Wie viele Wörter kennt mein Kind?



Bio-News vom 22.10.2019

Wie viele Wörter kennt mein Kind? Und wie entwickelt sich seine Sprache in den ersten Lebensjahren? Diese Fragen interessieren nicht nur die Eltern von Kleinkindern, sondern auch die Forschung. Vor diesem Hintergrund haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Göttingen und Oslo die App „Babylex“ entwickelt, mit der sich die frühe Entwicklung des Wortschatzes von Kleinkindern verfolgen lässt.

Babylex schätzt die Anzahl der Wörter, die ein Kind kennt, und einen Prozentwert, der den Wortschatz des Kindes mit dem von anderen Kinder gleichen Alters und gleichen Geschlechts vergleicht. Die App ist frei verfügbar und sowohl für Android- als auch für iOS-Geräte erhältlich.


Kleinkind in einer frühen Lernphase. Wieviel Wörter kennt es bereits?

Publikation:


Thomas Richter
Wie viele Wörter kennt mein Kind?
Georg-August-Universität Göttingen

Babylex berechnet die Informationen auf der Grundlage eines zweiminütigen Tests, bei dem Eltern und Forschende angeben, welche von 25 zufällig ausgewählten Wörtern das Kind bereits versteht oder hervorbringt. Die Ergebnisse lassen sich auf dem Handy speichern und die Entwicklung auf diese Weise von Monat zu Monat verfolgen. Babylex kann derzeit bei deutschen Kindern im Alter von 18 bis 30 Monaten, amerikanischen Kindern zwischen 16 und 30 Monaten und norwegischen Kindern im Alter von 16 bis 36 Monaten angewendet werden. In Zukunft sollen weitere Sprachen einbezogen werden.

Die App nutzt die kostenlose Wortdatenbank der Universität Stanford (http://wordbank.stanford.edu), die anonymisierte Vokabeldaten von Tausenden von Kindern enthält. Die Inhalte der Datenbank werden mit Hilfe von Standard-Vokabelbögen gesammelt, auf denen Eltern angeben, welche der 400 bis 600 Wörter ihr Kind bereits kennt. „Solche Fragebögen werden regelmäßig bei klinischen Beurteilungen von Kindern verwendet“, erläutert die Psychologin Prof. Dr. Nivedita Mani von der Universität Göttingen. Babylex schätzt dann die Anzahl der Wörter, die einzelne Kinder kennen, basierend auf der Überlappung zwischen den Antworten, die in die App eingegeben werden, und den Antworten in der Datenbank.

„Studien mit Kindern in der Göttinger Wortschatzinsel zeigen eine bemerkenswerte Übereinstimmung zwischen den von der App bereitgestellten Wortschatzschätzungen und den Standard-Vokabelfragebögen, obwohl die App sehr viel weniger Zeit zum Ausfüllen benötigt“, so Mani.


Diese Newsmeldung wurde mit Material der Georg-August-Universität Göttingen via Informationsdienst Wissenschaft erstellt

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