4-Hydroxybenzoesäuremethylester

Strukturformel
Strukturformel von 4-Hydroxybenzoesäuremethylester
Allgemeines
Name 4-Hydroxybenzoesäuremethylester
Andere Namen
  • p-Hydroxybenzoesäuremethylester
  • PHB-Methylester
  • Methylparaben
  • Methyl-4-hydroxybenzoat (IUPAC)
  • Methyl-p-hydroxybenzoat
  • Methyl-para-hydroxybenzoat
  • Nipagin M
  • E 218 (Na-Salz E 219)
Summenformel C8H8O3
Kurzbeschreibung

weißes, fast geruchloses, kristallines Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 99-76-3
PubChem 7456
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Eigenschaften
Molare Masse 152,15 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

125–128 °C[1]

Siedepunkt

Zersetzung bei 270–280 °C[2]

Löslichkeit

wenig löslich in Wasser (2,5 g·l−1 bei 25 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319​‐​335
P: 261​‐​305+351+338 [3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

4-Hydroxybenzoesäuremethylester, veraltet para-Hydroxybenzoesäuremethylester (PHB-Methylester), ist der Methylester der aromatischen Carbonsäure 4-Hydroxybenzoesäure und gehört zu den Parabenen. Als Trivialname ist auch Nipagin gebräuchlich.

Eigenschaften

4-Hydroxybenzoesäuremethylester ist eine weiße, geruchlose, kristalline Substanz, die einen leicht brennenden Geschmack besitzt und schwach anästhesierend wirkt. Sie löst sich wenig in Wasser (2,5 g/l bei 25 °C), aber gut in organischen Lösungsmitteln wie Aceton, Chloroform, Ethanol und Ether. In alkalischen Lösungen bildet sich das Phenolat (Natriummethyl-p-hydroxybenzoat).[5]

Verwendung

4-Hydroxybenzoesäuremethylester ist als Konservierungsmittel beispielsweise in Shampoos, Duschgels und anderen Kosmetika sowie in flüssigen Arzneimitteln, wie Paspertin-Tropfen, zu finden. Außerdem wird er in der Forschung zum Vermeiden von unerwünschten Verpilzungen auf bakteriologischen Agarplatten verwendet.

PHB-Methylester ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Nummer E 218 zugelassen. Wegen besserer Löslichkeit wird meist das Natriumsalz (Natriummethyl-p-hydroxybenzoat, E 219) verwendet.

Gesundheitsrisiken

4-Hydroxybenzoesäuremethylester – wie Parabene im Allgemeinen – können beim Menschen, vor allem bei Asthmatikern, pseudoallergische Reaktionen hervorrufen, wie z. B. Nesselsucht oder asthmatische Anfälle.[6]

Vorkommen

In der Natur spielt der Stoff eine Rolle als Sexuallockstoff der läufigen Hündin.[7] Außerdem kommt er als natürlicher Inhaltsstoff im Gelée Royale der Bienen vor. [8]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Eintrag zu CAS-Nr. 99-76-3 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 Datenblatt 4-Hydroxybenzoesäuremethylester bei AlfaAesar (PDF) (JavaScript erforderlich)..
  3. 3,0 3,1 Datenblatt Methyl 4-hydroxybenzoate bei Sigma-Aldrich (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  4. Eintrag zu 4-Hydroxybenzoesäuremethylester in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM).
  5. Hermann P. T. Ammon, Curt Hunnius : Hunnius pharmazeutisches Wörterbuch, 2004, de Gruyter Verlag, ISBN 3-11-017475-8.
  6. Markus D. W. Lipp: Notfalltraining für Zahnärzte: Prophylaxe, Diagnose, Therapie, 1997, Schlütersche Verlagsgesellschaft, ISBN 3-87706-465-5.
  7. Goodwin, M. et al.: Sex pheromone in the dog. In: Science (1979) Bd. 203, S. 559–561; PMID 569903; doi:10.1126/science.569903.
  8. Ishiwata et al: Determination and confirmation of methyl p-hydroxybenzoate in royal jelly and other foods produced by the honey bee. in: Food additives & contaminants (1995) Band 12(2), S. 281–285; PMID 7781824.

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