5-HT3-Antagonist

5-HT3-Antagonisten („Setrone“) sind Arzneistoffe, die selektiv 5-HT3-Rezeptor (Serotonin-Rezeptor) als Hemmstoffe besetzen. Sie werden als Antiemetika zur Behandlung von durch Zytostatika oder Bestrahlung ausgelöster Übelkeit und Erbrechen eingesetzt. Durch den Einsatz der 5-HT3-Antagonisten wird die Lebensqualität von Patienten während einer Tumor-Chemotherapie oder Strahlentherapie erheblich verbessert. Des Weiteren kommen sie zur Therapie von postoperativer Übelkeit und Erbrechen zum Einsatz.

Eine Ausnahme in dieser Wirkstoffklasse bildet Alosetron, das in den USA unter dem Handelsnamen Lotronex zur Behandlung des Reizdarmsyndroms zugelassen ist.[1] Für den Vertreter Tropisetron gibt es durch mehrere Studien Hinweise für eine Verminderung der Schmerzen bei dem bisher schwer behandelbaren Fibromyalgiesyndrom.[2] Dies gilt allerdings nur für einen Teil der Patienten, da andere Patienten für das Medikament als therapieresistent eingestuft werden.[3]

Zugelassene Vertreter dieser Wirkstoffklasse

  • EU und Schweiz:
    • Dolasetron (Handelsname Anemet)
    • Granisetron (Kevatril, Kytril)
    • Ondansetron (Axisetron, Cellondan, Ondansan, Zofran, Zotrix)
    • Palonosetron (Aloxi)
    • Tropisetron (Navoban)
  • zusätzlich in den USA:
  • nur in Japan und bestimmten Teilen Südostasiens:[4]
    • Ramosetron (Nasea)

Literatur

  • Ernst Mutschler u. a.: Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. Stuttgart 2001. ISBN 3-80471-763-2

Quellenangaben

  1. Christiane Berg: Alosetron lindert Beschwerden des Reizdarmsyndroms. In: Pharmazeutische Zeitung, 2000
  2. Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Schmerztherapie (DIVS): Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Fibromyalgiesyndroms 2008, S. 67
  3. D. Pongratz: Fibromyalgie – Eine aktuelle Standortbestimmung 2006, S. 10
  4. Abriged prescribing information - Nasea (MIMS Philippines). Retrieved on June 13, 2008.

Die News der letzten Tage

21.03.2023
Paläontologie
Neue Augen bei Trilobiten entdeckt
Wissenschaftler*innen der Universitäten Köln und Edinburgh entdecken bisher übersehene Augen bei Trilobiten.
21.03.2023
Bionik, Biotechnologie und Biophysik | Bioinformatik
Molekularbiologie trifft auf Quantenphysik
Biologische Systeme sind hochkomplex: Sie werden vor allem über genregulatorische Netzwerke gesteuert, in denen Gene, Proteine und RNA auf vielfältige Art interagieren.
21.03.2023
Astrobiologie | Bionik, Biotechnologie und Biophysik
Leben auf fernen Monden
Flüssiges Wasser gehört zu den wichtigsten Bedingungen für die Entstehung von Leben, wie wir es auf der Erde kennen.
21.03.2023
Biodiversität | Ökologie
Die Fichte stirbt und andere Bäume leiden
Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2022 zeigen: Kronenverlichtungen für alle Baumarten weiterhin hoch.
21.03.2023
Genetik | Klimawandel | Physiologie | Zytologie
Modell Arabidopsis thaliana: Ein neuer Signalweg bei niedrigem Sauerstoffgehalt
Der Klimawandel führt zu einem vermehrten Auftreten von Wetterextremen: Im Fokus stehen bisher vor allem lange Dürre- und Hitzeperioden.
21.03.2023
Biodiversität | Taxonomie
Neue Arten der Riesenkrabbenspinnen beschrieben
Ein Forschungsteam aus Deutschland und aus China hat 99 neue Arten aus der Familie der Riesenkrabbenspinnen in Süd-, Ost- und Südostasien beschrieben.
20.03.2023
Biodiversität | Neobiota
Weitverbreitete Arten auf dem Vormarsch
Das menschliche Verhalten treibt den Wandel der Biodiversität und Veränderungen in der Zusammensetzung der Arten rapide voran.