Trauerform


Hängebuche, züchterisch aus der natürlich vorkommenden Pendulaform entwickelt

Als Trauerform oder Pendulaform bezeichnet man eine spezifische Wuchsform von Bäumen, die vom üblichen Habitus abweicht. Verschiedene Baumarten wie Rotbuche, Birken oder Weiden bilden gelegentlich Formen aus, die sich durch eine kurze Hauptachse kennzeichnen. Von dieser kurzen Hauptachse gehen viele Seitenzweige mit verstärktem Längen-, aber geringem Dickenwachstum aus.

Die langen Seitenzweige hängen schleppenartig herab. Solche Trauer- oder Pendulaformen überdauern normalerweise im Unterstand der Wälder. Die an den schirmartig überhängenden Zweigen positionierten Blätter können die durch den Oberbestand durchtretende Streustrahlung besser nutzen. Ändert sich der Lichteinfall, weil beispielsweise der Oberbestand nach Windbruch sich verringert, entwickeln solche Trauerformen normalerweise aus ruhenden Knospen einen steil aufrecht wachsenden Trieb, der aber häufig nach einem entsprechenden Längenwachstum erneut überhängt. Solche natürlich auftretenden Formen sind durch züchterische Eingriffe verstärkt worden und finden sich gelegentlich als Solitärbäume in Parks und Grünanlagen.

Literatur

  • Dietrich Böhlmann: Warum Bäume nicht in den Himmel wachsen. Eine Einführung in das Leben unserer Gehölze. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2009, ISBN 978-3-494-01420-3

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