Tramontane

Verschiedene fragwürdige oder zumindest erklärungsbedürftige Inhalte (z.B. "Nordföhn-Windsysteme")-- Cactus26 (Diskussion) 14:07, 12. Dez. 2012 (CET)


Leucate: Wolken bei Tramontane

Die Tramontane (aus dem Spanischen: tras montaña = über das Gebirge) ist ein starker, kalter und trockener Fallwind, der das regionale Klima im Westen des Languedoc-Roussillon, insbesondere in den Départements Aude und Pyrénées-Orientales maßgeblich beeinflusst.

Die Tramontane zählt wie zum Beispiel der Favonio im Tessin, die Bise im oberen Rhônetal (auf deutsch auch „Rotten“ genannt), dem Mistral im unteren Rhônetal zu den sogenannten Nordföhn-Windsystemen. Er unterscheidet sich von den im deutschen Sprachgebrauch üblichen Tramontana-Windsystemen in Spanien und Italien durch folgende klimageographischen Spezifika:

  • Die Tramontane ist geographisch genau spezifiziert: es ist der kalte Fallwind zumeist aus Nordwest, der bei großen Luftdruck- und Temperaturdifferenzen zwischen Pyrenäen und Hautes Corbières einerseits und dem Mittelmeer (Golfe du Lion) andererseits entsteht.
  • Die Fallwindhöhe beträgt auf ca. 50 km Horizontaldistanz über 3000 m, was für das Mittelmeer außergewöhnlich ist.

Bei entgegengesetzten Druckdifferenzen zwischen Pyrenäen und Mittelmeer kann sich ein starker Südwestwind entwickeln, der Autan.

Humangeographische Bewertung der Tramontane

Ohne die Tramontane hätte sich der Windsurf- und Kitesurf-Tourismus in den Départements Aude und Pyrénées Orientales nicht in dem bekannten Maße entwickeln können. Dies gilt insbesondere für die Gegend um Leucate. Die Region um den Étang de Leucate zählt zu den ventiliertesten in ganz Westeuropa. Deshalb sind die an das Ufer des Étang de Leucate grenzenden Corbières maritimes eine der wenigen Gegenden in Frankreich, in denen die Windkraft in einem nennenswerten Maße zur Energiegewinnung genutzt wird.

Weblinks

Commons: Tramontane wind – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Die News der letzten Tage

31.05.2023
Klimawandel | Meeresbiologie
Meeresspiegel, Monsun und die Entwicklung von Koralleninseln
Koralleninseln drohen angesichts des steigenden Meeresspiegels langsam zu versinken.
31.05.2023
Anthropologie | Bioinformatik | Neurobiologie
Intelligente Gehirne nehmen sich mehr Zeit für schwierige Aufgaben
Haben intelligente Menschen ein "schnelleres" Gehirn?
31.05.2023
Biodiversität | Klimawandel | Ökologie
Entwicklung der Artenvielfalt auf brachliegenden Flächen
In den vergangenen 50 Jahren sind immer mehr Menschen vom Land in die Stadt gezogen - Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in oder nahe einer Stadt.
31.05.2023
Bionik, Biotechnologie und Biophysik | Mikrobiologie
Mikroben unter Strom
Bei der mikrobiellen Elektrosynthese nutzen Mikroorganismen CO2 und Elektrizität, um zum Beispiel Alkohol zu produzieren.
30.05.2023
Mikrobiologie | Neobiota
Frosch mit Fracht: Invasive Arten kommen nicht allein
Senckenberg-Forschende haben neues invasionsbiologisches Konzept, die „nested invasions“ (verschachtelte Invasionen) vorgestellt.
27.05.2023
Klimawandel | Ökologie
Küsten als Klimaschützer
Die Küstenökosysteme in acht von zehn Weltregionen sind eine Netto-Treibhausgas-Senke.
26.05.2023
Biochemie | Klimawandel | Mikrobiologie
Mikroorganismen sind entscheidend für die Speicherung von Kohlenstoff in Böden
Laut einer neuen Studie spielen Mikroorganismen eine entscheidende Rolle bei der Kohlenstoffspeicherung in Böden.
26.05.2023
Land-, Forst-, Fisch- und Viehwirtschaft | Mikrobiologie | Mykologie
Raps und der Feind im Boden
Nutzpflanzen haben einen hohen Nährwert, das macht sie für uns Menschen essenziell – und auch attraktiv für schädliche Mikroorganismen.
25.05.2023
Meeresbiologie | Mikrobiologie | Ökologie
Unterwasserschall stört Meeresorganismen bei der Nahrungsaufnahme
Viele Meeresbewohner wie etwa Fische, Meeressäuger oder auch Krebstiere produzieren und nutzen Schall für ihre Navigation, Fortpflanzung oder Beutejagd.