Quecksilber(II)-amidchlorid


Strukturformel
Quecksilberamidchlorid.svg
Allgemeines
Name Quecksilber(II)-amidchlorid
Andere Namen
  • Hydrargyrum praecipitatum album
  • weißes Quecksilberpräcipitat (veraltet)
Summenformel Hg(NH2)Cl
Kurzbeschreibung

geruchloses weißes Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 10124-48-8
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Eigenschaften
Molare Masse 252,07 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

5,4 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

Zers.[1]

Löslichkeit

unlöslich in kaltem Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​310​‐​330​‐​373​‐​410
P: 260​‐​264​‐​273​‐​280​‐​284​‐​301+310 [3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Quecksilber(II)-amidchlorid ist ein chemische Verbindung des Quecksilbers.

Gewinnung und Darstellung

Quecksilber(II)-amidchlorid entsteht bei der Reaktion von Kalomel bei Zugabe einer Ammoniaklösung, wobei sich auch fein verteiltes Quecksilber bildet.

Eigenschaften

Quecksilber(II)-amidchlorid ist ein lichtempfindliches geruchloses weißes Pulver, welches in kaltem Wasser und Alkohol unlöslich ist und in Säuren und heißen Lösungen von Ammoniaksalzen löslich ist und durch kochendes Wasser zersetzt wird.[4]

Verwendung

Quecksilber(II)-amidchlorid wird verwendet:

  • als Suchsubstanz zum Nachweis von Quecksilber-Kontaktallergien in der Epikutantestung[5]
  • als Salbe bei Haut- und Augenkrankheiten[6]
  • früher in der Zahnmedizin (Amalgam)[6]
  • als Konservierungsmittel in Impfstoffen (Thiomersal, Natriumtimerfonat)[6]
  • als Holz- und Saatgutbehandlungsmittel[6]
  • in speziellen Industriebereichen (Batterieherstellung, Fotoindustrie etc.)[6]
  • zur Depigmentierung von Sommersprossen[7]

Sicherheitshinweise

Quecksilberamidchlorid wurde früher in einigen Arzneimitteln verwendet. Es kann eine Gruppenallergie zu Quecksilber und dessen anorganischen und organischen Verbindungen auslösen. Quecksilberhaltige Wirkstoffe sollten deshalb aus toxikologischen Gründen nicht angewendet werden.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Sicherheitsdatenblatt (sciencelab)
  2. 2,0 2,1 Nicht explizit in EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Anorganische Quecksilberverbindungen“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. April 2012 (JavaScript erforderlich) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „ESIS“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  3. Datenblatt Mercury(II) amidochloride bei Sigma-Aldrich (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  4. Quecksilberchloride (Meyers Konversations-Lexikon, 1888)
  5. Umweltmedizinische Leitlinie: Quecksilber (Uni Düsseldorf)
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 Beurteilung der Auswirkung von Allergien bei der Minderung der Erwerbsfähigkeit im Rahmen der BK 5101 (BGW)
  7. "Hydrargyrum praecipitatum album" (Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.)

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