Uranylnitrat


Strukturformel
Nitration Uranylion Nitration
Allgemeines
Name Uranylnitrat
Summenformel UO2(NO3)2 / UO2(NO3)2·6 H2O
Kurzbeschreibung

zitronengelber, gelbgrün fluoreszierender Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 10102-06-4
  • 13520-83-7 (Hexahydrat)
PubChem 24933
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Eigenschaften
Molare Masse
  • 394,04 g·mol−1
  • 502,13 g·mol−1 (Hexahydrat)
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,81 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

100 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

gut in Wasser (550 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Gefahren- und Sicherheitshinweise

Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2][3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 330​‐​300​‐​373​‐​411
P:
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Uranylnitrat (UO2(NO3)2) ist ein wasserlösliches gelbes Uransalz. Es kann durch Umsetzung von Uransalzen mit Salpetersäure erhalten werden. Es löst sich sehr gut in Wasser, zudem in Ethanol, Aceton und Ether, jedoch nicht in Benzol, Toluol oder Chloroform. Die gelbgrünen Kristalle des Uranylnitrat-Hexahydrat sind tribolumineszent.[4] Bei höheren Temperaturen zersetzt es sich zu Urantrioxid (UO3).

Verwendung

Uranylnitrat-Hexahydrat unter Kunstlicht und UV-Licht
Tribolumineszenz von Uranylnitrat-Hexahydrat

Zusammen mit Uranylacetat findet Uranylnitrat Verwendung zur Negativkontrastierung in Elektronenmikroskopen.

Bei der Wiederaufarbeitung entsteht Uranylnitrat beim Auflösen des abgebrannten nuklearen Brennstoffs (zumeist UO2) bzw. von Yellowcake in Salpetersäure. Es wird dann in weiteren Schritten zu Uranhexafluorid umgesetzt, welches zur Isotopentrennung und zur Produktion von angereichertem Uran dient.

Sicherheitshinweise

Uranylnitrat ist eine oxidierende und hochgiftige Verbindung. Außerdem besteht die Gefahr der Anreicherung im menschlichen Körper, was vor allem die Leber und die Nieren betrifft. Für Wasserorganismen ist es ebenfalls giftig und kann Langzeitschäden in der Wasserwelt verursachen. Wie alle Uranverbindungen ist es radioaktiv. Die Aktivität ist von der Isotopenzusammensetzung des Urans abhängig. Zudem wirkt sich Uranylnitrat brandfördernd aus und kann beim Erhitzen im Kontakt mit oxidierbaren Substanzen zu Explosionen führen.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Eintrag zu Uranylnitrat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 Nicht explizit in EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Uranverbindungen“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 25. April 2011 (JavaScript erforderlich) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „ESIS“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  3. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung.
  4. D. E. Roberts, T. S. Modise: „Laser removal of loose Uran compound contamination from metal surfaces“, in: Applied Surface Science, 2007, 253, S. 5258–5267; doi:10.1016/j.apsusc.2006.11.050.

Literatur

  • Ingmar Grenthe, Janusz Drożdżynński, Takeo Fujino, Edgar C. Buck, Thomas E. Albrecht-Schmitt, Stephen F. Wolf: Uranium, in: Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, Jean Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements, Springer, Dordrecht 2006; ISBN 1-4020-3555-1, S. 253–698; doi:10.1007/1-4020-3598-5_5.

Weblinks

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