Gotthilf Hempel

Gotthilf Hempel (* 8. März 1929 in Göttingen) ist ein deutscher Meeresbiologe und Professor. Im Laufe seines Lebens gründete er mehrere Institute und Zeitschriften, erlangte zwei Doktorgrade, verbrachte über 1000 Tage auf Forschungsschiffen, war Verfasser mehrerer Bücher und betreute mehr als 70 Doktoranden, welche bei ihm promovierten.

Er studierte Biologie und Geologie an der Universität Mainz und Heidelberg. 1967 wurde er Professor für Fischereibiologie im Institut für Meereskunde an der Universität Kiel, wo er einige Jahre lang den Posten des Direktors innehatte. Im Jahr 1981 war er Begründer des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, wo er als erster Institutsdirektor bis 1992 blieb. 1982 wurde er auch Direktor des Instituts für Polarökologie der Universität Kiel. In Bremerhaven initiierte er den Bau des Forschungsschiffes Polarstern. Als Mitglied des Wissenschaftsrates war er an der Neugestaltung der Wissenschaftslandschaft in den neuen Bundesländern beteiligt. Im Rahmen internationaler Projekte engagiert er sich stark für den Aufbau der Meereswissenschaften in Entwicklungsländern. Im Jahr 1992 wurde er schließlich erster Direktor des neu gegründeten Zentrum für Marine Tropenökologie an der Universität Bremen sowie Direktor des Instituts für Ostseeforschung in Rostock-Warnemünde. Er wurde 1993 mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet und schließlich 1994 emeritiert, ist jedoch auch weiterhin in zahlreichen Funktionen tätig.

Einige Publikationen

  • Early Life History of Marine Fish: The Egg Stage; University of Washington Press; 1980; ISBN 0-295-95672-0.
  • Antarctic Science: Global Concerns; Springer 1994; ISBN 0-387-57559-6.
  • Nachhaltigkeit und globaler Wandel: guter Rat ist teuer; Peter Lang Publishing, Frankfurt 2003; ISBN 3-631-50400-4. (Ed.)

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