Elfenbeinspecht



Elfenbeinspecht

Elfenbeinspecht (Campephilus principalis)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Spechtvögel (Piciformes)
Familie: Spechte (Picidae)
Gattung: Campephilus
Art: Elfenbeinspecht
Wissenschaftlicher Name
Campephilus principalis
(Linnaeus, 1758)

Der Elfenbeinspecht (Campephilus principalis), auch als Herrenspecht bezeichnet, ist der zweitgrößte Specht Nordamerikas. Ihm nahe verwandt ist der etwas größere Kaiserspecht (Campephilus imperialis), der in Hochlandwäldern Mexikos seinen Lebensraum hatte. Es muss befürchtet werden, dass beide Arten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgestorben sind, obwohl immer wieder Sichtungen gemeldet werden, die sich allerdings nie eindeutig verifizieren ließen.

Merkmale

Der Elfenbeinspecht ist schwarz-weiß-gemustert, hat eine rote Haube und einen elfenbeinfarbenen Schnabel. Er ist zwischen 48 und 53 cm groß und hat eine Flügelspannweite von etwa 76 cm. Das Gewicht eines Elfenbeinspechts beträgt 450-570 Gramm. Elfenbeinspechte werden etwa 15 Jahre alt. Sein Lebensraum ist das Totholz in Wäldern, oftmals auf sumpfigem Grund.

Bedrohungsgeschichte

Bereits um 1880 war er bedroht. Um 1920 galt er als ausgestorben, wurde aber 1944 in den Wäldern von Louisiana gesichtet. Auf Kuba wurde die Art zuletzt 1987 beobachtet. 1994 wurde er daher von der World Conservation Union für ausgestorben erklärt. 1998 fand eine Expedition in der Sierra Maestra Hinweise auf eine kleine Population, ohne jedoch direkt Elfenbeinspechte beobachten zu können. 2004 jedoch beobachtete ein Kanufahrer in einem Naturschutzgebiet in Arkansas den Vogel angeblich erneut. Beweise für die Existenz mindestens eines Vogels im Cache River National Wildlife Refuge (Arkansas), die Forscher der Cornell-Universität im April 2005 vorlegten, sind in der Fachwelt umstritten, so dass im Augenblick keine abschließende Erklärung über den Status der Art erfolgen kann. Im Mai 2006 wurde ein Preisgeld von 10.000 US-Dollar für denjenigen ausgesetzt, der einen fotografischen Beweis über die weitere Existenz des Elfenbeinspechtes erbringt. Das neueste Projekt zur Aufklärung, ob das Vorkommen einer Population in den Sümpfen von Arkansas tatsächlich zutrifft, wird über eine chipgesteuerte Kamera-Überwachung versucht. [1] Da bis Mai 2007 weitere Suchen der Cornell University erfolglos blieben, befürchten viele Wissenschaftler, dass der Elfenbeinspecht tatsächlich ausgestorben ist.

Bälge des Elfenbeinspechts sind in europäischen Einrichtungen selten, finden sich aber beispielsweise im Museum Heineanum in Halberstadt[2], im Naturhistorischen Museum Wien[3], im Museum für Naturkunde (Berlin) und im Überseemuseum Bremen[4].

Literatur

  • Fitzpatrick JW, Lammertink M, Luneau MD Jr, Gallagher TW, Harrison BR, Sparling GM, Rosenberg KV, Rohrbaugh RW, Swarthout EC, Wrege PH, Swarthout SB, Dantzker MS, Charif RA, Barksdale TR, Remsen JV Jr, Simon SD, Zollner D: Ivory-billed woodpecker (Campephilus principalis) persists in continental North America. In: Science. 308. Jahrgang, Nr. 5727, 2005, PMID 15860589, S. 1460–1462.
  • Katja Schmid: Lebt der Elfenbeinspecht nun noch - oder doch nicht?. In: Telepolis. Zeitschrift der Netzkultur. Bollmann, Köln 14. September 2005. ISSN 1431-9012
  • Tim Gallagher: The Grail Bird - Hot on the Trail of the Ivory-Billed Woodpecker. Houghton Mifflin, Boston 2005. ISBN 0-618-45693-7
  • Sibley, D.A., L.R. Bevier, M.A. Patten, and C.S. Elphick. 2006. Comment on "Ivory-billed Woodpecker (Campephilus principalis) persists in continental North America". Science 311:1555a.
  • Fitzpatrick, J.W., M. Lammertink, M.D. Luneau, Jr., T.W. Gallagher, and K.V. Rosenberg. 2006. Response to comment on "Ivory-billed Woodpecker (Campephilus principalis) persists in continental North America". Science 311:1555b.
  • Johanna Romberg: Zaubervogel, wo steckst du? GEO 11/2007, S. 140-152, ISSN-Nr. 0342-8311

Weblinks

Commons: Elfenbeinspechte – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Roboter beim Bird-Watching von Katja Seefeldt, 24. Februar 2007, in Spiegel online
  2. Tom Koch in der Magdeburger Volksstimme vom 13. Juli 2007
  3. [1]
  4. PDF bei www.falke-journal.de

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