Equatorius



Equatorius ist eine Primatengattung, deren 2 Mitglieder ab dem frühen Neogen (Miozän) im Langhium lebten, das vor ungefähr 16 Millionen Jahren begann und bis vor 13,8 Millionen Jahren andauerte. Viele Überreste wurden in Kenia gefunden.

Eqatorius ist der Gattungsname eines ausgestorbenen Menschenaffen aus der Überfamilie Hominoidea, der im mittleren Miozän in Ostafrika verbreitet war.

Exemplare von Equatorius stammen aus Nyakach und Majima sowie von der Insel Maboko in Kenia und sind rund 15 Millionen Jahre alt. Datierungen aus Ablagerungen in den Tugen Hills (ebenfalls Kenia) ergaben ein Alter zwischen 15,4 und 15,6 Millionen Jahren (Behrensmeyer et al., 2002). Equatorius ist der Forschung durch einige untere Gesichts- und Unterkieferknochen, isolierte Zähne sowie durch postcraniales Material, einschließlich eines unvollständigen Skeletts bekannt (Ward & Düren, 2002; Ward et al., 1999; Sherwood et al., 2002) .

Fundorte

Der Stammbaum der Menschenaffen ist heute bis auf ein paar verbliebene Zweige verkümmert, aber während des Miozäns, das vor 23 Millionen Jahren begann und bis vor 5,5 Millionen Jahren andauerte, bildeten die Hominoidea eine blühende Gruppe mit zahlreichen Arten in Afrika, Asien und Europa. Forscher sind sich einig, dass die Linien der Großen Menschenaffen und der Menschen von einem dieser Tiere abstammen.

Steckbrief
Die Welt zur Zeit von Equatorius
Landmassenverteilung im Miozän
Ernährung/Lebensraum
Basierend auf den Fossilien glaubt man, dass die Primatengattung Equatorius Allesfresser (omnivor) waren. Ihr Leben verbrachen die Tiere vermutlich in den Bäumen (arboreal), wo sie auch ihre Nahrung fanden.
* Daten nach Ward et al., 1999
Geographie, Epoche
Lebte im:
System: Neogen
Serie: Miozän
Stufe: Langhium
Verbreitung:
Ostafrika
Kenia
Physiologie
Gewicht: ?
Schwestertaxa

Basierend auf dem Teilskelett aus Kipsaramon schätzt man die Körpergröße von Equatorius auf etwa die eines heutigen Pavians. Die Zähne sind von dickem Zahnschmelz überzogen, die lange Wirbelsäule ist flexibel und die Arme und Beine sind eher an ein Leben auf dem Boden angepasst, anders als beispielsweise die Extremitäten von Proconsul.

"Einige Forscher hatten bereits vermutet, dass Kenyapithecus mehr als nur ein Taxon darstellt, aber vor dem Fund aus Kipsaramon waren die Fossilien zu begrenzt, um konkrete Schlüsse zu ziehen", sagte einer der Autoren. Ward und seine Kollegen beschlossen, die primitiver aussehenden Individuen der neuen Gattung Equatorius zuzuordnen, und die fortschrittlicheren Exemplare in der Gattung Kenyapithecus zu belassen.

"Die Verbindung zwischen dem Material aus Pasalar und den Exemplaren von Kenyapithecus wickeri gab uns die Zuversicht, dass die Unterschiede, die wir innerhalb der Gattung Kenyapithecus gefunden hatten, real und auf der gattungsmäßigen Ebene wichtig waren", sagte Kelley, einer der Autoren. Die Ähnlichkeiten werfen auch die faszinierende Möglichkeit auf, dass es im mittleren Miozän eine Verbindung zwischen eurasischen und afrikanischen Menschenaffen gab. Das Material aus Pasalar wird derzeit ausgewertet, und Kelley betonte, dass die genaue Art dieser Verbindung unklar bleibt, bis diese Arbeit abgeschlossen ist.


Zahnanatomie

Equatorius africanus ist durch einen reduzierten Prognatismus der unteren Gesichtshälfte gekennzeichnet, das Jochbein inseriert an der Kreuzung der Zahnfachränder von P4 und M1. Der Schneidezahnkomplex von Equatorius bewegt sich in Bezug auf die Heteromorphie innerhalb des Bereichs von heute lebenden Hominoiden, der obere Schneidezahnkomplex wird als groß und robust beschrieben (Kelley et al., 2002), obwohl die Eckzähne von Männchen in Bezug auf die Fläche reduziert sind und ebenfalls im Bereich heute lebender Hominoiden liegen. Die Morphologie der Schneidezähne zeigt, dass die Frontzähne ausgiebig zur ersten Vorbereitung der Nahrung eingesetzt wurden. Hinter den Eckzähnen ähnelt das Gebiss von Equatorius mit der lateralen und medialen Aufwölbung der bukkalen und lingualen Flächen den abgeleiteten Merkmalen von Afropithecus (siehe Andrews 1992a; Cameron 1998a;. Kelley et al, 2002).

Systematik


Literatur

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