Mallomonas

Mallomonas

Mallomonas

Systematik
ohne Rang: Chromalveolata
ohne Rang: Stramenopile (Stramenopila)
incertae sedis
Ordnung: Synurales
Familie: Mallomonadaceae
Gattung: Mallomonas
Wissenschaftlicher Name
Mallomonas
Perty

Mallomonas ist eine im Süßwasser vorkommende Algen-Gattung aus der Gruppe der Stramenopilen. Sie besteht aus rund 130 Arten.

Merkmale

Die Einzeller-Gattung aus der Klasse der Chrysomonadea (Engler, 1898) sind etwa zwischen 5 und 20 Mikrometer groß. Am Vorderende des Zellpols befinden sich Geißeln. Das längere Flagellum übernimmt die Aufgaben der Lokomotion und der Anheftung an ein Substrat. An der Geißel befinden sich Matigonemen. Das zweite Flagellum ist sehr stark reduziert. Es kommen Discobolocysten als Extrusome vor, Extrusome sind schnell ausstülpbare Membranorganellen, die meist der Verteidigung dienen. Diese Protisten haben einen Zellkern und 1-2 pulsierende Vakuolen.Als Reservestoffe sind in den Vakuolen das Polysaccharid Chrysolaminarin und einige Lipiden gespeichert. Mallomonas hat zwei große sichelförmige gold-gelbe bis gold-bräunliche Chloroplasten. Die Chloroplasten enthalten Chlorophyll a ,c und Fucoxanthin. Es ist bei Mallomonas kein Chlorophyll b vorhanden. Oft ist ein rötlicher Augenfleck auf einem der Chloroplasten zu erkennen, dieses Stigma dient der Wahrnehmung von Licht. Die Art und Weise der Energiegewinnung kann den jeweiligen ökologischen Anforderungen angepasst werden, es ist eine Umstellung auf eine heterotrophe Lebensweise möglich. Die Zelloberfläche ist von ziegel- ähnlichen Schuppen bedeckt. Die Schuppen bestehen aus Silicium (Kieselsäure), weisen komplexe, hochgeordnete Strukturen auf und sind wabenartig angeordnet. Die Zelle kann ihr Gehäuse aktiv verlassen. Arten der Gattung Mallomonas können freischwimmend leben beziehungsweise sich an dem Substrat festheften. Vertreter diese Gattung können auch Gruppen bilden. Sexuelle Vorgänge finden durch die Verschmelzung von Einzelzellen statt, ohne dabei haploide Gameten gebildet zu haben. Nach der Verschmelzung (Isogamie) wird encystiert sich die Zygote. Dauercysten können auch auf ungeschlechtlichen Wege gebildet werden.

Vorkommen

Die Vertreter der Gattung treten besonders im Frühling im Plankton von sauberen, kalten, meist sauren stehenden Gewässern auf.

Belege

  • K.-H. Linne von Berg, K. Hoef-Emden, B. Marin, M. Melkonian: Der Kosmos-Algenführer. Die wichtigsten Süßwasseralgen im Mikroskop. Kosmos, Stuttgart 2004, ISBN 3-440-09719-6, S. 80.

Weblinks

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