Aaptosyax grypus

Aaptosyax grypus
Systematik
Otophysi
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Überfamilie: Karpfenfischähnliche (Cyprinoidei)
Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Gattung: Aaptosyax
Art: Aaptosyax grypus
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Aaptosyax
Rainboth, 1991
Wissenschaftlicher Name der Art
Aaptosyax grypus
Rainboth, 1991

Aaptosyax grypus,[1] engl. Giant Salmon Carp[2]ist eine große räuberische Karpfenart der monotypischen Gattung Aaptosyax und kommt ausschließlich in Südostasien vor.[3] Während er auf Chinesisch als 曲鯉 und in Laos Pa Sanak oder Pa Sanak Gnai bezeichnet wird, nennt man diese Fischart auf Thai Pla Chanak ปลาสะนากยักษ์.[3]

Beschreibung

Aaptosyax grypus wurde von Rainboth erst im Jahr 1991 wissenschaftlich beschrieben. Der Raubfisch besitzt einen langgestreckten Körper und ein fetthaltiges Augenlid, welches den größten Teil seines Auges bedeckt. In seinem großen Maul befindet sich eine Kerbe im Oberkiefer.[3] Die Fischart kann bis 130 Zentimeter lang werden.[3] Der größte im Mekong gefangene Aaptosyax grypus wog über 30 Kilogramm.[4]

Vorkommen und Lebensraum

Der Giant Salmon Carp ist eine endemisch lebende Art, dier bislang nur im mittleren Mekong in Laos und Vietnam gefangen wurde. Darüber hinaus kommt er in Kambodscha und Vietnam vor. Sein Verbreitungsgebiet ist von Sambor in Kambodscha bis Loei in Thailand begrenzt.[5] Aaptosyax grypus bevorzugt den Hauptstrom großer tropischer Flüsse und hält sich gerne in tiefen Stromschnellen hinter Felsen auf, wo er auf vorbeischwimmende Beutefische lauert.[3]

Lebensweise

Jungfische von Aaptosyax grypus leben hauptsächlich in den Nebenflüssen des Mekong. Im Laufe ihrer Entwicklung werden sie zu großen, sehr schnell schwimmenden Raubfischen, die im Mittelwasser und Oberwasser nach Fischschwärmen jagen.[3] Zur Laichzeit in der Zeit von Dezember bis Februar, gleichbedeutend mit der Regenzeit in Indochina unternimmt Aaptosyax grypus gefolgt von Arten wie Probarbus ssp. und anderen kleineren Karpfenarten weite Wanderungen stromaufwärts.[3] Es handelt sich einerseits um eine Laichwanderung andererseits um eine Verfolgung der Beutefische.[5] Die Laichwanderzüge im Gebiet vom kambodschanischen O Krieng bis nach Klong Kaem im thailändischen Ubon Ratchathani wurden aufgezeichnet.[5] Das eigentliche Ablaichen erfolgt zur Trockenzeit im Monat April in tiefen sauerstoffreichen Pools unterhalb von Stromschnellen.[5]

Nutzung

Aaptosyax grypus diente als Speisefisch und Sportfisch. Berufsfischer berichten, dass der Giant Salmon Carp mittlerweile zu einer extrem seltenen Fischart geworden ist. Im Mekong an der thailändisch-laotischen Grenze, im Mündungsgebiet des Mun und Songkhram Flusses, gab es lange Zeit große Populationen des Giant Salmon Carp, die jetzt dramatisch abnimmt. Dies ist auf den Bau von Staudämmen und dem exzessiven Gebrauch von Kiemennetzen zurückzuführen, für die ein schneller Raubfisch wie der Giant Salmon Carp sehr anfällig ist.[3] Laut IUCN ist er auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten.[6]

Literatur

  • Walter J. Rainboth: Aaptosyax grypus, a New Genus and Species of Large Piscivorous Cyprinids from the Middle Mekong River. Japanese Journal of Ichtyology, Vol. 38, No. 3, 1991, Department of Biology, University of California, Los Angeles PDF

Anmerkungen und Einzelnachweise

Die News der letzten Tage

22.03.2023
Physiologie
Startschuß zur optischen Wahrnehmung
Forschende haben den molekularen Vorgang entschlüsselt, der als Allererstes im Auge abläuft, wenn Licht auf die Netzhaut trifft.
22.03.2023
Neurobiologie
Wettbewerb zwischen den Gehirnhälften im Schlaf
Der Mensch ist beidseitig symmetrisch: unser Gehirn besteht aus zwei Hälften, den so genannten Hemisphären.
22.03.2023
Neurobiologie | Physiologie
Warum wir von Schokoriegeln und Co. nicht die Finger lassen können
Schokoriegel, Chips und Pommes - warum können wir sie im Supermarkt nicht einfach links liegen lassen?
22.03.2023
Biochemie | Genetik | Zytologie
Aus Perspektive eines Ingenieurs ist Biologie chaotisch und unvollkommen
Der Vorteil von Redundanz in biologischen Systemen.
21.03.2023
Paläontologie
Neue Augen bei Trilobiten entdeckt
Wissenschaftler*innen der Universitäten Köln und Edinburgh entdecken bisher übersehene Augen bei Trilobiten.
21.03.2023
Bionik, Biotechnologie und Biophysik | Bioinformatik
Molekularbiologie trifft auf Quantenphysik
Biologische Systeme sind hochkomplex: Sie werden vor allem über genregulatorische Netzwerke gesteuert, in denen Gene, Proteine und RNA auf vielfältige Art interagieren.
21.03.2023
Astrobiologie | Bionik, Biotechnologie und Biophysik
Leben auf fernen Monden
Flüssiges Wasser gehört zu den wichtigsten Bedingungen für die Entstehung von Leben, wie wir es auf der Erde kennen.
21.03.2023
Biodiversität | Ökologie
Die Fichte stirbt und andere Bäume leiden
Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2022 zeigen: Kronenverlichtungen für alle Baumarten weiterhin hoch.
21.03.2023
Genetik | Klimawandel | Physiologie | Zytologie
Modell Arabidopsis thaliana: Ein neuer Signalweg bei niedrigem Sauerstoffgehalt
Der Klimawandel führt zu einem vermehrten Auftreten von Wetterextremen: Im Fokus stehen bisher vor allem lange Dürre- und Hitzeperioden.
21.03.2023
Biodiversität | Taxonomie
Neue Arten der Riesenkrabbenspinnen beschrieben
Ein Forschungsteam aus Deutschland und aus China hat 99 neue Arten aus der Familie der Riesenkrabbenspinnen in Süd-, Ost- und Südostasien beschrieben.
20.03.2023
Biodiversität | Neobiota
Weitverbreitete Arten auf dem Vormarsch
Das menschliche Verhalten treibt den Wandel der Biodiversität und Veränderungen in der Zusammensetzung der Arten rapide voran.