Evotec


Evotec AG

Logo der Evotec AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0005664809
Gründung 1993
Sitz Hamburg, Deutschland
Leitung Werner Lanthaler, Vorstandsvorsitzender
Mitarbeiterzahl 610 (12/2011) [1]
Umsatz 80.128 Mio € (2011) [2]
Branche Biotechnologie
Website www.evotec.com

Die Evotec AG ist ein Wirkstoffforschungs- und -entwicklungsunternehmen, das in Forschungsallianzen und Entwicklungspartnerschaften mit Pharma- und Biotechnologieunternehmen Ansätze zur Entwicklung neuer pharmazeutischer Produkte generiert.

Das in Hamburg ansässige Unternehmen ist weltweit tätig und bietet integrierte Lösungen im Bereich der Wirkstoffforschung an. Dabei werden alle Aktivitäten vom Target bis zur klinischen Entwicklung abgedeckt.

Evotec beschäftigt über 500 Wissenschaftler und arbeitet mit Technologien auf Indikationsgebieten wie zum Beispiel neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Schmerz, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Krebs und Entzündungskrankheiten. Das Unternehmen arbeitet in langjährigen Forschungsallianzen mit internationalen Partnern wie Boehringer Ingelheim, CHDI, Genentech, MedImmune/Astra Zeneca, Ono Pharmaceutical und UCB zusammen. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über Entwicklungspartnerschaften mit Pharmaunternehmen wie zum Beispiel Roche und über eigene Wirkstoffkandidaten wie unter anderem EVT 103, P2X3 oder H3, die sich in der klinischen sowie in der präklinischen Entwicklung befinden. Im Geschäftsjahr 2011 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatz von 80,128 Mio. Euro und beschäftigt 610 Mitarbeiter (Stand Dezember 2011).[3]

Das Unternehmen ist seit dem 28. Oktober 2009 im TecDax gelistet.

Geschichte

1993 wurde das Biotechnologieunternehmen als Evotec BioSystems in Hamburg gegründet. Gründer waren der Nobelpreisträger Manfred Eigen und die Wissenschaftler Karsten Henco, Ulrich Aldag, Freimut Leidenberger, Heinrich Schulte, Rudolf Rigler und Charles Weissmann.

In den ersten Jahren wurde in Kooperationen mit internationalen Pharmaunternehmen wie Novartis und SmithKlineBeecham mit der Evotec das Ultra-Hochdurchsatz-Screening-System (EVOscreen®)entwickelt. Im Jahr 1999 ging Evotec BioSystems an die Börse (Deutsche Börse: EVT) und übernahm ein Jahr später die britische Gesellschaft Oxford Asymmetry International plc, die chemische Dienstleistungen für internationale Biotechnologie- und Pharmaunternehmen anbietet, und wurde zur Evotec OAI. 2005 wurde der Name in Evotec AG umgeändert[4].

2002 gliederte sich das Unternehmen in zwei Geschäftsbereiche, zum einen die „Discovery and Development Services“, zum anderen die „Tools and Technologies“ (Instrumente und Technologien).[5] Die Evotec Technologies GmbH wurde in diesem Jahr gegründet, aber 2006 an Perkin Elmer veräußert, um die verbleibende Firma auf das Kerngeschäft, die Erforschung und Entwicklung neuer pharmazeutischer Wirkstoffe, zu fokussieren. Im Jahr 2008 übernahm Evotec Renovis, ein US-amerikanisches Biotechnologieunternehmen, und wurde an der Nasdaq gelistet. Ein Jahr später verzichtete Evotec freiwillig auf die Notierung ihrer American Depositary Shares (ADSs) an der NASDAQ, um ihre Geschäftsaktivitäten zu rationalisieren und die Liquidität der Evotec-Aktie auf eine Handelsplattform (TecDax) zu konzentrieren, und damit Kosten zu vermindern.[6] Zudem übernahm Evotec im Jahr 2009 70 % der indischen Research Support International Limited (RSIPL), eines Serviceanbieters auf dem Gebiet der Synthesechemie, und erwarb das Zebrafisch-Screening-Geschäft der Summit Corporation.

Im Jahr 2010 übernahm Evotec die Göttinger DeveloGen AG, ein auf die Erforschung von Therapien zur Behandlung von Stoffwechselerkrankungen (wie z.B Diabetes) spezialisiertes Unternehmen, sowie 2011 zwei weitere Unternehmen: Die Kinaxo Biotechnologies GmbH, ein privates Biotechnologieunternehmen mit Sitz in München, und die Compound Management-Geschäftseinheit von BioFocus, einem Unternehmen der Galapagos-Gruppe. Kinaxo verfügt über proprietäre Technologien, die zur Verbesserung der Wirkstoffentwicklung im gesamten Prozess der Medikamentenentwicklung eingesetzt werden.

Allianzen/Partnerschaften

Wirkstoffforschungsallianzen

  • Boehringer Ingelheim (Onkologie, Schmerz Entzündung, Insulin Sensibilisator)
  • CHDI (ZNS, Huntington Krankheit)
  • Cubist
  • Genentech (ZNS, Schmerz)
  • Medimmune/ Astra Zenenca (Beta Zell Technologie; Biologicals)
  • Novartis (ZNS, Schmerz)
  • Ono
  • Roche (Wirksamkeitsvorhersagen)
  • Shionogi
  • UCB (ZNS)
  • Vifor (Anämia)
  • Pfizer (ZNS)

Entwicklungspartnerschaften

  • Teva/ Androm
  • JingXin
  • Boehringer Ingelheim
  • Pfizer
  • Roche

Technologiepartner

  • Chem Bridge Corporation
  • Diamond Light Source
  • DiscoveRx
  • Hypha Discovery
  • PsychoGenics Inc.

Standorte

Deutschland

Hamburg (Hauptsitz), Berlin & Göttingen

  • Screening
  • HTS (Hochdurchsatz-Screening)
  • NMR (Nukleare Magnetresonanz)
  • in vitro & in vivo Biologie

München, Martinsried

  • Phosphoproteomik
  • Chemische Proteomik

USA, San Francisco

  • Substanzverwaltung und -Lagerung
  • Substanzidentifizierung und –auswahl, sowie -analysen

Indien, Thane

  • Synthetische Chemie
  • Serviceangebot in der Medizinalchemie
  • Frühentwicklungsphase (Entwicklungschemie)

Großbritannien, Abingdon

  • Medizinalchemie
  • Zebrafish-Screening
  • ADMET
  • Strukturbiologie

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Evotec AG: Geschäftsbericht 2011. (PDF) Abgerufen am 27. März 2012 (deutsch).
  2. Evotec AG: Geschäftsbericht 2011. (PDF) Abgerufen am 27. März 2012 (deutsch).
  3. Evotec AG: Geschäftsbericht 2011
  4. Evotec AG: Pressemitteilung: Hauptversammlung der Evotec OAI stimmt Barkapitalerhöhung und Änderungen im Aufsichtsrat zu, 7. Juni 2005, abgerufen am 20.September 2010
  5. Evotec OAI: Geschäftsbericht 2002
  6. Evotec AG: Geschäftsbericht 2009

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