Thaumoctopus mimicus



Thaumoctopus mimicus

Thaumoctopus mimicus

Systematik
Stamm: Weichtiere (Mollusca)
Klasse: Kopffüßer (Cephalopoda)
Ordnung: Kraken (Octopoda)
Familie: Echte Kraken (Octopodidae)
Gattung: Thaumoctopus
Art: Thaumoctopus mimicus
Wissenschaftlicher Name
Thaumoctopus mimicus
Norman & Hochberg 2005

Der erst 2001 zum ersten Mal dokumentierte Thaumoctopus mimicus (engl. Mimic Octopus, auch „Karnevalstintenfisch“) gehört zu den Vertretern der Kraken. Bisher besitzt das seltsame und seltene Tier allerdings keinen offiziell anerkannten deutschen Namen.

Erstmals aufmerksam auf den langarmigen Kopffüßer wurde die Wissenschaft durch einen Beitrag von Mark D. Norman, Julian Finn und Tom Tregenza. In diesem Artikel berichten die Forscher über einen vermutlich bislang wissenschaftlich unbekannten Kraken vor der Küste von Malaysia, der in der Lage war, diverse Lebewesen des Meeres durch Form- und Farbveränderung perfekt zu imitieren. Sie dokumentierten den Beitrag durch mehrere Filmaufnahmen, die das Tier bei seinen Verwandlungen in eine Seeschlange, eine Flunder, einen Tintenfisch, einen Stachelrochen, eine Schnecke und einen Rotfeuerfisch zeigen. Diese Veränderungen stellten ihrer Meinung nach eine variable Form der Mimikry dar, was im Tierreich einmalig wäre. Bisher wurde der Einsatz des oben erwähnten Mimikry nur zur Flucht oder zur Abschreckung eventueller Gegner beobachtet. Erstmals wurde diese Form der Tarnung bei Kraken beobachtet, die sich durch Änderung der Hautfarbe und -form einer Kokosnuss anglichen, um ungehindert durch das Wasser treiben zu können. Zur Navigation während dieses Vorganges nutzten sie minimale Teile ihrer Fangarme.

Seit dieser Entdeckung wurden die seltenen Tiere häufiger beobachtet. Auch eine zweite, dem Mimic Octopus sehr ähnliche Art ist mittlerweile bekannt und wird als Wunderpus bezeichnet.

Beide Tiere leben auf dem sandigen Meeresboden vor der Küste Malaysias und Indonesiens und suchen ihre Beute, indem sie über den Boden kriechen, häufig verharrend und die Form ändernd. Über die genaue Lebensweise der Tiere ist noch wenig bekannt.

Einige Male wurde versucht, die Tiere in Aquarien zu halten, die meisten Versuche waren jedoch erfolglos, da das Tier in Gefangenschaft zumeist keine Nahrung zu sich nimmt und entsprechend schnell stirbt. Der Wunderpus kam offensichtlich regelmäßig als „Zebrakrake“ getarnt auf den Markt. Experten warnen daher vor dem Kauf der Tiere.

Literatur

  • Mark D. Norman, Julian Finn, Tom Tregenza (2001): Dynamic mimicry in an Indo-Malayan octopus. In: Proceedings of the Royal Society. 268, S. 1755–1758.
  • Mark D. Norman & F. G. Hochberg (2005): The "Mimic Octopus" (Thaumoctopus mimicus n. gen. et sp.), a new octopus from the tropical Indo-West Pacific (Cephalopoda: Octopodidae). In: Molluscan Research 25(2), S. 57–70. (Abstract, engl.)

Weblinks

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