Steven Pinker


Steven Pinker 2011

Steven Pinker (* 18. September 1954 in Montreal) ist ein US-amerikanisch-kanadischer Hochschullehrer für Psychologie an der Harvard University und am Harvard College.[1]

Leben

Pinker stammt aus einer jüdischen Familie im englischsprachigen Teil von Montreal. Er studierte Experimentelle Psychologie an der McGill-Universität und zog 1976 nach Cambridge (Massachusetts), wo er 1979 seinen PhD von der Harvard Universität erhielt und wo er danach einige Jahre als Forscher und Juniorprofessor arbeitete. 1981/82 war er Juniorprofessor an der University of California, Santa Barbara. Von 1982 bis 2003 war er Professor am MIT und kehrte danach nach Harvard zurück.

Pinker lebt in Boston und in Truro mit Rebecca Newberger Goldstein.

Arbeit

Pinkers Forschungsinteressen sind alle Aspekte von Sprache und Geist. Er erforschte die visuelle Kognition und die Sprache. Er schrieb ein Buch über den Spracherwerb von Kindern und ein weiteres über den Gebrauch von Verben. Er beschäftigte sich zwei Jahrzehnte lang mit dem Unterschied zwischen intransitiven und transitiven Verben. Zudem hat er die Sprachentwicklung bei Zwillingen und Sprachprozesse anhand von sog. Neuroimaging untersucht. Bekannt wurde er durch seine umstrittene Theorie vom angeborenen Sprachinstinkt. Später beschäftigte Pinker sich mit Erinnerung und Anspielungen.

Pinker hat über 150 Reviewed Papers und Buchkapitel veröffentlicht. Zwischen 1994 und 2011 veröffentlichte Pinker sechs populärwissenschaftliche Bücher zu Sprache, Geist, und menschlicher Natur, zuletzt Gewalt: Eine neue Geschichte der Menschheit (2011). Diese wurden in insgesamt über 20 Sprachen übersetzt. Auch schreibt er regelmäßig für Magazine und Zeitungen, beispielsweise New York Times, Time, Newsweek, Forbes Magazine und The New Republic.[2]

Pinker ist der Vorsitzende des Usage Panel des American Heritage Dictionary und hat in der der American Association for the Advancement of Science, der National Science Foundation, der American Academy of Arts and Sciences, der American Psychological Association und der Linguistic Society of America mitgewirkt. 2004 zählte ihn das Time Magazine zu den „100 most influential people in the World today“.[3]

Schriften (Auswahl)

  • Language Learnability and Language Development. Harvard University Press, 1984. ISBN 0-674-51053-4
  • Learnability and Cognition: The Acquisition of Argument Structure. MIT Press/Bradford Books, 1989. ISBN 0-262-66073-3.
  • The Language Instinct: How the Mind Creates Language. Perennial, New York 1995, ISBN 0-06-097651-9.
    • dt.: Der Sprachinstinkt. Wie der Geist die Sprache bildet. Kindler, München 1996, ISBN 3-463-40267-X.
  • How the Mind Works. W. W. Norton & Company, New York 1999, ISBN 0-393-31848-6.
    • dt.: Wie das Denken im Kopf entsteht. Kindler Verlag, München 2002, ISBN 3-463-40341-2.
  • Words and Rules: The Ingredients of Language. Perennial, New York 1999, ISBN 0-06-095840-5.
    • dt.: Wörter und Regeln. Die Natur der Sprache. Spektrum Verlag, Heidelberg 2000, ISBN 3-8274-0297-2.
  • The Blank Slate. The Modern Denial of Human Nature. Penguin Putnam, o.O. 2002, ISBN 0-670-03151-8.
    • dt. Das unbeschriebene Blatt. Die moderne Leugnung der menschlichen Natur. Berlin Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-8270-0509-4.
  • The Stuff of Thought: Language as a Window into Human Nature. Penguin, 2008. ISBN 0-14-311424-7.
  • The Better Angels of Our Nature: Why Violence Has Declined. Viking Adult, 2011. ISBN 0-670-02295-0.
    • dt. Gewalt: Eine neue Geschichte der Menschheit. Fischer, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-10-061604-3.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Steven Pinkers offizielle Biographie Abgerufen am 1. August 2012
  2. Harvard University | Liste mit Pinkers Publikationen Abgerufen am 1. August 2012
  3. "Steven Pinker: How Our Minds Evolved" by Robert Wright Time Magazine abgerufen am 8. Februar 2006

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