Francisco Hernandez de Toledo


Francisco Hernandez de Toledo (* 1514 oder 1517 in La Puebla de Montalbán; † 28. Januar 1587 in Madrid), war ein spanischer Arzt. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „F.Hern.“.

Leben und Wirken

Francisco Hernández studierte an der Universität Alcalá Medizin. Danach arbeitete er als Arzt in Torrijos und später im Krankenhaus des Klosters von Guadalupe. Wissenschaftliche Anerkennung fand er mit seinen Studien über die medizinischen Wirkungen von Pflanzen und einer spanischen Übersetzung der Naturgeschichte von Plinius dem Älteren.

1567 wurde er Leibarzt von König Philip der II. von Spanien. Im August 1570 brach er im Auftrag des Königs von seinem Wohnort Sevilla zur ersten modernen naturwissenschaftlichen Expedition in die Neue Welt auf. Er wurde u.a von seinem Sohn Juan und dem Kosmografen Francisco Dominguez begleitet. Nach einer sechsmonatigen Überfahrt erreichte er im Februar 1571 Veracruz.

In Neuspanien sammelten Hernández und seine indianischen Begleiter zahlreiche Pflanzen, Tiere und Mineralien. Hernández beschrieb die Funde und ließ Zeichnungen von ihnen anfertigen. 1577 brachte er nach einem siebenjährigen Aufenthalt insgesamt 17 umfangreiche Bände, davon sieben mit Beschreibungen und zehn mit Zeichnungen, nach Spanien zurück.

Hernández wollte seine Reiseergebnisse in drei Fassungen herausgeben: in lateinischer Sprache für die europäischen Wissenschaftler, in Spanisch für seine Landsleute und in Nahuatl für die Einwohner von Neuspanien. Die Veröffentlichung seiner, oft unter schwierigen Umständen zusammengetragenen, Arbeit blieb ihm jedoch verwehrt. Philip der II. übergab die Bände der Bibliothek von El Escorial zur Aufbewahrung. Dort wurden sie im Sommer 1671 durch einen Brand zerstört. Eine erneute Teilausgabe seiner Werke erfolgte im Jahre 1790 durch Casimiro Gómez Ortega mit Hilfe des im Colegio Imperial de los Jesuitas in Madrid gefundenen Werkes „Francisci Hernandi, medici atque historici Philippi II, hispan et indiar. Regis, et totius novi orbis archiatri. Opera, cum edita, tum medita, ad autobiographi fidem et jusu regio“.

Ehrentaxon

Charles Plumier benannte ihm zu Ehren die Gattung Hernandia[1] der Pflanzenfamilie der Hernandiaceae. Carl von Linné übernahm später diesen Namen.[2][3]

Nachweise

Literatur

Einzelnachweise

  1. Charles Plumier: Nova Plantarum Americanarum Genera. Leiden 1703, S. 6f.
  2. Carl von Linné: Critica Botanica. Leiden 1737, S. 93
  3. Carl von Linné: Genera Plantarum. Leiden 1742, S. 516

Weitere Literatur

  • Simon Varey (Herausgeber): The Mexican treasury: the writings of Dr Francisco Hernández. Stanford University Press, 2000, ISBN 0-8047-3963-3.
  • Simon Varey, Rafael Chabrán und Dora B. Weiner (Herausgeber): Searching for the secrets of nature: the life and works of Dr Francisco Hernández. Stanford University Press, 2000, ISBN 0-8047-3964-1.

Siehe auch

  • Federico Ceci
  • Fabio Colonna
  • Francisco Jiménez (Mönch)
  • Nardo Antonio Recchi
  • Johann Schreck

Weblinks

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