Phytopathologie

Die Phytopathologie ist die Lehre der Pflanzenkrankheiten.

Die meisten Kulturpflanzen haben während der Evolution eine hohe Widerstandskraft (Resistenz) gegenüber Krankheitskeimen (Pathogenen) der natürlichen Umgebung erworben sowie Strategien gegen Angreifer entwickelt (Pflanzliche Abwehr von Pathogenen und Herbivoren). Erkrankungen von Nutzpflanzen stellen die Nahrungsproduzenten in Landwirtschaft und Gartenbau alljährlich vor neue Herausforderungen im Pflanzenschutz. Bei der Nahrungsproduktion bedeuten Pflanzenkrankheiten Verluste durch Qualitätsminderung und Ertragsreduzierung oder sogar vollständiger Ernteausfall. Selbst Krankheitserreger, die auf dem Erntegut haften, können durch ihre Stoffwechselaktivität Toxine erzeugen, die eine Freigabe für den menschlichen Verzehr verhindern.

Durch wissenschaftliche Erkenntnisse über die Erreger und ihre Lebenszyklen wurden wirksame Verfahren zur systematischen Vorbeugung (Prophylaxe) und kurativen Bekämpfung der Krankheiten erarbeitet. Die Krankheiten können u.a. durch Pilze, Protisten, Bakterien oder Viren verursacht und über Wind oder Tiere übertragen werden.

Neben den in den Industriestaaten verbreiteten biologischen und chemischen Fungiziden sind zur Krankheitsabwehr auch traditionelle Verfahren wie weite Fruchtfolgen, Verwendung krankheitsresistenter Saatgutsorten sowie ökologische Landwirtschaft von Bedeutung.

Beispiele

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Literatur

  • Heinz Butin: Krankheiten der Wald- und Parkbäume. Leitfaden zum Bestimmen von Baumkrankheiten. Georg Thieme Verlag, Stuttgart und New York 1983, ISBN 3-13-639001-6.
  • Eckart Schlösser: Allgemeine Phytopathologie. 2. neubearbeitete Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-13-647502-X.
  • Hoffmann/Schmutterer: Parasitäre Krankheiten und Schädlinge an landwirtschaftlichen Nutzpflanzen. 2. erweiterte und ergänzte Auflage. Verlag Eugen Ulmer Stuttgart, 1999. ISBN 3-8001-3207-9.

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