Odontoglossum



Odontoglossum

Odontoglossum constrictum

Systematik
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Epidendroideae
Tribus: Cymbidieae
Untertribus: Oncidiinae
Gattung: Odontoglossum
Wissenschaftlicher Name
Odontoglossum
Kunth in H.B.K.

Die Gattung Odontoglossum stammt aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Die Pflanzen wachsen meist epiphytisch, sie stammen aus Südamerika.

Beschreibung

Die Odontoglossum-Arten wachsen sympodial, das heißt an einem Rhizom stehen Sprosse mit jeweils begrenztem Wachstum. Die Sprossachse ist zu länglich ovalen, seitlich zusammengedrückten Pseudobulben verdickt. Unterhalb der Pseudobulben stehen Niederblätter, deren oberste laubblattartig ausgebildet sind. An der Spitze der Pseudobulben stehen ein bis drei Laubblätter. Sie sind lanzettlich bis linealisch geformt und in der Knospe längs der Mittelrippe gefaltet.

Der traubige oder rispige Blütenstand entspringt seitlich unterhalb der Pseudobulbe. Die resupinierten Blüten sind gelb, braun, weiß oder rosa. Die Blütenblätter sind nicht miteinander verwachsen. Die Lippe ist ungelappt oder dreilappig, die Basis steht ungefähr parallel zur Säule, die Seitenlappen sind meist aufrecht während der mittlere Lappen nach unten weist. Auf der Lippe befinden sich verschiedene Kiele, Leisten oder Schwielen. Die Säule weist keine seitliche Verbreiterung (Flügel) auf.

Verbreitung

Man findet die Arten in Höhenlagen zwischen 1500 m und 3000 m in Südamerika. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Guyana und Venezuela im Nordosten entlang der Anden über Kolumbien, Ecuador und Bolivien bis nach Peru.[1]

Systematik und botanische Geschichte

Die Gattung Odontoglossum wurde erstmals 1816 von Karl Sigismund Kunth beschrieben. Der Name setzt sich aus den griechischen Worten odontus, „Zahn“, und glossa, „Zunge“, zusammen. Typusart ist Odontoglossum epidendroides. In der Folge wurde zahlreiche, teils sehr unterschiedliche Arten als Odontoglossum beschrieben, so dass die Gattung mehr als 400 Arten zählte. Inzwischen wurden einige Gattungen separiert, laut Kew Gardens verbleiben folgende Arten bei Odontoglossum:[1]

