Waldwinkelspinne



Waldwinkelspinne
Systematik
Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae)
Teilordnung: Entelegynae
Überfamilie: Agelenoidea
Familie: Trichterspinnen (Agelenidae)
Gattung: Malthonica
Art: Waldwinkelspinne
Wissenschaftlicher Name
Malthonica silvestris
(L. Koch, 1872)
Verbreitungsgebiet der Waldwinkelspinne

Die Waldwinkelspinne (Malthonica silvestris, früher: Tegenaria silvestris)[1] ist eine von mindestens fünf in Mitteleuropa heimischen Arten der Gattung Malthonica.

Merkmale

Die Weibchen werden 6 bis 9 Millimeter lang, die Männchen 5 bis 6 Millimeter. Die Waldwinkelspinne ist damit eine kleine Art innerhalb der Gattungen Malthonica und Tegenaria. Die Art ist dunkelbraun, mit kontrastreichen hellen und dunklen Flecken. Über den Rücken des Hinterleibs zieht sich ein heller, wie bei der Rostroten Winkelspinne fast rötlicher Streifen. Die Beine sind ebenfalls abwechselnd mit hellen, ins Rotbraune reichenden, und dunkelbraunen Ringen versehen.

Man kann die Waldwinkelspinne von verwandten Arten durch die Zeichnung des Sternums (Brustplatte auf der Ventralseite des Vorderleibs) unterscheiden.[2] Bei der Waldwinkelspinne trägt das schwarze Sternum einen hellen Streifen, der an zwei Stellen verengt ist. Auf jeder Seite des Streifens befinden sich davon abgesetzt je drei helle Punkte.

Lebensraum

Die Waldwinkelspinne kommt, anders als ihr Name vermuten lässt, nicht nur in Wäldern vor. Die seltene Art ist in ihrem Verbreitungsgebiet fast immer im Eingangsbereich von Höhlen zu finden, sie ist also troglophil. Dennoch kommt sie nicht, wie andere felsbewohnende Spinnen, auch in Häusern vor.

In trockenen Laub- und Nadelwäldern, vor allem im Bergland, ist sie in Bodennähe, auch auf steinigen Ruderalstandorten und Schutthalden zu finden, weniger häufig an Waldrändern, selten in Kulturbiotopen. In einem geeigneten Lebensraum spinnt sie ihr Trichternetz unter Baumstämmen und Totholz sowie in Baumhöhlen. Sie ist vergesellschaftet mit den weitverbreiteten wie häufigen Lepthypantes pallidus, Trochosa terricola und Histopona torpida sowie der Wolfspinne (Pardosa lugubris) (Waldränder, Hecken, Wälder).[3][2]

Nomenklatur

Die Waldwinkelspinne Malthonica silvestris wurde bis 2005 als Tegenaria silvestris bezeichnet und dann umbenannt.[1][4] Sie kann leicht mit anderen Arten der Gattung Tegenaria verwechselt werden. Angelo Bolzern (2007)[5] und Marco Isaiah (2011)[6] zählen die Waldwinkelspinne wieder zu Tegenaria.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Elchin M Guseinov, Yuri M. Marusik & Seppo Koponen: Spiders (Arachnida: Aranei) of Azerbaijan 5. Faunistic review of the funnel-web spiders (Agelenidae) with the description of new genus and species. Arthropoda selecta, 14, 2, 153-177, 2005 (PDF)
  2. 2,0 2,1 Stefan Heimer und Wolfgang Nentwig: Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey, Berlin 1991 ISBN 3-489-53534-0
  3. Ambros Hänggi, Edi Stöckli, Wolfgang Nentwig: Lebensräume mitteleuropäischer Spinnen. Miscellanea Faunistica Helvetiae, Centre suisse de cartographie de la faune, Neuchatel (CH) 1995
  4. Norman I. Platnick: Familie Agelenidae. The World Spider Catalog, Version 12.5. The American Museum of Natural History, 2000 — 2012
  5. Angelo Bolzern: Zweitnachweis von Tegenaria mirifica Thaler, 1987 (Araneae, Agelenidae) für die Schweiz - oder die Wichtigkeit von präzisen Fundortsangaben. Mitteilungen der entomolischen Gesellschaft Basel, 57, S. 22-28, 2007 (PDF, deutsch)
  6. M. Isaia, M. Paschetta, E. Lana, P. Pantini, A. L. Schönhofer, E. Christian & G. Badino. Subterranean arachnids of the western Italian Alps. Museo Regionale Scienze Naturali Monografie 47, Torino 2011 (PDF, italienisch)

Literatur

  • Heiko Bellmann: Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Extra: Süßwasserkrebse, Asseln und Tausendfüßer. 3. Auflage, Franckh-Kosmos, Stuttgart 2006, S. 134 ISBN 3-440-10746-9

Weblinks

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