Grigori Jefimowitsch Grum-Grschimailo

Grigori Jefimowitsch Grum-Grschimailo.

Grigori Jefimowitsch Grum-Grschimailo ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value); wissenschaftliche Transliteration Grigorij Efimovič Grum-Gržimajlo; Nachname auch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)/{{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value); * 5. Februarjul. / 17. Februar 1860greg. in Sankt Petersburg; † 3. März 1936 in Leningrad) war ein russischer Geograph, Zoologe und Forschungsreisender.

Leben und Wirken

Grigori Grum-Grschimailo wurde in der Familie eines Ökonomen geboren. 1884 schloss er sein Studium an der naturkundlichen Sektion der Physikalisch-mathematischen Fakultät der Staatlichen Universität Sankt Petersburg ab. Noch während des Studiums unternahm er eine erste Reise in die kalmückischen Steppen zur Erforschung der lepidopterologischen Fauna des Gebietes.

Erste Reisen

Zwischen 1884 und 1887 bereiste Grum-Grschimailo den Pamir und die westlich und nördlich anschließenden Gebirge:

  • 1884: von Osch über den Alai und den Trans-Alai zum Karakul und zum Oberlauf des Wachsch
  • 1885: von Samarkand in die Gebirgsregionen des Emirats Buchara - das Hissargebirge und Städte wie Karschi, Kurgan-Tjube, Kuljab und Garm
  • 1886: wiederum von Osch durch den Westteil des Tianshan über Naryn nach Kaschgar, zurück durch den Alai
  • 1887: durch den Ostteil des Pamir, vom Karakul bis zu den östlichsten bzw. nördlichsten Ausläufern von Hindukusch und Karakorum

Die Ergebnisse dieser Reisen wurden u. a. in den Büchern Beschreibung der an den Pamir grenzenden Länder (1886, russisch) und Le Pamir et sa faune lépidoptérologique (1890, französisch; Band IV der vom Großfürsten und Historiker Nikolai Michailowitsch Romanow herausgegeben Mémoires sur les lépidoptères) veröffentlicht.

China-Expedition

Nach einer Reise in den Mittleren Ural im Sommer 1888 leitete Grum-Grschimailo von 1889 bis 1890 eine größere Expedition durch die Dsungarei, Xinjiang und Gansu. Die Reiseroute führte von Werny über Gulja, Dihua und Suzhou bis in die Gegend von Lanzhou und zurück. Von der Expedition wurde der Kuku-Nor-See erreicht, der Zentralteil des Nan Shan durchquert und erstmals der Depressionscharakter der Turfan-Senke durch die Höhenmessung von 130 Metern unter dem Meeresspiegel belegt (heutige Angabe 154 m). Die Resultate der Expedition wurden in der dreibändigen Beschreibung der Reise nach Westchina (1896–1907, russisch) publiziert.

Spätere Reisen

Zwischen 1903 und 1914 unternahm Grum-Grschimailo eine Reihe weiterer Forschungsreisen durch verschiedene Grenzgebiete des Russischen Reiches und angrenzende Länder:

  • 1903: vom Saissansee durch den Mongolischen Altai nach Kobdo und durch das Tannu-ola-Gebirge zurück in den russischen Teil des Altai (Kosch-Agatsch)
  • 1908: von Tschita die Ingoda, Schilka und den Amur hinab bis zum Ochotskischen Meer und zu den Schantar-Inseln; dann den Ussuri aufwärts und nach Wladiwostok
  • 1911–1912: in Turkmenistan von Aschchabad nach Tejen, durch den Kopet Dag bis zum Kaspischen Meer sowie entlang dessen Südküste; dann durch den Kleinen Kaukasus über Jerewan und Kars bis Batum
  • 1914: von Krasnojarsk über Minussinsk in das im selben Jahr als Belozarsk gegründete heutige Kysyl im damaligen Urjanchai-Gebiet; zurück auf dem Jenissei

Von 1920 bis 1931 war Grum-Grschimailo Vizepräsident der Geographischen Gesellschaft der UdSSR. In dieser Zeit war er auch als Dozent für Landeskunde Asiens an verschiedenen Leningrader Hochschulen tätig. 1928 wurde er mit dem Titel Verdienter Wissenschaftler der RSFSR ausgezeichnet.

Nach Grum-Grschimailo sind ein von ihm entdeckter, über 30 Kilometer langer Gletscher am knapp 7000 Meter hohen Pik Revolution im Pamir, ein Gletscher im Tawan-Bogd-Uul-Massivs des Altai sowie ein Pass im Sichote-Alin benannt.

