Phyllium celebicum



Phyllium celebicum
Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Gespenstschrecken (Phasmatodea)
Familie: Wandelnde Blätter (Phylliidae)
Gattung: Phyllium
Untergattung: Phyllium
Art: Phyllium celebicum
Wissenschaftlicher Name
Phyllium celebicum
De Haan, 1842

Phyllium celebicum ist eine Gespenstschrecke aus der Familie der Wandelnden Blätter (Phylliidae). Die bereits seit den 1990er Jahren unter diesem Namen in den Terrarien der Liebhaber gezüchteten Tiere, wurden im Jahr 2009 durch Hennemann et al. als Phyllium westwoodii identifiziert. In der gleichen Arbeit wurde der echte Phyllium celebicum vorgestellt, welcher seitdem ebenfalls in Zucht ist.[1]

Systematik

Bei dem von Wilhem de Haan beschriebenem Holotypus soll es sich um ein Weibchen aus dem Norden von Sulawesi handeln. Das Artepitheton bezieht sich auf den ursprünglichen Fundort, also die ehemals als Celebes bezeichnete Insel Sulawesi. Der Holotypus welcher im Nationaal Natuurhistorisch Museum in Leiden hinterlegt sein soll, konnte von Hennemann et al. nicht aufgespürt werden. Stattdessen wurde ein ebenfalls von de Haan auf der Insel Ambon gesammeltes und von Karl Brunner-von Wattenwyl bestimmtes Weibchen aus der Sammlung der Humboldt-Universität zu Berlin für die der besagten Veröffentlichung zugrunde liegenden Untersuchungen herangezogen. Hennemann et al. schlagen vor die Gattung Phyllium unterhalb der Untergattungen in Artengruppen einzuteilen. Phyllium celebicum wird dabei als namensgebend für die celebicum-Artengruppe vorgeschlagen.[1][2][3]

Merkmale

Die Weibchen erreichen eine Körperlänge von 75 bis 92 Millimetern. Die Männchen bleiben mit etwa 62 Millimetern deutlich kleiner. Die Farbe der Tiere kann von grün über gelb und orange bis blass braun variieren. Auf dem Körper und den Beinen kann eine mehr oder weniger intensive braune Fleckenzeichnung oder Marmorierung zu finden sein. Wie bei allen Wandelnden Blättern imitierten die als Tegmina ausgebildeten Vorderflügel der adulten Weibchen Laubblätter inklusive deren Blattadern, was zu einer perfekten Phytomimese beiträgt. Alle bisher bekannten Weibchen der celebicum-Artengruppe haben teilweise entwickelte, häutige Hinterflügel (Alae). Diese sind bei Phyllium celebicum nur gut halb so lang wie die sie bedeckenden Vorderflügel, während die Alae von Phyllium westwoodii gut zwei Drittel bis mehr als drei Viertel der Tegminalänge erreichen. Die adulten Männchen haben voll entwickelte Hinterflügel, durch die sie zu kurzen Flügen fähig sind. Die kürzeren Vorderflügel bedecken diese zu gut einem Drittel. Anders als bei den Männchen von Phyllium westwoodii ist ihr Abdomen nicht durch annähernd ovale Hinterleibsränder schmal lanzettförmig, sondern durch die fast gerade verlaufenden Ränder des fünften und sechsten Hinterleibssegmentes in diesem Bereich annähernd parallelrandig.[1]

Vorkommen

Die Art kommt lediglich auf den indonesischen Inseln Ambon und Sulawesi vor. Abweichende Fundorte werden anderen ähnlichen Arten zugeordnet. So handelt es sich bei den Tieren von den Philippinen um Phyllium ericoriai und bei denen aus China, Thailand und Myanmar (Burma) um Phyllium westwoodii.[1]

Haltung im Terrarium

Seit Ende der 1990er Jahre befinden sich aus Thailand stammende Tiere in Zucht, die zunächst für Phyllium celebicum gehalten wurden. Diese von der Phasmid Study Group unter der PSG-Nummer 128 geführten Wandelnden Blätter wurden jedoch im Rahmen der von Hennemann et. al. im Jahr 2009 durchgeführten Revision der Gattung als Phyllium westwoodii bestimmt. Somit beziehen sich alle bis 2009 veröffentlichen Haltungsberichte nicht auf Phyllium celebicum, sondern beschreiben die Haltung und Zucht von Phyllium westwoodii. Der für die Revision verwendete Stamm von Phyllium celebicum geht auf Tiere zurück, die im Jahr 2008 im Süden Sulawesis gesammelt wurden. Da auch dieser Stamm mittlerweile in Zucht ist und damit sowohl Phyllium celebicum, als auch Phyllium westwoodii gehalten werden, bestehen für die Liebhaber häufig größere Schwierigkeiten bei der Bestimmung der tatsächlich gehaltenen Art. Hinzu kommt noch, dass die ebenfalls sehr ähnliche Phyllium ericoriai mittlerweile auch in den Terrarien der Liebhaber zu finden ist.[1][4]

Referenzen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Frank H. Hennemann, Oskar V. Conle, Marco Gottardo & Joachim Bresseel: Zootaxa 2322: On certain species of the genus Phyllium Illiger, 1798, with proposals for an intra-generic systematization and the descriptions of five new species from the Philippines and Palawan (Phasmatodea: Phylliidae: Phylliinae: Phylliini), Magnolia Press, Auckland, New Zealand 2009, ISSN 1175-5326
  2. Detlef Größer: Wandelnde Blätter, Edition Chimaira, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-930612-46-8
  3. Paul D. Brock: Phasmida Species File Online. Version 2.1/3.5. (abgerufen am 11. Februar 2010)
  4. Phasmid Study Group Culture List

Weblinks

  • www.phasmatodea.com - Phasmidenseite von Frank H. Hennemann & Oskar V. Conle mit Bildern von Phyllium celebicum

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