigung der Grenzgebiete. Bestimmungsbuch für die wildwachsenden Gefässpflanzen. 18. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Schwabe & Co., Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
  • Erich Oberdorfer, Theo Müller (Mitarb.): Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 6., überarb. und erg. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-3454-3.

Einzelnachweise

  1. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „ExkursionsfloraA2008“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  2. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1. Stockholm 1753, S. 370 (Online – Erstveröffentlichung von Chaerophyllum aureum eingescannt bei Biodiversity Heritage Library).
  3. R. Hand: Apiaceae, Details for: Chaerophyllum aureum. In: The Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin-Dahlem, , abgerufen am 11. März 2012 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  4. Chaerophyllum aureum. Synonyms. In: The Plant List - A working list of all plant species. , abgerufen am 11. März 2012 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value), Einschätzung von Artennamen hinsichtlich des Wahrscheinlichkeitsgrades ihrer Gültigkeit).

Weblinks

Commons: Gold-Kälberkropf – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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