Grigori Grum-Grschimailo war der Bruder des hauptsächlich im Ural tätigen Metallurgieingenieurs Wladimir Grum-Grschimailo, der das Bessemerverfahren und andere Methoden der Stahlerzeugung weiterentwickelte und an die Gegebenheiten Russlands anpasste.

Werke

(Auswahl, neben dem im Text genannten)

  • Bericht über meine Reise in das Alai-Gebiet (1885, deutsch)
  • Bericht über meine Reise in das östliche Buchara (1887, deutsch)
  • Beschreibung der Landwirtschaft in Turkestan (1886, russisch)
  • Beschreibung des Amurgebietes (1894, russisch; umfassende Monographie)
  • Die Westmongolei und das Urjanchaigebiet (1914–1930, russisch; Monographie in 3 Bänden)

Daneben verfasste Grum-Grschimailo eine Vielzahl von Aufsätzen zu zoologischen, insbesondere lepidepterologischen Themen sowie zur politischen und historischen Geographie und Ethnographie der Mongolei und anderer Gebiete Zentralasiens. Er war Mitautor des Brockhaus-Efron, der quasi-Staats-Enzyklopädie des zaristischen Russland.

Weblinks

Die News der letzten Tage

29.03.2023
Entwicklungsbiologie | Neurobiologie | Zytologie
Wenn Nervenzellen hungern
Die Entwicklung unseres Gehirns benötigt die richtigen Nährstoffe zur richtigen Zeit. Diese liefern die notwendige Energie für zelluläre Prozesse, die der Gehirnbildung zugrunde liegen. Was passiert aber, wenn diese Stoffe nicht verfügbar sind?
29.03.2023
Neurobiologie
Anders als gedacht: Gehirn verarbeitet Seheindrücke auch rückwärts
Warten wir auf der Straße auf jemanden, mit dem wir verabredet sind, erkennen wir die Person meistens oft schon von Weitem zwischen anderen Menschen.
28.03.2023
Mikrobiologie | Physiologie | Vogelkunde
Darmflora von Seevögeln durch Mikroplastik verändert
Je mehr Mikroplastik wilde Seevögel wie Eissturmvogel und Corysturmtaucher mit der Nahrung aufnehmen, desto stärker verändert sich die mikrobielle Vielfalt im Darm.
28.03.2023
Klimawandel | Ökologie
Frost im Frühling: Wie Bäume damit zurechtkommen
Durch den Klimawandel treiben viele Laubbäume früher aus, doch das Risiko von Spätfrösten im Frühjahr bleibt hoch und extreme Trockenphasen werden häufiger.
28.03.2023
Klimawandel | Primatologie
Klimawandel bedroht Lemuren auf Madagaskar
Mausmaki: Auch vermeintlich anpassungsfähige Säugetierarten haben ein erhöhtes Aussterberisiko.
23.03.2023
Genetik | Physiologie
Gene für Augenfarbe wichtig für eine gesunde Netzhaut
Forscher untersuchten, wie vier Gene der Fruchtfliege Drosophila, die für die Farbgebung der Augen verantwortlich sind, auch für die Gesundheit des Netzhautgewebes essentiell sind.
23.03.2023
Genetik | Physiologie
An der „Auferstehung“ sind viele Gene beteiligt
Manche Pflanzen können Monate ohne Wasser überleben, um dann nach einem kurzen Regenguss wieder zu ergrünen.
22.03.2023
Physiologie
Startschuß zur optischen Wahrnehmung
Forschende haben den molekularen Vorgang entschlüsselt, der als Allererstes im Auge abläuft, wenn Licht auf die Netzhaut trifft.
22.03.2023
Neurobiologie
Wettbewerb zwischen den Gehirnhälften im Schlaf
Der Mensch ist beidseitig symmetrisch: unser Gehirn besteht aus zwei Hälften, den so genannten Hemisphären.
22.03.2023
Neurobiologie | Physiologie
Warum wir von Schokoriegeln und Co. nicht die Finger lassen können
Schokoriegel, Chips und Pommes - warum können wir sie im Supermarkt nicht einfach links liegen lassen?
22.03.2023
Biochemie | Genetik | Zytologie
Aus Perspektive eines Ingenieurs ist Biologie chaotisch und unvollkommen
Der Vorteil von Redundanz in biologischen Systemen.
21.03.2023
Paläontologie
Neue Augen bei Trilobiten entdeckt
Wissenschaftler*innen der Universitäten Köln und Edinburgh entdecken bisher übersehene Augen bei Trilobiten.
21.03.2023
Bionik, Biotechnologie und Biophysik | Bioinformatik
Molekularbiologie trifft auf Quantenphysik
Biologische Systeme sind hochkomplex: Sie werden vor allem über genregulatorische Netzwerke gesteuert, in denen Gene, Proteine und RNA auf vielfältige Art interagieren.