Akee


Akee

Akee-Frucht

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
Unterfamilie: Sapindoideae
Gattung: Blighia
Art: Akee
Wissenschaftlicher Name
Blighia sapida
K.D.Koenig

Die Akee (Blighia sapida) ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) gehört. Sie kommt ursprünglich aus dem tropischen Westafrika und ist heute die Nationalfrucht von Jamaika[1] und wird in tropischen und subtropischen Gebieten auf der ganzen Welt angebaut. Andere Namen der Pflanze sind Ackee, Aki oder Akipflaume. Sie gehört zur gleichen Unterfamilie Sapindoideae wie Litchi (Litchi chinensis) und der Longan (Dimocarpus longan).

Beschreibung

Zweig mit paarig gefiederten Laubblättern und Früchten.
Blütenstand

Die Akee wächst als immergrüner Baum bis etwa 10 m in die Höhe. Er hat einen kurzen Stamm und eine dichte Baumkrone. Die 15–30 cm langen, symmetrischen Laubblätter sind 3- bis 5-paarig gefiedert, ledrig und bei einer Länge von 8–12 cm sowie einer Breite von 5–8 cm eiförmig.

Die Blüten stehen in einem Blütenstand zusammen. Die weißen und duftenden Blüten sind entweder männlich oder zwittrig. Die birnenförmige Frucht färbt sich bei Reife hellrot bis gelb-orangefarben und öffnet sich in drei große Spalten, dann kommen leuchtend-schwarze Samen zum Vorschein, umgeben von weichem, schwammigem, gelblichweißem Fruchtfleisch.

Geschichte

Der Gattungsname Blighia wurde William Bligh, Captain der HMS Bounty, zu Ehren gewählt. Er brachte im Jahr 1793 die Pflanze aus Jamaika nach Kew Gardens und führte sie so in die europäische Wissenschaft ein. Ursprünglich kommt die Pflanze aus Westafrika und war wahrscheinlich mit Sklaventransporten nach Jamaika gekommen.[2]

Nahrungsmittel

Die Akee ist nicht im Ganzen genießbar. Nur der fleischige Samenmantel (Arillus) ist essbar. Der Rest der Frucht und auch die Samen sind giftig. Die Giftigkeit kommt von der Aminosäure Hypoglycin (Hypoglycin A).[3] Die Frucht sollte sich von selbst geöffnet haben, sollte frisch sein und nicht überreif – unreife und überreife Früchte sind ebenfalls giftig. Unreife und selbst reife Früchte können zu Erbrechen (Vomitus) und Unterzuckerung (Hypoglykämie) führen.

Akee und „Saltfish“ (Kabeljau) ist ein populäres Gericht der jamaikanischen Küche. „Saltfish“, sautiert mit Akee, Schweinefett, Zwiebeln, Tomaten, Gemüse und mehreren Pfeffersorten wird mit knusprigem Speck und frischen Tomaten garniert gereicht.

Nährwerte

Das Öl der Samenmäntel enthält viele wichtige Nährstoffe, insbesondere Fettsäuren. Akee-Öl ist ein wichtiger Bestandteil der Ernährung vieler Jamaikaner.

100 g Akee enthalten 903 kJ bzw. 218 kcal. Sie ist reich an Eisen (2,7 mg/100 g). Die Zusammensetzung ist vergleichbar der von Avocado.

Literatur

Fachliteratur

  • L. E. Arnold: Vomiting sickness (or ackee poisoning). A report on the outbreak of so-called „vomiting sickness“ (seasonal) in Jamaica from 1st December, 1943, to the end of February, 1944. Government, Kingston 1944.

Romane (Akee-Frucht)

  • Joan Hess: The deadly ackee and other stories of crime and catastrophe. Five Star, Waterville ME 2003, ISBN 1-59414-079-0.
  • Joan Hadley: The deadly ackee. St. Martin's Press, New York NY 1988, ISBN 0-312-01416-3.

Kinderbuch (Akee-Frucht)

  • Valerie Bloom, Kim Harley: Ackee, breadfruit, callaloo. An edible alphabet. Macmillan u. a., London u. a. 1999, ISBN 0-333-74887-5.

Einzelnachweise

  1. Ben-Erik van Wyk: Food plants of the world. An illustrated guide. Timber Press, Portland OR 2005, S. 91, ISBN 0-88192-743-0.
  2. Slavery and the natural world (pdf), S. 7-8
  3. H. S. A. Sherratt: Hypoglycin, the famous toxin of the unripe Jamaican ackee fruit. In: Trends in pharmacological sciences. Jg. 2, 1986, ISSN 0165-6147, S. 186–191, doi:10.1016/0165-6147(86)90310-X.

Weblinks

Commons: Blighia sapida – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Die News der letzten Tage

24.09.2023
Biodiversität | Insektenkunde
Streetlife: Insektenvielfalt auf Berliner Mittelstreifen
Das Museum für Naturkunde Berlin beobachtet seit 2017 im Rahmen des Projektes „Stadtgrün“ die Insektenvielfalt auf den Grünflächen der Mittelstreifen ausgewählter Straßen in der grünen Hauptstadt Europas.
23.09.2023
Anthropologie | Genetik
Studie zur genetischen Geschichte der Menschen Afrikas
Mithilfe von Erbgutanalysen moderner Populationen ist es einem internationalen Forschungsteam gelungen, die komplexen Abstammungsverhältnisse verschiedener in der angolanischen Namib-Wüste ansässiger Bevölkerungsgruppen besser zu erforschen.
22.09.2023
Bionik, Biotechnologie und Biophysik | Evolution | Neurobiologie
Der Quallentrainer
Quallen können aus Erfahrungen lernen, ähnlich wie der Mensch oder andere komplexe Lebewesen – das hat jetzt ein Team von Biologinnen und Biologenaus Deutschland und Dänemark gezeigt.
20.09.2023
Biodiversität | Citizen Science | Ethologie | Vogelkunde
Das Erfolgsgeheimnis steckt im Verhalten
Während viele Arten gerade zahlenmäßig und hinsichtlich ihres Verbreitungsgebiets drastisch zurückgehen, scheinen andere gut zu gedeihen.
19.09.2023
Land-, Forst-, Fisch- und Viehwirtschaft
Vitamine vom Dach
Obst und Gemüse wird heute über Tausende von Kilometern nach Deutschland transportiert.
19.09.2023
Land-, Forst-, Fisch- und Viehwirtschaft
Optimierte Kakaobestäubung für höhere Erträge
Wie lässt sich der Anbau von Kakao durch die richtige Bestäubungstechnik verbessern?
18.09.2023
Mikrobiologie
Stinkender Schleim: Wohlfühlort für Würmer und Mikroben
Kieler Forschungsteam untersucht am Beispiel von Fadenwürmern in einem naturnahen Kompost-Experiment, welchen Beitrag Wirtslebewesen und Mikroorganismen zur gemeinsamen Anpassung an einen neuen Lebensraum leisten.
18.09.2023
Anthropologie | Evolution | Neurobiologie
Evolution der sprach-relevanten Hirnstrukturen aufgedeckt
Sprache ist ein Aspekt, der uns zu Menschen macht.