Waldgeißblatt



Wald-Geißblatt

Blütenstand des Wald-Geißblatt (Lonicera periclymenum)

Systematik
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Kardenartige (Dipsacales)
Familie: Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
Gattung: Heckenkirschen (Lonicera)
Art: Wald-Geißblatt
Wissenschaftlicher Name
Lonicera periclymenum
L.
Wald-Geißblatt im Wald.

Das Wald-Geißblatt (Lonicera periclymenum), auch Wildes Geißblatt, Deutsches Geißblatt oder Wald-Heckenkirsche genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Diese Kletterpflanze ist über weite Teile Europas verbreitet. Ihre nördlichsten Verbreitungsgebiete liegen im südlichen Norwegen und im südwestlichen Schweden. Sie wächst für gewöhnlich wild in Wäldern und buschreichen Gegenden. Mehrere Sorten werden als Zierpflanzen in Parks und Gärten verwendet.

Beschreibung

Lonicera periclymenum wächst als Liane bis zu 25 Meter lang empor. Dabei teilt sich die Pflanze in mehrere Schlingen, die einen Baum regelrecht „einspinnen“ können. An felsigen Küstenabschnitten liegen die Lianen ausgebreitet auf dem Untergrund.

Das Wald-Geißblatt blüht mit cremeweißen bis gelblichen Blüten, die einen süßen Duft verbreiten. Die Blüten ruhen unter den warmen und hellen Tageszeiten und entfalten erst am Abend ihre volle Pracht. Sie werden abends meist von Eulenfaltern und langrüsseligen Schwärmern, die mit ihren langen Saugrohren die Blüten bestäuben können, besucht.

Es werden kleine, rote Beeren gebildet. Immer wieder verlocken diese Beeren kleine Kinder zum Naschen, allerdings oft mit nachfolgendem Krankenhausaufenthalt, denn die Früchte des Wald-Geißblattes sind giftig und verursachen Brechdurchfälle und Reizungen des Verdauungssystems.

Ökologie

Das Wald-Geißblatt ist eine winterkahle Kletterstaude mit verholztem Stamm und eine Liane. Im Gegensatz zu den meisten anderen Windepflanzen ist es gewöhnlich ein Rechtswinder, also im Uhrzeigersinn windend; ebenso ist es ein Tiefwurzler.

Die Blüten sind streng vormännliche „Eigentliche Lippenblumen“ und stehen in gestielten, kopfigen Zymen. Die Besucher werden durch Staubbeutel und Narbe auf ihrer Bauchseite berührt. Die Art ist eine typische Nachtschwärmer-Blume d.h. die Blüten öffnen sich erst abends gegen 19 Uhr mit starkem Duft, dazu haben die Blüten ölige glatte Lippen und bis zu 4 cm lange Kronröhren. Es ist ein Farbwechsel der Blüten von rot über weiß nach gelb festzustellen. Der Nektar ist bei reichlicher Absonderung auch für langrüsselige Hummeln zugänglich. Der Pollen der herausgestreckten Staubbeutel ist auch für Schwebfliegen erreichbar. Blütezeit ist von Juni bis August.

Die roten Beeren bewirken eine Verdauungsverbreitung. Fruchtreife ist von August bis September.

Vegetative Vermehrung erfolgt durch unterirdische Ausläufer.

Quellen

  • W. Stichmann & U. Stichmann-Marny: Kosmos Pflanzenführer, Seite 98, ISBN 3-440-07364-5
  • R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder, 7. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-494-01424-1

Weblinks

Commons: Waldgeißblatt – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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