Lyngbya majuscula



Lyngbya majuscula
Systematik
Stamm: Cyanobakterien (Cyanobacteria)
Klasse: Cyanobakterien (Cyanobacteria)
Ordnung: Oscillatoriales
Familie: Oscillatoriaceae
Gattung: Lyngbya
Art: Lyngbya majuscula
Wissenschaftlicher Name
Lyngbya majuscula
Harvey in Hooker ex Gomont, 1892 [1]

Lyngbya majuscula, auch bekannt unter dem englischen Namen fireweed[2] (deutsch „Feuertang“), ist eine Art der marinen Cyanobakterien, die aufgrund ihres thallösen Aufbaus zu den systematisch nicht näher verwandten Seetangarten gezählt wird. Sie ist über weite Teile der tropischen Meere verbreitet und vor allem in aktiven und ausbleichenden Korallenriffen sowie in geschützten Küstengebieten in großer Menge anzutreffen.

Merkmale

Lyngbya majuscula wachsen als gelb-, braun- oder schwarzgrüne bis purpurschwarze Fäden, die bis zu 50 Zentimetern Länge erreichen können, meist aber kürzer bleiben. Die Fäden sind bei den Querwänden nicht eingeschnürt. Die einzelnen Zellen sind scheibenförmig mit meist 35 bis 45, gelegentlich 16 bis 80 µm Durchmessern und 2 bis 4 µm Länge. Sie weisen kleine Granula auf und sind mattgrün, blaugrün oder grau. Die endständigen Zellen sind leicht abgerundet. Die Hülle des Fadens ist mehrschichtig, 4 bis 11 µm dick und farblos. Lyngbya majuscula bildet keine Heterozysten.

Die Art wächst anfangs meist epiphytisch auf Seegras und kann in ruhigem Wasser große Matten auf dem Boden und sonst freischwimmende Matten bilden. [3]

Algenblüten und gesundheitliche Folgen für den Menschen

Lyngbya majuscula ist bekannt für großflächige Algenblüten, bei denen die Cyanobakterien in großen Mengen vorhanden sind. Sie produzieren eine Reihe von giftigen Stoffen, die für Menschen und vielen andere Tierarten gesundheitliche Folgen haben. Die trivial als Seetangdermatitis zusammengefassten Symptome reichen von Hautjucken über Rötungen, großflächige Entzündungen und Bläschenbildungen bis hin zu Fieberanfällen und Atembeschwerden.[2]

Biotechnologie

Für die Art Lyngbya majuscula sind mehr als 200 bioaktive Stoffe nachgewiesen, wodurch sie ein großes Potential für biotechnologische Verwendungen bietet. Diese Anwendungen von Organismen aus dem Meer werden als Blaue Biotechnologie zusammengefasst.

Unter den Inhaltsstoffen finden sich beispielsweise Antibiotika, tumorhemmende ebenso wie entzündungshemmende und antivirale Stoffe, die für die Herstellung von Arzneimitteln potenziell relevant sind. Intensive Forschung erfolgt zur Gewinnung von pilzhemmenden und zellgiftigen Inhaltsstoffen, darunter Laxaphycin A und B sowie Curacin A.[4] Bereits 1977 konnte das gegen Leukämien wirksame Debromoaplysiatoxin aus Lyngbya majuscula und der nahe verwandten L. gracilis gewonnen werden.[5]

Zitierte Belege

  1. Espinel Nadjejda: Lyngbya majuscula Harvey in Hooker ex Gomont, 1892. MarineSpecies.org
  2. 2,0 2,1 Fireweed Fears Hosed Down, The University of Queensland
  3. Artbeschreibung beim Smithsonian Tropicla Research Institute
  4. A. M. Burja, E. Abou-Mansour, B. Banaigs, C. Payri, J. G. Burgess & P. C. Wright: Culture of the marine cyanobacterium, Lyngbya majuscula (Oscillatoriaceae), for bioprocess intensified production of cyclic and linear lipopeptides. Journal of Microbiological Methods 48 (2–3), 2002; Seiten 207–219. (Abstract
  5. Jon S. Mynderse, Richard E. Moore, Midori Kashiwagi and Ted R. Norton: Antileukemia Activity in the Oscillatoriaceae: Isolation of Debromoaplysiatoxin from Lyngbya. Science, New Series, Vol. 196, No. 4289 (29. April 1977); Seiten 538–540. (Abstract)

Weblinks

Literatur

  • Andrew Watkinson: Ecophysiology of the marine cyanobacterium, Lyngbya majuscula (Oscillatoriacea). Thesis submitted to the Department of Botany, University of Queensland, for the partial fulfilment of Bachelor of Science (Hons), 2000. (Volltext)
  • Moreton Bay Waterways and Catchments Partnership: Lyngbya Management Strategy. Queensland Government 2002. (Volltext)

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