Böden in Deutschland sind bunt und vielfältig



Bio-News vom 05.12.2019

Wissenschaftler veröffentlichen Fotobuch über Böden, die im Rahmen der Bodenzustandserhebung Landwirtschaft am Thünen-Institut untersucht wurden.

Deutschland macht nur 0,3 Prozent der globalen Landfläche aus, beheimatet aber mehr als die Hälfte aller Bodentypen, die weltweit vorkommen. Die Bodenkartierer des Thünen-Instituts für Agrarklimaschutz haben alle diese Bodentypen zu Gesicht bekommen. Sie haben mehr als 3.000 Böden unter Acker und Grünland in ganz Deutschland aufgegraben, um sie für die bundesweite Bodenzustandserhebung Landwirtschaft zu beproben. „Eine Gelegenheit, die sich nicht jedem Bodenkartierer in Deutschland bietet“, erklärt Roland Prietz, der die Feldarbeiten der Bodenzustandserhebung von 2012 bis 2018 geleitet hat.


Beispiele für Böden in Deutschland: Marschboden im Landkreis Dithmarschen, Zebraboden (Treposol) im Landkreis Emsland, Braunerde im Landkreis Stade.

Publikation:


Axel Don, Roland Prietz
Unsere Böden entdecken – Die verborgene Vielfalt unter Feldern und Wiesen
Springer Verlag, 145 Seiten

Jeder Boden, seine Lage in der Landschaft und auch bodenkundliche Besonderheiten wurden dabei fotografisch festgehalten. So entstand eine riesige Bilddatenbank mit mehr als 20.000 Fotos. Eine Auswahl dieser Fotos findet sich in dem neu erschienenen Buch „Unsere Böden entdecken“, das Axel Don und Roland Prietz vom Thünen-Institut geschrieben haben. Zu den Bodenbildern werden die Entstehung und die Geschichte der Böden beschrieben.

„Böden haben ein langes Gedächtnis“, erklärt Axel Don, stellvertretender Leiter des Thünen-Instituts für Agrarklimaschutz, „wenn man Böden richtig lesen kann, erzählt jeder Boden eine Geschichte.“ Die Geschichten handeln vom Klima und der Pflanzenwelt längst vergangener Tage oder davon, wie Böden beackert wurden, um Nahrungsmittel anzubauen. Neben Klassikern unter den Bodentypen wie der Braunerde sind in dem Buch auch Exoten abgebildet, wie der Zebraboden, der durch Tiefpflügen entstanden ist, oder die Marschböden, die es nur an der Küste gibt. Kleine Textboxen in jedem Kapitel enthalten Informationen zu bodenkundlichen Besonderheiten.

„Wir wollten kein Lehrbuch schreiben, sondern ein Geschichtenbuch über Böden“, sagt Axel Don. Durch weitgehenden Verzicht auf Fachvokabular sollen auch Laien von den Bodengeschichten erfahren können. Die beeindruckende Bodenvielfalt, die die Bodenkartierer gesehen haben, war der Ausgangspunkt für dieses Buch. Die aufgegrabenen Bodenprofile sind alle längst wieder sorgfältig zugeschüttet worden. Übrig geblieben sind, neben einer Menge Daten, die Fotos der Böden. Sie sollen allen, die nicht im Feld dabei waren, einen Einblick in die (Unter)Welt der Böden in Deutschland geben.


Diese Newsmeldung wurde mit Material des Johann Heinrich von Thünen-Instituts, Bundesforschungsinstituts für Ländliche Räume, Wald und Fischenrei via Informationsdienst Wissenschaft erstellt

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