  • Odontoglossum alberti P.Ortiz
  • Odontoglossum alvarezii P.Ortiz
  • Odontoglossum ariasii Dalström
  • Odontoglossum armatum Rchb.f.
  • Odontoglossum aspidorhinum F.Lehm.
  • Odontoglossum astranthum Linden & Rchb.f.
  • Odontoglossum aurarium (Rchb.f.) Garay
  • Odontoglossum auriculatum Rolfe
  • Odontoglossum blandum Rchb.f.
  • Odontoglossum boddaertianum Rchb.f.
  • Odontoglossum callacallaense D.E.Benn. & Christenson
  • Odontoglossum cirrhosum Lindl.
  • Odontoglossum constrictum Lindl.
  • Odontoglossum contaypacchaense D.E.Benn. & Christenson
  • Odontoglossum crinitum Rchb.f.
  • Odontoglossum crispum Lindl.
  • Odontoglossum cristatellum Rchb.f.
    • Odontoglossum cristatellum subsp. cristatellum
    • Odontoglossum cristatellum subsp. lehmannii (Rchb.f.) Bockemühl
  • Odontoglossum cristatum Lindl. in G.Bentham
    Odontoglossum cristatum
  • Odontoglossum crocidipterum Rchb.f.
    • Odontoglossum crocidipterum subsp. crocidipterum (Colombia)
    • Odontoglossum crocidipterum subsp. dormanianum (Rchb.f.) Bockemühl
  • Odontoglossum cruentum Rchb.f.
  • Odontoglossum depauperatum Kraenzl.
  • Odontoglossum digitatum C.Schweinf.
  • Odontoglossum dormanianum Rchb.f.
  • Odontoglossum dracoceps Dalström
  • Odontoglossum epidendroides Kunth in F.W.H.von Humboldt, A.J.A.Bonpland & C.S.Kunth
  • Odontoglossum gloriosum Linden & Rchb.f.
  • Odontoglossum gramazuense D.E.Benn. & Christenson
  • Odontoglossum hallii Lindl.
  • Odontoglossum harryanum Rchb.f.
  • Odontoglossum hauensteinii Königer
  • Odontoglossum helgae Königer
  • Odontoglossum heterosepalum (Rchb.f.) Garay
  • Odontoglossum hrubyanum Rchb.f.
  • Odontoglossum juninense Schltr.
  • Odontoglossum kegeljani E.Morren
  • Odontoglossum krameri Rchb.f.
  • Odontoglossum lindleyanum Rchb.f. & Warsz.
  • Odontoglossum llanachagaense D.E.Benn. & Christenson
  • Odontoglossum lucianum Rchb.f.
  • Odontoglossum luteopurpureum Lindl.
  • Odontoglossum machupicchuense D.E.Benn. & Christenson
  • Odontoglossum mapiriense Mansf.
  • Odontoglossum micklowii Dalström
  • Odontoglossum mirandum Rchb.f.
    Odontoglossum mirandum
  • Odontoglossum multistellare Rchb.f.
  • Odontoglossum naevium Lindl.
  • Odontoglossum nevadense Rchb.f.
  • Odontoglossum nobile Rchb.f.
  • Odontoglossum odoratum Lindl.
  • Odontoglossum platynaris Dalström
  • Odontoglossum portillae Bockemühl
  • Odontoglossum portmannii Bockemühl
    • Odontoglossum portmannii subsp. cohrsiae Bockemühl
    • Odontoglossum portmannii subsp. portmannii
  • Odontoglossum povedanum P.Ortiz
  • Odontoglossum praenitens Rchb.f.
  • Odontoglossum praestans Rchb.f. & Warsz.
  • Odontoglossum pseudomelanthes D.E.Benn. & Christenson
  • Odontoglossum reversum Bockemühl
  • Odontoglossum rhynchanthum Rchb.f.
  • Odontoglossum rubrocallosum D.E.Benn. & Christenson
  • Odontoglossum sanderianum Rchb.f.
  • Odontoglossum sceptrum Rchb.f. & Warsz.
    • Odontoglossum sceptrum var. facetum (Rchb.f.) Bockemühl
    • Odontoglossum sceptrum var. sceptrum
  • Odontoglossum schillerianum Rchb.f.
  • Odontoglossum spectatissimum Lindl.
  • Odontoglossum subuligerum Rchb.f.
  • Odontoglossum tenue Cogn.
  • Odontoglossum tenuifolium Dalström
  • Odontoglossum tripudians Rchb.f. & Warsz.
  • Odontoglossum velleum Rchb.f.
  • Odontoglossum vierlingii Senghas
  • Odontoglossum wallisii Linden & Rchb.f.
  • Odontoglossum wyattianum Gurney Wilson

Kultur

In der Kultur unterliegen die Odontoglossum bestimmten jahreszeitlichen Rhythmen, die ungefähr eingehalten werden müssen. Die meist aus tropischen Hochlagen stammenden Pflanzen benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit bei guter Luftzirkulation. Im Winter liegt die Temperatur bei 10 °C in der Nacht, am Tage sollte sie etwa 16 °C erreichen. Da die Pflanzen sich im Ruhezustand befinden, sollte man die Wassergaben reduzieren. Wenn sich Neutriebe bilden, werden die Wassergaben erhöht und Dünger verabreicht. Nach einigen Monaten erscheinen an den neugetriebenen Bulben seitlich die Blüten. Im Sommer sollte die Temperatur 27 °C nicht überschreiten.

Literatur

  • H. Bechtel, Ph. Cribb, E. Launert: Orchideenatlas. 3. Auflage. Ulmer, Stuttgart 1993, ISBN 3-8001-6199-0.
  • Jürgen Röth: Orchideen. VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1983.

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Odontoglossum – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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