Eizahn

Schlüpfende Rotwangen-Schmuckschildkröte mit deutlich sichtbarer Eischwiele
Frisch geschlüpfter Mohrenkopfpapagei mit der Eischwiele nah der Schnabelspitze

Als Eizahn wird eine Struktur bezeichnet, die von jungen Tieren genutzt wird, um beim Schlüpfen von innen die Eischale aufzubrechen. Bei Echsen und Schlangen handelt es sich dabei um einen abgewandelten Zahn am Zwischenkieferbein. Geckos weisen häufig einen doppelten Eizahn auf.

Bei Vögeln, Schildkröten, Krokodilen und Kloakentieren übernimmt dieselbe Funktion eine stark verhornte Erhebung auf dem Schnabel beziehungsweise der Schnauzenspitze. Diese wird auch als Eischwiele bezeichnet, um sie von den echten Eizähnen abzugrenzen.

Eizähne oder Eischwielen werden meist kurze Zeit nach dem Schlüpfen abgeworfen oder zurückgebildet.

Auch bei Insekten, speziell bei Libellen, werden Strukturen, mit denen sich diese aus den Eiern befreien, in Analogie zum Eizahn der Vögel als Eizahn bezeichnet. Bei ihnen handelt es sich allerdings um sägeartige Sagitalkämme auf dem Kopf der Larven.[1]

Belege

  1. Hansruedie Wildermuth: Die Falkenlibellen Europas. Neue Brehm-Bücherei Band 653, Westarp Wissenschaften Hohenwarsleben 2008; S. 62.

Literatur

  • Bairbre O'Malley: Klinische Anatomie und Physiologie bei kleinen Heimtieren, Vögeln, Reptilien und Amphibien. Elsevier,Urban&FischerVerlag, 2008, ISBN 978-3-437-58260-8.
  • Milton Hildebrand, George E. Goslow, C Distler: Vergleichende und funktionelle Anatomie der Wirbeltiere. Springer, 2003, ISBN 978-3-540-00757-9.

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