Bio Suisse


Der Dachverband Bio Suisse ist ein Zusammenschluss von 33 kantonalen und regionalen Organisationen der ökologischen Landwirtschaft in der Schweiz, der am 1. September 1981 in Basel gegründet wurde. Im Jahr 2011 haben 5618 Landwirtschafts-Betriebe nach den Regeln von Bio Suisse gearbeitet.[1] Die Mehrheit der Schweizer Biobauern ist Mitglied der Bio Suisse.

Gütesiegel

Die Produkte der von Bio Suisse zertifizierten Produzenten können mit dem Gütesiegel Bio Suisse Knospe ausgezeichnet werden. Das Gütesiegel (auch Label genannt) geniesst in der Schweiz eine hohe Glaubwürdigkeit.[2] Mehr als 80 Prozent der Knospe-Produkte stammen aus Schweizer Produktion und werden in der Schweiz verarbeitet.

Richtlinien

Die Bio Suisse Richtlinien sind strenger als die vom Schweizer Gesetzgeber vorgeschriebenen Mindestanforderungen für den biologischen Landbau. Produkten, die dem Image der Knospe abträglich sind, kann der Lizenzvertrag verweigert werden. Kriterien für die Lizenzierung sind Ökologie, Transportdistanz, Verpackung, Verkaufspreis[3] und Konsumentenerwartung. So ist zum Beispiel der Import per Luftfracht ausdrücklich untersagt.

Nur Produkte, deren Rohstoffe zu mindestens 90 Prozent aus der Schweiz stammen, tragen die Bio-Knospe mit dem Vermerk „Bio Suisse“. Produkte, die mehr als zehn Prozent im Ausland produzierte Rohstoffe enthalten, tragen die Knospe mit dem Vermerk „Bio“. Auch für im Ausland produzierte Waren müssen die Bio-Suisse-Richtlinien erfüllt sein.

Kritik an der Labelvergabepolitik

Discountern wird im Gegensatz zu Detailhändlern wie Coop untersagt, das Knospenlabel zu verwenden, auch wenn deren Produkte von Bio Suisse zertifizierten Lieferanten stammen und somit die Bio Suisse Richtlinien erfüllen. Markenrechtlich geschützte Produkte dürfen, auch wenn diese in Discountern verkauft werden, das Knospenlabel tragen. Ein direkter Preisvergleich von nach Bio Suisse Richtlinien produzierten Produkten ist durch diese Labelvergabepolitik und der deswegen entstandenen Eigenlabel der Discounter erschwert.[3]

Zertifizierung und Kontrolle

Über die Einhaltung der Bio-Suisse-Richtlinien wacht als Kontrollinstitutionen vor allem, neben Anderen, die Firma bio.inspecta, welche mehrheitlich im Besitz von Bio Suisse ist. Dies hat zu Kritik geführt, nachdem sich die zweite Kontrollstelle im Bereich Landwirtschaft aus der Zertifizierung von Bio-Suisse-Produkten zurückziehen wollte, den Entscheid später aber revidierte.[4] Im Kontrollverfahren werden Produktion, Verarbeitungsverfahren, Rezepturen, Transport und Lagerung der Waren geprüft.

Betriebe ausländischer Zulieferer werden auf speziellen Wunsch eines Lizenznehmers überprüft, wenn er die Produkte im Inland nicht oder nicht in genügender Menge findet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Biolandwirtschaft und Biomarkt, abgerufen am 6. August 2012.
  2. Emotionen gehen hoch (PDF) Artikel in der Bauernzeitung vom 18. AUGUST 2006
  3. 3,0 3,1 Magazinsendung Kassensturz des Schweizer Fernsehens, Sendung vom 16. Februar 2010
  4. Artikel in Zürcher Bauer (Wochenzeitschrift des Zürcher Bauernverbands), Woche 37, 2006. Die Online-Version ist offenbar nicht mehr verfügbar: (PDF) (abgefragt am 19. Februar 2010)

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