Bastian Conrad


Bastian Conrad (* 18. März 1941 in Marburg) ist ein deutscher Neurologe und Buchautor.

Leben

Bastian Conrad, Sohn des Psychiaters Klaus Conrad, studierte Medizin an den Universitäten von Göttingen und Freiburg, wo er von Richard Jung promoviert wurde.

In München und Ulm erfolgte seine Weiterbildung zum Arzt für Neurologie. 1972/73 arbeitete er im Rahmen eines zweijährigen Forschungsaufenthalts am Department of Neurophysiology der University of Western Ontario bei Prof. Brooks und Prof. Wiesendanger im Bereich der experimentellen neurophysiologischen Grundlagenforschung. Seine wichtigsten wissenschaftlichen Beiträge mittels Einzelzellableitungen am Cortex und mittels reversibler Kühlung des Kleinhirns (Nucl. Dentatus) an wachen Primaten können in der Aufdeckung sog. Transkortikaler Reflexmechanismen (Brain Research 1974) und dem Nachweis einer Timing-Funktion des Kleinhirns bei ballistischen Bewegungen (J.Neurophysiol 1974) gesehen werden 1976 habilitierte er sich für das Fach Neurologie und Klinische Neurophysiologie an der Universität Ulm.

Als Oberarzt wirkte er an der Neurologischen Universitätsklinik Ulm und übernahm 1978 die Abteilung für Klinische Neurophysiologie an der Universität Göttingen. Neben klinisch neurophysiologischen Themen, vor allem aus dem Bereich Elektromyographie, widmete er sich von Anfang an den Themen Spastik und Bewegungsstörungen und wurde Leiter des Sonderforschungsbereichs Neurophysiologie und Pathologie der Motorik.

Nach seiner Tätigkeit als Ärztlicher Direktor des Klinikums Göttingen wurde er 1989 als Ordinarius für Neurologie auf den Lehrstuhl der Neurologischen Klinik der Technischen Universität München berufen und übernahm die Leitung der Neurologischen Klinik der TU München (Klinikum rechts der Isar). Seine klinisch-wissenschaftlichen Schwerpunkte lagen im Bereich der zentralen Motorik (Bewegungsstörungen) und im Bereich der peripheren Motorik (Elektromyographie). Die Erforschung der zentralen Motorik wurde durch den Einsatz und die Kombination der bildgebenden Verfahren CCT, MRT, fMRT und PET in der Neurologie begünstigt. Im Frühjahr 2007 wurde Bastian Conrad emeritiert.

Leistungen

Bastian Conrad veröffentlichte zahlreiche Arbeiten in internationalen Zeitschriften und gab mehrere Monographien heraus. Hinzu kommen zahlreiche Buchbeiträge.

Nach seiner Emeritierung befasste er sich eingehend mit der Urheberschaftstheorie von William Shakespeare und gelangte in seiner Monografie "Christopher Marlowe, der wahre Shakespeare" zu der persönlichen Gewissheit, dass nicht William Shakespeare aus Stratford sondern Christopher Marlowe mit dem Verfasser der Werke William Shakespeares identisch gewesen sein muss.

Monografien

  • Conrad, B., Benecke, R., Bauer , H. (Hrsg.): Die klinische Wertung der Spastizität. Schattauer Verlag, Stuttgart (1984)
  • Conrad, B., Benecke, R.: Diagnostische Entscheidungsprozesse mit dem EMG. Lehrbuch für Studierende und Ärzte. Edition Medizin, Verlag Neurochemie (1987)
  • Benecke, R., Conrad, B., Marsden, C.D. (Eds.): Motor disturbances. Academic Press, London (1987)
  • Conrad, B.: Klinische Neurophysiologie und psychiatrische Anwendungsbereiche. Handbuch der Psychiatrie, Band 6, Springer Verlag, Heidelberg
  • Conrad, B., Wiesendanger, M.: Motorische Systeme. In: Pathophysiologie des Menschen (Hrsg. R.F. Schmidt). Edition Medizin Neurochemie Verlag (1990)
  • Conrad, B., Ceballos-Baumann, A. (Hrsg.): Bewegungsstörungen. Thieme Verlag (1996)
  • Conrad, B., Bischoff, C.: Das EMG-Buch. Thieme Verlag (1997)
  • Conrad, B.: Christopher Marlowe, Der wahre Shakespeare. Buch und Media, München 2011, ISBN 978-3-86520-374-8.

Weblinks

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