Nikolai Nilowitsch Burdenko

Briefmarke der Sowjetunion, Nikolai Burdenko, 1976 (Michel № 4471, Scott № 4438)
Datei:Nowodewitschi-Friedhof Grab Burdenko Bueste.jpg
Grabbüste Burdenkos auf dem Nowodewitschi-Friedhof (Moskau)

Nikolai Nilowitsch Burdenko ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value); * 22. Maijul. / 3. Juni 1876greg. in Kamenka, Gouvernement Pensa; † 11. November 1946 in Moskau) war ein russischer Chirurg. Er gilt als Begründer der russischen Neurochirurgie.

Leben

Nikolai Burdenko wurde in dem russischen Dorf Kamenka geboren. Im Jahre 1891 trat er in das theologische Seminar ein, welches er 1897 beendete. Darauf zog er in die Stadt Tomsk, wo er ein Studium an der kurz zuvor gegründeten Staatlichen Universität aufnahm. Nachdem er dort zwei Kurse beendet hatte, wurde Burdenko wegen Beteiligung an der revolutionären Studentenbewegung von der Universität ausgeschlossen und somit gezwungen, die Stadt zu verlassen. Darauf absolvierte er 1906 ein Studium an der Universität Dorpat und wurde vier Jahre später Professor an dieser Universität. 1918 wechselte er als Professor zur neugegründeten Universität Woronesch, ab 1923 hatte er den gleichen Posten an der Lomonossow-Universität in Moskau inne. Seine dortige Fakultät wurde 1930 umstrukturiert in das Erste medizinische Institut Moskau.[1]

Von 1937 bis 1946 war Burdenko Chefchirurg in der Roten Armee und ab 1939 Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften. Außerdem war er von 1944 bis 1946 erster Präsident der Akademie für Medizinischen Wissenschaften der UDSSR und seit 1943 Held der sozialistischen Arbeit und Generaloberst. Im Jahre 1941 wurde ihm als Erstem der Stalinpreis verliehen. Außerdem hat Burdenko am Russisch-Japanischen Krieg, dem Ersten Weltkrieg, dem Winterkrieg und am Großen Vaterländischen Krieg teilgenommen.

Nikolai Burdenko befasste sich als einer der Ersten mit der Chirurgie des Zentralnervensystems und des peripheren Nervensystems. Er erforschte die Erscheinung des Schocks und die Methoden zu seiner Behandlung.

Während des 2. Weltkrieges war er Vorsitzender der Sonderkommission, die das Massaker von Katyn untersuchen sollte.

Preise und Ehren

  • Held der sozialistischen Arbeit (seit 1943)
  • Stalinpreis (Erster Träger dieses Preises, im Jahre 1941)
  • 3x Leninorden

Das Forschungsinstitut für Neurochirurgie in Moskau wurde nach Burdenko benannt, ebenso wie andere Einrichtungen, Straßen in Moskau, Woronesch und weiteren Orten. Außerdem wurde ihm zu Ehren ein Asteroid 6754 Burdenko genannt.

Weblinks

Quellen

Die News der letzten Tage

20.09.2023
Biodiversität | Citizen Science | Ethologie | Vogelkunde
Das Erfolgsgeheimnis steckt im Verhalten
Während viele Arten gerade zahlenmäßig und hinsichtlich ihres Verbreitungsgebiets drastisch zurückgehen, scheinen andere gut zu gedeihen.
19.09.2023
Land-, Forst-, Fisch- und Viehwirtschaft
Vitamine vom Dach
Obst und Gemüse wird heute über Tausende von Kilometern nach Deutschland transportiert.
19.09.2023
Land-, Forst-, Fisch- und Viehwirtschaft
Optimierte Kakaobestäubung für höhere Erträge
Wie lässt sich der Anbau von Kakao durch die richtige Bestäubungstechnik verbessern?
18.09.2023
Mikrobiologie
Stinkender Schleim: Wohlfühlort für Würmer und Mikroben
Kieler Forschungsteam untersucht am Beispiel von Fadenwürmern in einem naturnahen Kompost-Experiment, welchen Beitrag Wirtslebewesen und Mikroorganismen zur gemeinsamen Anpassung an einen neuen Lebensraum leisten.
18.09.2023
Anthropologie | Evolution | Neurobiologie
Evolution der sprach-relevanten Hirnstrukturen aufgedeckt
Sprache ist ein Aspekt, der uns zu Menschen macht.
18.09.2023
Mikrobiologie | Taxonomie
Darmmikrobe produziert stinkendes Giftgas, schützt aber vor Krankheitserregern
Taurin abbauende Bakterien beeinflussen das Darmmikrobiom, so ein internationales Team von Wissenschafter*innen unter der Leitung des Mikrobiologen Alexander Loy von der Universität Wien.
17.09.2023
Insektenkunde | Ökologie
Dieselabgase schädigen Insekten: erstmals Auswirkungen auf Hummeln erforscht
Der Rückgang der Insekten bedroht weltweit viele Ökosysteme - Während die Auswirkungen von Pestiziden gut erforscht sind, fehlte es bisher an Erkenntnissen über die Folgen anderer anthropogener Schadstoffe.
17.09.2023
Mikrobiologie | Toxikologie
Wie man Giftschlangen auf den Zahn fühlt
Nicht nur in den Tropen führen Schlangenbisse zu gefährlichen Vergiftungen – auch Bisse europäischer Giftschlangen können ernste körperliche Beschwerden hervorrufen.
16.09.2023
Evolution | Paläontologie
Langzeitseen als Motor für die Evolution von Süßwasserschnecken
In Millionen Jahre existierenden Langzeitseen entwickelten Süßwasserschnecken im Laufe der Erdgeschichte eine besonders große Vielfalt an Arten.